Freitag, 5. Dezember 2025

DTM-Champions Güven und Ludwig mit Goldenem Schuh geehrt

Große Auszeichnung für die beiden DTM-Champions Ayhancan Güven und Klaus Ludwig. Nachdem sich der neue Porsche-Werksfahrer Güven dieses Jahr zum ersten DTM-Titelträger aus der Türkei krönte, bekam der 27-Jährige am Mittwoch beim Auto Bild Motorsport Award den Goldenen Schuh verliehen. Für den Rennfahrer von Manthey EMA ist die Auszeichnung der perfekte Abschluss einer herausragenden Saison, in der er mit fünf Siegen zum DTM-Titel fuhr. Auch Klaus Ludwig wurde im Journalistenclub von Axel Springer in Berlin geehrt. „König Ludwig“ erhielt den Lebenswerk-Preis. „Ich fühle mich wahnsinnig geehrt und freue mich riesig über diese Wertschätzung“, sagte Ludwig. Die Laudatio für den dreimaligen DTM-Champion hielt Mercedes-AMG-Pilot Maro Engel, der dieses Jahr seine neunte DTM-Saison fuhr.

Auch Güven freute sich über die Auszeichnung: „Den Goldenen Schuh verliehen zu bekommen, ist etwas ganz Besonderes für mich. Ich komme aus einem Land, in dem es bis vor einiger Zeit kaum eine richtige Motorsportkultur gab. Aber ich habe den Rennsport in Europa schon immer intensiv verfolgt und als Kind geträumt, eines Tages selbst ein Teil davon zu sein. Damals waren das verrückte Gedanken. Umso stolzer bin ich, dieses Jahr so eine unglaubliche DTM-Saison erlebt zu haben.“

Güven entschied in diesem Jahr das spektakulärste Finale in der Geschichte der DTM für sich: Neun Fahrer kämpften beim Showdown in Hockenheim um den Titel. Der gebürtige Istanbuler ging als Tabellenfünfter in das entscheidende Rennwochenende und jubelte nach einem fulminanten Überholmanöver in der letzten Runde über die DTM-Krone. „Das war eine verrückte Saison. Als Fahrer träumst du immer von Siegen und Titeln, aber so ein dramatisches Finale hätte ich mir nicht vorstellen können. Ich bekomme immer noch jedes Mal Gänsehaut, wenn ich mir Videos aus Hockenheim anschaue“, erzählte Güven.


IDM Superbike: Florien Alt testet in Spanien

Florian Alt, Honda CBR 1000 RR-R #66
Foto: Jens Hawrda

Wer heute und morgen über die INTERMOT in Köln spaziert, muss mit einem erhöhten Aufkommen an IDM-Fahrern rechnen. Auf der Motorradmesse findet die Meisterfeier statt. Ein Ex-Meister und Vize taucht nicht auf: Superbiker Florian Alt. Er testet in Spanien.

Der mehrfache IDM-Vize und Meister von 2023 hält sich zur Zeit in Valencia auf. Der 29-Jährige ist auf der Honda CBR 1000 RR-R für das Team Holzhauer Racing Promotion auf der Strecke, für das er dieses Jahr drei Siege und sechs weitere Podiumsplätze in der IDM Superbike geholt hat. Auf dem Programm steht die Erprobung von Motorradteilen, die schnellstmöglich produziert werden müssten, um zum Einsatz kommen zu können. „Das musste noch in diesem Jahr passieren“, lässt Teamchef Jens Holzhauer wissen. Der Termin ließ sich nicht verschieben.

