Diesem Moment hat er lange entgegengefiebert: Alessandro Zanardi (IT)
ist endgültig zurück auf der Rennstrecke. Ende der letzten Woche absolvierte der BMW
Werksfahrer auf dem „Adria Raceway“ bei Venedig (IT) ein erfolgreiches Roll-out
im BMW Z4 GT3, mit dem er 2014 in der Blancpain Sprint Series antreten wird.
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Alessandro Zanardi zwischen den beiden Teamchefs vom BMW Team ROAL Aldo Preo (l.) und Roberto Ravalia Foto: BMW-Motorsport |
Alessandro, wie ist Ihr Roll-out mit dem BMW Z4 GT3
verlaufen?
Alessandro
Zanardi: „Ich möchte nicht zu überschwänglich klingen, aber ich hätte mir kein
besseres Roll-out wünschen können. Ich bin Roberto Ravaglia und Aldo Preo von
ROAL Motorsport, Jens Marquardt und allen bei BMW Motorsport, die dies möglich
gemacht haben, sehr dankbar. Ich habe ein neues Auto, das toll zu fahren ist,
ich arbeite mit einem Team aus alten Freunden und ich bin wirklich sehr stolz
darauf, als Werksfahrer die Farben von BMW Motorsport zu tragen. Es war ein
guter Auftakt. Natürlich müssen wir die für mich vorgenommenen Umbauten weiter
verbessern. Aber wir wissen bereits, welche Änderungen wir vornehmen müssen.
Außerdem muss ich noch ein Gefühl für mein ‚Baby‘ entwickeln und eine Beziehung
zu ihm aufbauen. Aber wir haben erst Ende Januar. Wir testen bereits auf der
Strecke, unsere Erfahrung wird wachsen, und ich bin sehr optimistisch, dass wir
gut vorbereitet in die Saison gehen werden.“
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Foto: BMW-Motorsport |
Warum haben Sie sich dazu entschieden, ins Cockpit
zurückzukehren, und wie lauten Ihre Ziele für die Saison 2014?
Zanardi:
„Was mich dazu bewegt hat, war eine Kombination aus Leidenschaft und Ehrgeiz.
Natürlich war meine Leidenschaft immer größer als mein Ehrgeiz. Sonst wäre ich
heute nicht dort, wo ich bin. Ehrgeiz allein hält nicht lange an. Natürlich
wäre ich froh, wenn ich in dieser Saison ein Rennen gewinnen könnte. Sonst wäre
ich ja nicht hier. Aber vor allem möchte ich nach jedem Wochenende die
Gewissheit haben, dass ich zusammen mit dem Team alles gegeben habe. Es gibt
viele starke Fahrer in guten Autos. Und mit den Einschränkungen, die ich habe,
wäre es irrational zu glauben, dass ich ihnen allen um die Ohren fahren und
einen Sieg nach dem anderen holen kann. Aber wir werden unser Bestes
versuchen.“
Zanardi:
„Wenn ich etwas liebe, dann kann ich nicht einfach damit aufhören. Deshalb
werde ich weiter Handbikes fahren. Der Motorsportkalender ist gut über die
Saison verteilt. Das gibt mir ausreichend Zeit, um mich auch anderen Dingen zu
widmen. Dazu gehören auch meine Aktivitäten als Handbike-Fahrer. Mir ist klar,
dass ich Kompromisse eingehen muss. Aber mein Ziel ist, 2016 bei den Spielen in
Rio de Janeiro anzutreten. Dann muss ich wahrscheinlich eine Entscheidung
treffen. Denn man kann sich nicht auf Olympische Spiele vorbereiten und
gleichzeitig im Motorsport aktiv sein. Doch bis 2016 haben wir noch zwei Jahre.
Konzentrieren wir uns auf das, was jetzt ist. Und im Moment bin ich einfach nur
sehr, sehr glücklich und aufgeregt.“