Donnerstag, 17. August 2017

IDM*Superbike: Letzte Probe vor der großen Show

Foto: Jens Hawrda
Die Internationale Deutsche Meisterschaft ist in die zweite Saisonhälfte eingebogen. Vom 11. bis 13. August 2017 gastierte die höchste deutsche Serie im Motorradstraßenrennsport in Assen. Dank der Entscheidungen steht fest: Die IDM bleibt auch auf den letzten Metern spannend und 2018 kommt eine weitere Motorradmarke hinzu.  Für die IDM Superbike 1000 war der Start in Assen zugleich eine Generalprobe. Die Topklasse hat schon am kommenden Wochenende einen Gastauftritt im Rahmen der Superbike-Weltmeisterschaft auf dem Lausitzring.  

Besonders für den IDM-Führenden Markus Reiterberger ist der Start im Rahmen der Superbike-Weltmeisterschaft ein heißes Eisen. Der 23-jährige Bayer kämpft um eine Rückkehr in die Weltelite. Der zweifache Deutsche Superbike-Meister war schon ganz oben angelangt, teaminterne Probleme und eine Rückenverletzung veranlassten ihn nach einem Jahr zum Rückzug. In der heimischen IDM Superbike und in seinem alten Team fand er seine Reputation. Auf dem Lausitzring will der Star des VanZon Remeha BMW-Teams zeigen, dass er wieder zur Weltspitze gehört. Reiterberger begibt in der Lausitz in eine Doppelrolle: Einmal als Gastfahrer in der Superbike-WM und ein weiteres Mal als Gesamt-Führender in den zwei Rennen der IDM Superbike 1000. Den Punkte-Vorsprung baute er in Assen nochmals mit zwei Siegen aus. Sein größter Kontrahent  Danny de Boer, der gleichzeitig sein Teamkollege ist,  war ihm im ersten Rennen dicht auf den Fersen, doch eine gerissene Kette vereitelte die Siegambitionen des Niederländers. Florian Alt auf der Werks-Yamaha kam als Zweiter ins Ziel, gefolgt von Pepijn Bijsterbosch. Mit ihm kam dann doch noch ein einheimischer Fahrer aufs Siegerpodium. Den zweiten Lauf gewann Reiterberger vor de Boer und Bijsterbosch, der meinte: „In Assen auf dem Podium zu stehen ist eine Pflicht.“ 

Fünf Motorradmarken sind in der IDM-Topklasse vertreten: BMW, Honda, Kawasaki, Suzuki und Yamaha. Bis auf Kawasaki schaffte es in beiden Läufen mindestens ein Fahrer in die Top Ten. Die schnelle Dame Lucy Glöckner, die Kawasaki aus der Talsohle geholt hat, stürzte diesmal in beiden Rennen, wobei sie im zweiten Lauf schuldlos zu Fall kam. Ein Konkurrent hatte Öl verloren und die Sächsin war wie vier weitere Fahrer darauf ausgerutscht.


In der IDM Supersport 600 musste Kevin Wahr aus Nagold einen empfindlichen Dämpfer einstecken. Bekam er für den ersten Lauf noch die volle Punktzahl gutgeschrieben, wurde das zweite Rennen zur Nullrunde. An seiner Yamaha stiegen Rauchwolken auf. Grund: Eine Eckverbindung zum Ölkühler hatte ein Leck. Wahr musste das Rennen verlassen. Dadurch hat der Meisterschaftsführende Thomas Gradinger aus Österreich nun so einen großen Vorsprung, dass ihm unter normalen Umständen kein Gegner mehr den Titel entreißen kann.


In der kleinen Supersport 300-Klasse gab es einen Führungswechsel. Jan-Ole Jähnig löste seinen Teamkollegen Maximilian Kappler an der Spitze ab. Und auch dahinter gab es reichlich Bewegung in der von Yamaha dominierten Klasse. Troy Beinlich gewann das zweite Rennen und verdrängte damit Sophia Liebschner vom dritten Tabellenplatz. Obwohl das Fahrerfeld noch klein ist, ist die NachwuchsKlasse sehr interessant und vor ihr liegt eine aussichtsreiche Zukunft. Im kommenden Jahr wird sich ein weiterer Hersteller neben Yamaha und Kawasaki engagieren. KTM hat starkes Interesse angemeldet und will einsteigen.

In der IDM Sidecar gelang dem Team Markus Schlosser/Thomas Hofer in Assen ein Doppelsieg, den auch die Einheimischen Bennie Streuer/Gerard Daalhuizen nicht verhindern konnten. Die Niederländer sind zugleich die Titelverteidiger, doch das Duo aus der Schweiz war einfach unschlagbar.  
 
Knapp 4.000 Zuschauer verfolgten die Rennen außerhalb der deutschen Grenzen. Während die Supersportler und die Sidecar-Fraktion jetzt drei Wochen Pause haben bis zur nächsten Veranstaltung in Oschersleben vom 1. bis 3. September 2017, reisen die Superbiker jetzt ohne Umschweife weiter zur Superbike-WM an den Lausitzring.