Wenn es nach ihm gehen würde, geht es mit dem aktuellen Vizemeister Florian „Flo“ Alt als Speerspitze von Honda in der IDM Superbike auch ins nächste Jahr. Das jedenfalls wünscht sich Holzhauer und fragt sich: „Warum sollte man Siegfähiges beenden?“

Quelle: idm.de / Anke Wieczorek

IDM Sportbike: Partylaune und offene Baustellen bei Iñigo Iglesias

Iñigo Iglesias hat IDM-Geschichte geschrieben. Der 23-jährige Spanier hat 2025 die Premieren-Saison in der neuen Sportbike-Klasse gewonnen. Ende November feierte er den Titel in den Niederlanden mit seinem Team, den Sponsoren und Freunden. Eine Antwort, wie es sportlich weitergeht, gab es nicht.

Iglesias Vita in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft ist beeindruckend. Zwei Meistertitel innerhalb von drei Jahren. Zuerst 2023 in der IDM Supersport 300 und nun in der Nachfolgeklasse IDM Sportbike. Dazwischen lag ein Jahr in der Supersport 300-WM im erfolgreichen Team RT Motorsport by SKM, hinter dem Rob Vennegoor und Frank Krekeler standen. Doch die Verbindung zwischen dem Geschäftsmann aus den Niederlanden und dem Tuner aus Deutschland ist längst Geschichte. Das Team gibt es nicht mehr.

Vennegoor hat in der IDM weitergemacht und Iglesias in der neu gegründeten Mannschaft Wematik Racing by RT Motorsports zum Titel in der Sportbike-Klasse geführt. Das Format ging in der IDM bereits ein Jahr vor dem Einzug in die Weltmeisterschaft an den Start. Iglesias, der auf einer Triumph Daytona 660 sechs Rennen gewann, wäre bestens vorbereitet für den Aufstieg. Die Suche nach einem Team, in dem er in der WM fahren könnte, blieb bislang jedoch ohne Erfolg. Fest steht hingegen, dass Vennegoor 2026 mit einem Team in der IDM verbleibt.

Am kommenden Freitag wird sich Iglesias an der Hand operieren lassen. Sturzfolgen, die er längst in Angriff nehmen wollte und vor dem möglichen WM-Start ausgemerzt haben will.

Quelle: idm.de / Anke Wieczorek

Mittwoch, 3. Dezember 2025

DTM-Engagement fix: Land-Motorsport mit Bastian Buus auf Podestjagd

Land-Motorsport startet 2026 mit Porsche uns Bastian Buus in der DTM
Foto: Land-Motorsport

Land-Motorsport ist auch 2026 Teil der DTM. Im Rahmen der Night of Champions von Porsche wurde das Engagement des Teams mit der Marke aus Zuffenhausen bekanntgegeben. Mit Bastian Buus greift ein vielversprechendes Talent ins Steuer des neuen Einsatzfahrzeuges.

„Wir sind stolz, auch in der nächsten Saison Teil der DTM zu sein und sind überzeugt davon, mit Porsche ein schlagkräftiges Paket an den Start zu bringen“, so Christian Land mit Blick auf das zweite Jahr in der hartumkämpften GT3-Meisterschaft. „Wir haben in unserer Debütsaison gezeigt, dass wir ganz vorn mitmischen können – daran wollen wir 2026 natürlich anknüpfen. Mit Bastian haben wir einen jungen Fahrer, der viel Talent mitbringt.“

Neben Talent bringt Buus auch schon allerhand Erfahrung mit Porsche mit. Der Däne feierte in jungen Jahren Erfolge in den Markenpokalen – so krönte sich der damalige Porsche-Junior 2023 mit nur 20 Jahren zum Champion im Porsche Mobil 1 Supercup. Und auch mit seinem Einsatzfahrzeug in der DTM, dem Porsche 911 GT3 R, feierte Buus bereits Siege.

Ähnliche Erfolge will Land-Motorsport mit Porsche und Buus, der erstmals in der Meisterschaft antreten wird, einfahren. Dass die Mannschaft rund um Christian Land das Zeug dazu hat, bewies sie in ihrer Premierensaison. So feierte die Mannschaft bereits einen Sieg und mehrere Podestplätze. Mit dem Porsche 911 GT3 R setzen die Niederdreisbacher künftig auf die Marke, die sich 2025 den DTM-Titel sicherte.

