Rennen 1:
Das Schleizer Dreieck steht bei Markus Reiterberger (Van Zon-Remeha-BMW) hoch im Kurs. Wenn er sich irgendwo den Sieg nicht nehmen lassen will, dann hier, auf seiner Lieblingsstrecke. Auf dem Buchhübel positionierte sich der Obinger Fanclub, ein ganzer Bus voll war aus dem Heimatdorf Reiterbergers angereist.
Der Start von der Pole-Position gelang Reiterberger, dennoch konnte sich Xavi Forés (3C-Racing Team) an ihm vorbeiquetschen. Reiterberger hob es gleich in der ersten Runde bei einem angedeuteten Highsider aus dem Sattel, er hielt sich aber auf dem Motorrad.
Forès vor Reiterberger Foto:Jens Hawrda |
Nach einer notdürftigen Reparatur sah er das Feld nur noch von hinten. Auf Platz drei rückte Lorenzo Lanzi (3C-Racing Team) auf, der nach der Hälfte des Rennens aber bereits sieben Sekunden Rückstand zur Spitze hatte. Mit weiteren neun Sekunden Abstand folgte Kev Coghlan (Team Yamaha MGM). Um zu Lanzi aufzuschließen, musste er zunächst an vier Superstock 1000-Fahrern vorbeigehen, die zwischen ihm und dem Italiener lagen. Von hinten wurde Matej Smrz (Wilbers-BMW-Racing Team) Coghlan gefährlich. Gegen Ende des Rennens konnte der Tscheche vorbeiziehen.
Auch vorne gab es zwei Runden vor Schluss einen Wechsel: Reiterberger ging an Forés vorbei. Die beiden fuhren Rad an Rad. Es kam immer wieder zu Berührungen. In der letzten Schikane vor der Start-Ziel-Geraden bremste Forés extrem spät, vermasselte Reiterberger die Ideallinie, zog vorbei und fuhr mit einem Vorsprung von 0,077 Sekunden seinen zweiten Saisonsieg nach Hause.
Hinter Forés und Reiterberger wurde Lanzi Dritter. Vierter wurde Smrz vor Coghlan. Forés war dennoch nicht zum Feiern zumute. Der Spanier verlor mit Dani Rivas und Bernat Martínez, die zwei Wochen zuvor im Rahmen der MotoAmerica tödlich verunglückten, gute Freunde. Ihnen widmete er seinen Sieg.
Xavi Forés:
„Ich hatte das Gefühl, dass Markus besser in seinen Rhythmus gefunden hatte. Aber ich gab alles, um zu gewinnen. Ich musste gewinnen, für Dani und Bernat. Heute waren wir zu dritt auf dem Motorrad.“
Ergebnis Rennen 1 Schleiz (Top-Five):
1. Xavi Forès (Ducati),
2. Markus Reiterberger (BMW),
3. Lorenzo Lanzi (Ducati),
4. Matej Smrz (BMW),
5. Kev Coghlan (Yamaha).
Rennen 2:
Im zweiten Rennen hatte Reiterberger keine Lust mehr zu taktieren. Jetzt sollte der Sieg her. Energisch startete er los und führte das Feld hoch zum Buchhübel an. Forés und Lanzi waren ihm dicht auf den Fersen.
Doch schon in der zweiten Runde übernahm Forés das Kommando, dem Duo folgten Lanzi, Beaubier und Smrz. Coghlan stürzte an sechster Stelle liegend und musste verletzt ins Krankenhaus eingeliefert werden. In der siebten Runde ging Reiterberger wieder an Forés vorbei. Auch Lanzi ließ sich dieses Mal nicht abschütteln und blieb an der Spitze dran. Dahinter kam Beaubier immer näher an ihn heran.
Reiterberger vor Forès Foto: Jens Hawrda |
Markus Reiterberger:
„Ich hatte keine Lust mehr auf Spielchen. Ich habe die Taktik von Xavi nicht mehr mitgemacht und habe einfach von Anfang bis Ende Vollgas gegeben. Ziel war der Doppelsieg. Aber der zweite Sieg war wichtiger und ein super Abschluss des Tages.“
Ergebnis Rennen 2 Schleiz (Top-Five):
1. Markus Reiterberger (BMW),
2. Xavi Forès (Ducati),
3. Lorenzo Lanzi (Ducati),
4. Cameron Beaubier (Yamaha),
5. Matej Smrz (BMW).
Meisterschaftsstand (Top-Five):
1. Markus Reiterberger 285 Pkt.
2. Xavi Forès 230 Pkt.
3. Lorenzo Lanzi 176 Pkt.
4. Jan Halbich 104 Pkt.
5. Max Neukirchner 101 Pkt.