Emil Frey Racing am Sachsenring mit Podiumserfolg und Rückschlägen
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Thierry Vermeulen Ferrari 296 GT3 #69 Foto: Jens Hawrda |
Das sechste DTM-Saisonwochenende auf dem Sachsenring bot Emil Frey Racing packende Renn-Action und emotionale Höhen sowie Tiefen. Bei wechselhaften Bedingungen am Samstag überzeugte Ben Green von seinem bislang besten Qualifying-Ergebnis, während Jack Aitken mit Platz drei während dem Rennen die Meisterschaftsführung übernahm. Am Sonntag startete der Brite von der Pole Position und bestimmte lange das Geschehen, ehe eine Kollision mit Thomas Preining ihn weit zurückwarf. Ben Green verbuchte mit Platz drei erneut ein Podium, Thierry Vermeulen erlebte zwei schwierige Läufe. In der Fahrerwertung liegt Jack Aitken dennoch aussichtsreich auf Platz zwei, nur zwei Punkte trennen den Ferrari-Piloten vom Spitzenreiter Lucas Auer im Mercedes-AMG vor dem vorletzten Lauf am Red Bull Ring.
Rennen 1 – Samstag, 23. August 2025
Das elfte Saisonrennen war an Spannung kaum zu überbieten. Ein starker Regenschauer kurz vor Startbeginn zwang alle Piloten auf Regenreifen zu wechseln – und der nasse Sachsenring stellte alle vor unbekannte Herausforderungen. Ben Green überzeugte mit seinem bislang besten Qualifying Ergebnis und ging von Startplatz drei mit einem direkten Überholmanöver an Jules Gounon (#48 Mercedes-AMG GT3) auf Rang zwei vor. Jack Aitken startete aus Reihe drei neben seinem Hauptrivalen Lucas Auer (#22 Mercedes-AMG), Thierry Vermeulen folgte dicht dahinter.
Der Nummer 14 Ferrari-Pilot Jack Aitken kämpfte sich von Platz sechs auf Position fünf vor und fuhr in wenigen Runden einen Vorsprung von mehr als 2,5 Sekunden auf Lucas Auer heraus. Ein harter, aber fairer Dreikampf zwischen Jack Aitken, Ben Green und Luca Engstler (#19 Lamborghini) entwickelte sich, wobei Ben Green sogar auf das nasse Gras gedrängt wurde – aber dennoch Platz drei behielt. Thomas Preining (#91 Porsche), der vom Start an durch das Feld pflügte, holte sich dann auch den dritten Rang von Jack Aitken.
Die Emil Frey Racing Mannschaft fertigte Ben Green und Thierry Vermeulen in schneller Boxenstopparbeit ab, doch Thierry Vermeulen rutschte auf abtrocknender Strecke mit den noch nicht ganz warmen Slicks ins Kies. Jack Aitken’s Boxenstopp lag unter sieben Sekunden und er kam als Fünfter zurück auf die Strecke. Wie schon mehrmals in dieser Saison gab es auch in diesem Rennen erneut ein Aufeinandertreffen zwischen Thierry Vermeulen im #69 Ferrari 296 GT3 und Maro Engel (#24 Mercedes-AMG), der den Holländer weit zurückwarf.
Das Safety Car, das mit gerade mal 5:30 verbleibend Minuten auf die Strecke kam, sowie einsetzender Regen sorgten für vier heisse Schlussrunden. Jack Aitken lieferte sich erneut einen packenden Kampf mit Jules Gounon um Platz drei, während Ben Green Boden verlor und in der letzten Runde mit seinem Nummer 10 Ferrari ins Kiesbett gedrängt wurde – ein bitteres Ende einer starken Vorstellung. Jack Aitken sicherte sich kurz vor Schluss noch den dritten Rang und übernahm damit erneut die Meisterschaftsführung.
Rennen 2 – Sonntag, 24. August 2025
Bei sonnigen 12 Grad ging Jack Aitken von der Pole Position ins Rennen. Mit seiner Bestzeit im Qualifying sicherte er sich nicht nur Startplatz eins, sondern auch drei Zusatzpunkte. Ben Green zeigte erneut eine starke Leistung und stellte seinen #10 Ferrari auf Startplatz fünf, während Thierry Vermeulen das Rennen von Rang elf aufnahm.
