Palmen, Sonne und ein Langstrecken-Klassiker: Wenn Audi-Pilot Markus Winkelhock über die 24 Stunden von Daytona spricht, die er am kommenden Wochenende mit einem Audi R8 LMS des Audi-Kundenteams Flying Lizard Motorsports in Angriff nimmt, leuchten seine Augen. „Daytona ist ein faszinierendes Rennen“, schwärmt der 34-jährige Schwabe.
Markus Winkelhock Foto: Jens Hawrda |
Die 5,73 Kilometer lange Strecke unweit der breiten Sandstrände Floridas ist einer seiner Lieblingskurse. Seit 1962 werden in Daytona Sportwagen-Rennen ausgetragen, die Geschichte ist spürbar. „Die Atmosphäre ist toll. Wenn man durch den Tunnel ins Infield kommt, sieht man die Fans am Lagerfeuer sitzen. Fahrerisch sind die Steilkurven im Oval sehr speziell, wir bleiben dort lange Zeit auf dem Gas. Der rechte Hinterreifen wird dabei extrem belastet. Das Infield ist sehr wellig und nicht so topfeben wie die Strecken in Europa – ein toller Mix und eine echte fahrerische Herausforderung“, so der Deutsche, der 2014 mit Audi die 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring und in Spa gewann.
Im Januar ist die Dunkelphase in Daytona länger als bei den 24-Stunden-Rennen in Le Mans, Spa oder auf dem Nürburgring. Und meist bleibt das Geschehen bis zuletzt spannend: „Im US-Rennsport hat man die Möglichkeit, sich durch die Safety-Car-Phasen zurückzurunden. Die Abstände bleiben daher gering. Man muss sich Mühe geben, in der letzten Stunde in der Spitzengruppe zu sein, denn bis zuletzt wird wie in einem Sprintrennen um den Sieg gekämpft.“
Bereits zweimal startete Winkelhock auf der Rennstrecke eine Autostunde nördlich der Vergnügungsparks in Orlando, beide Male erlebte er dort eine Achterbahn der Gefühle: 2013 hatte der Schwabe den Sieg vor Augen, als er 200 Meter vor der Ziellinie im Benzinpoker ohne Treibstoff ausrollte und seine Audi-Markenkollegen den ersten GT-Sieg des R8 LMS in Daytona feierten. „2014 wurden wir zunächst Sieger, weil unsere Gegner eine Strafe erhielten. Am Ende wurde die Strafe zurück genommen und wir belegten dann leider doch nur Platz zwei“, erinnert er sich.
Im dritten Anlauf will Markus Winkelhock ganz oben aufs Podium. „Ich hoffe dieses Mal auf den Sieg“, sagt der Deutsche, der sich das Cockpit seines Audi R8 LMS im Team von Flying Lizard Motorsports mit den Japanern Tomonobu Fujii, Satoshi Hoshino und dem US-Amerikaner Robert Thorne teilt. „Für meine Teamkollegen ist es zwar der erste Einsatz mit dem R8 LMS in Daytona. Die Testfahrten verliefen jedoch vielversprechend.“