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Timo Glock: Man schaut immer nach vorn anstatt zurück, deshalb überwiegt ganz klar die Vorfreude. Natürlich war auch ein weinendes Auge dabei, denn ich hatte mit dem BMW Team MTEK drei tolle Jahre. Doch nun freue ich mich auf die neue Herausforderung. Einige Leute aus dem BMW Team RMG kenne ich sogar noch aus meiner Formel-1-Zeit, und ich stand mit Stefan Reinhold immer in Kontakt. Aus diesem Grund fällt mir der Umstieg leicht. Wir hatten ein Team-Event, bei dem wir uns alle noch besser kennengelernt haben. Ich habe lange mit meinem Renningenieur gesprochen und mir die Firma angeschaut. Danach hatten wir noch Spaß beim Kartfahren. Ich fühle mich beim BMW Team RMG schon jetzt sehr wohl.
Dein neuer Teamkollege Marco Wittmann ist 2013 gemeinsam mit dir und dem BMW Team MTEK in die DTM eingestiegen. Welche Erinnerungen hast du an dieses ‚Jahr der Rookies’?
Das war ein spannendes Jahr, denn es war die erste Saison für das BMW Team MTEK in der DTM, ebenso wie für Marco und mich. Dies ist aber auch ein Punkt, der mir jetzt den Wechsel zum BMW Team RMG einfacher macht. Denn ich kenne Marco und weiß, wie er arbeitet. Er hat sich natürlich in den vergangenen beiden Jahren noch einmal extrem weiterentwickelt, und ich freue mich jetzt auf unsere nächste gemeinsame Saison.
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Es ist natürlich in der DTM immer schwierig vorherzusagen, wer Champion wird. Doch er hat bereits 2013 sein Potenzial gezeigt. Damals zeigte er unter anderem mit der Pole-Position in Zandvoort, dass er schnell ist. 2014 hatte er dann ein Wahnsinnsjahr. Das hatte sich schon angedeutet, doch die DTM ist so eng umkämpft, dass man nicht vorhersagen kann, wer am Ende oben steht. Ich habe 2014 nach den ersten beiden Tests gesagt, dass Marco derjenige sein wird, den es zu schlagen gilt. Und so war es dann am Ende auch.
Wie nah bist du nach deinem zweiten DTM-Sieg 2015 dran, zum ersten Mal in einer Saison um den Titel zu kämpfen?
Da sehe ich mich noch nicht. Dafür war ich in den ersten drei Jahren nicht konstant genug. Diesen Schritt muss ich noch machen. Es ist schwierig, und es gibt viele Fahrer, die in einer ähnlichen Situation sind und auch noch nicht ganz erklären können, warum die Konstanz mal da ist und dann eben wieder nicht. Es ist schön, dass ich schon zwei Siege eingefahren habe und insgesamt viermal auf dem Podium stand. Aber zum Titel fehlt schon noch ein Schritt. In der neuen Saison ist wichtig für mich, dass ich konstanter in die Punkte fahre. Das muss das Ziel sein.
Die intensive Vorbereitung auf die neue DTM-Saison hat mit den Testfahrten in Monteblanco Ende Februar begonnen. Woran hast du in erster Linie gearbeitet?
Natürlich stand für mich erst einmal im Vordergrund, mich mit den Personen und Abläufen beim BMW Team RMG vertraut zu machen. Das ging aber reibungslos. Danach war es gut, endlich wieder im BMW M4 DTM zu sitzen und den Rost der Wintermonate runter zu fahren.
Oschersleben, der Schauplatz deines Sieges 2015, ist nicht mehr im Rennkalender vertreten. Dafür ist der Hungaroring wieder dabei. Welche Strecke gefällt dir besser?
Beide Strecken liegen mir anscheinend. In Oschersleben waren wir 2015 im Samstagsrennen sehr stark, und auch am Sonntag waren wir gut dabei. In Budapest waren wir in dem einem Jahr, in dem wir dort mit der DTM gefahren sind, ebenfalls sehr schnell. Damals stand ich neben Marco in der ersten Startreihe. Leider konnte ich keine Punkte mitnehmen, weil ich nach einem Unfall ausgeschieden bin, aber die Strecke liegt mir. Ich war dort immer schon schnell, in der Formel 1, in der GP2 und auch in der DTM. Es ist ein toller Kurs, und ich habe dort auch viele Fans. Deshalb ist es schön, dass wir wieder in Ungarn fahren.
Du gibst als deinen Lieblingskurs Singapur an. Hättest du in der DTM gerne mehr Stadtrennen?
Also, es wäre schon cool, wenn wir mit der DTM mal nach Singapur gehen würden. Und dann vielleicht noch als Nachtrennen? Nein, im Ernst: Singapur ist schon ein besonderes Spektakel. Die Strecke hat was, und ich konnte dort immer gute Resultate erzielen. Deshalb ist dies einer meiner Lieblingskurse. Grundsätzlich wäre es schön, wenn wir mehr Stadtrennen hätten. Aber es ist immer die Frage, auf welchen Stadtkursen man mit DTM-Autos fahren kann.
Du bist begeisterter Radfahrer und hast auch schon am 24h-Radrennen auf der Nordschleife teilgenommen. Wie hart ist das?
Es ist mit dem Auto deutlich einfacher. Dies war eines der härtesten Rennen, die ich je absolviert habe. Ich habe die Nordschleife damals vollkommen unterschätzt und hätte nie gedacht, dass es so anstrengend ist. Eine Runde hat fast 800 Höhenmeter. Ab dem Abschnitt Bergwerk geht es fast nur noch nach oben. Das härteste Stück ist die Hohe Acht mit bis zu 18 Prozent Steigung. Von der Döttinger Höhe meint man, dass es nur geradeaus geht, doch am Ende steigt es dort auch leicht an. So eine Radrunde über die Nordschleife tut also richtig weh. Aber es hat unheimlich viel Spaß gemacht. Im vergangenen Jahr war ich kurz davor, gemeinsam mit der Speed Academy von der Deutschen Post noch einmal daran teilzunehmen, doch das hat dann wegen des 24-Stunden-Rennens in Spa-Francorchamps nicht geklappt. In diesem Jahr ist mein Kalender auch sehr voll, von daher weiß ich nicht, ob ich es schaffe. Aber ich würde es noch einmal fahren – obwohl es so hart war.