Jack Aitken verteidigte souverän seine Spitzenposition und konnte sich früh einen Vorsprung von über einer Sekunde herausfahren. Trotz fünf Kilogramm „Success Ballast“ nach dem Podium am Samstag blieb der Brite zunächst an der Spitze. Ben Green arbeitete sich zeitgleich auf Platz vier nach vorne, während Thierry Vermeulen im Ferrari Nummer 69 einen Platz verlor.
Nach einem frühen ersten Boxenstopp für Jack Aitken blieb das Rennen spannend: Zwar kam Thomas Preining im #91 Porsche zunächst vor dem Emil-Frey-Racing-Piloten wieder auf die Strecke, doch Jack Aitken konterte im #14 Ferrari sofort und ging aussen am #91 vorbei. Mit schnellen Rundenzeiten setzte er sich erneut komfortabel an die Spitze.
Jedoch kam Thomas Preining in Runde 15 gefährlich nahe und nach einem rundenlangen Kampf kam es im 20. Umlauf schliesslich zum Kontakt zwischen den beiden: Jack Aitken wurde umgedreht, landete im Kiesbett und konnte nach langem hin und her doch weiterfahren. Das Safety Car musste ausrücken, wodurch das Feld eng zusammengerückt wurde, und Jack Aitken reihte sich nach der Kollision am Ende des Feldes wieder ein.
Ben Green hielt sich in dieser Phase im Spitzenfeld und verteidigte hart gegen Jordan Pepper im #63 Lamborghini. Trotz einer leichten Verzögerung beim zweiten Boxenstopp blieb der Rookie in Reichweite des Podiums und fuhr bis zum Schluss mit voller Attacke. Thierry Vermeulen lag zwischenzeitlich auf Rang sechs, fiel nach dem zweiten Boxenstopp jedoch zurück.
Am Ende verpasste Ben Green zwar bei der Zieldurchfahrt das Podium nur knapp und belegte einen verdienten vierten Platz – eine nachträgliche Disqualifikation von Ben Dörr bedeutete jedoch das Nachrücken aller Fahrer – somit Platz drei und ein weiteres Podium für Ben Green. Nachdem er in einer aussichtsreichen Position für Punkte lag, überquerte Thierry Vermeulen auf Platz 13 die Ziellinie, da ihn Morris Schuring im #92 Porsche kurz zuvor von der Strecke geschoben hatte. Jack Aitken hat nach dem aktualisierten Ergebnis Platz 15 belegt und somit einen wichtigen Punkt für die Fahrermeisterschaft gesammelt. Damit liegt der Engländer nun mit 149 Punkten nur zwei Zähler hinter dem Meisterschaftsführenden Lucas Auer im Mercedes-AMG.
Fahrerstimmen - Emil Frey Racing zum Rennwochenende am Sachsenring
Jack Aitken (Grossbritannien)
„Am Samstag hatten wir herausfordernde Bedingungen. Vor allem nach dem Wechsel auf Slicks brauchte man ein gutes Fahrgefühl. Da ist höchste Konzentration gefordert. Wenn man aber mit kalten Reifen auf feuchter Strecke die richtige Linie findet und den Grip spürt, macht das grossen Spass. In der Schlussphase habe ich die Positionskämpfe vor mir genau beobachtet und konnte sogar noch einen Platz gut machen. Der Sonntag war natürlich sehr enttäuschend und nach der Pole Position waren wir auf einem guten Weg, wichtige Punkte für die Meisterschaft zu holen. Dennoch ist noch alles offen und wir sind positiv für das nächste Rennen am Red Bull Ring.“
Thierry Vermeulen (Niederlande)
„Das Team hat mir wieder ein sehr kompetitives Fahrzeug zur Verfügung gestellt und ich möchte mich entschuldigen, denn es lag an meinen Fehlern, dass wir keine besseren Positionen eingefahren haben. Im ersten Rennen machte ich einen Fehler der grosse Konsequenzen mit sich brachte. Jetzt geht es zu Testfahrten an den Red Bull Ring, wo ich hoffe, endlich die Ergebnisse einzufahren, die das Team verdient hat.“
Ben Green (Grossbritannien)
„Es war ein wirklich grossartiges Wochenende. Es war sehr schön, dass wir im zweiten Rennen nachträglich noch auf dem Podium standen, und ich bin zufrieden mit der Arbeit, die wir als Team an diesem Wochenende geleistet haben. Die Crew hat ganz starke Boxenstopps hingelegt, und unser guter Schwung aus der zweiten Saisonhälfte hat sich fortgesetzt. Ich freue mich schon sehr auf den Red Bull Ring in ein paar Wochen.“