Das erste Kräftemessen erwartet die Teams Ende April 2026. Vom 24. bis 26. April ist auf dem österreichischen Red Bull Ring der Auftakt der DTM terminiert.

Quelle: land-motorsport.de

Montag, 1. Dezember 2025

Porsche-Neuzugang für die DTM

  • Markenwechsel für Land-Motorsport
  • Porsche Supercup-Sieger Bastian Buus steigt in die DTM auf

Land-Motorsport setzt auf den neuen Porsche 911 GT3 R
Foto: ADAC-Motorsport

Land-Motorsport nimmt die DTM mit einer neuen Marke in Angriff. Das Team von Wolfgang und Christian Land steigt von Audi auf Porsche um und setzt auf den neuen Porsche 911 GT3 R. Als erstes Team hat Land-Motorsport zudem einen Fahrer für die DTM-Saison 2026 bestätigt: Nachwuchstalent Bastian Buus (22) aus Dänemark greift für die Mannschaft aus dem Westerwald ins Steuer. Die DTM startet vom 24. bis 26. April auf dem Red Bull Ring in Österreich in die neue Saison. Tickets gibt es ab 49 Euro unter dtm.com.

„Wir sind stolz, auch in der nächsten Saison Teil der DTM zu sein und überzeugt davon, mit Porsche ein schlagkräftiges Paket an den Start zu bringen“, so Teamchef Christian Land. „Wir haben in unserer Debütsaison gezeigt, dass wir ganz vorn mitmischen können – daran wollen wir 2026 natürlich anknüpfen. Mit Bastian haben wir einen jungen Fahrer, der viel Talent mitbringt.“

Buus gewann im Jahr 2023 den Porsche Mobil 1 Supercup und startete in den beiden vergangenen Jahren bereits erfolgreich im Porsche 911 GT3 R bei verschiedenen internationalen Einsätzen. Land-Motorsport feierte im DTM-Debütjahr mit Audi und Ricardo Feller auf Anhieb einen Sieg auf dem Red Bull Ring und jubelte über zwei weitere Podestplätze.

Für die zweite Saison in der DTM setzt Land-Motorsport auf die weiterentwickelte Version des DTM-Meisterautos der Saisons 2023 und 2025, den Porsche 911 GT3 R. Der für die Saison 2026 optimierte Elfer wurde im Rahmen der DTM auf dem Nürburgring im Sommer präsentiert.

Donnerstag, 27. November 2025

Großes DTM Aufgebot auf der Essen Motor Show 2025

Vom 29. November bis 7. Dezember 2025 präsentiert sich die DTM auf der Essen Motor Show am Stand des ADAC in Halle 3. Sieben Renner aus der vergangenen Saison präsentieren sich in Essen. Im Mittelpunkt steht der „Grello“ mit der Startnummer 90, der Manthey EMA-Porsche 911 GT3 R*, mit dem Ayhancan Güven im bisher spektakulärsten DTM-Finale den Titel gewann. Der türkische DTM-Champion wird am 6. Dezember ab 14 Uhr gemeinsam mit Manthey EMA-Teamkollege und Rookie-Champion Morris Schuring für eine Autogrammstunde vor Ort sein.

Zusätzlich zum Meister-Elfer stehen der Ford Mustang GT3 von Arjun Maini (HRT Ford Performance), der BMW M4 GT3 Evo von Marco Wittmann (Schubert Motorsport), der Mercedes-AMG GT3 des DTM Vizemeisters Lucas Auer (Mercedes-AMG Team Landgraf), ein Ferrari 296 GT3 von Emil Frey Racing, ein McLaren 720S GT3 Evo* von Dörr Motorsport und zum ersten Mal auch ein Aston Martin Vantage GT3** von Comtoyou Racing auf dem DTM geprägten Stand. Neben den Rennwagen der DTM sind in Essen Fahrzeuge aus dem gesamten ADAC-Motorsportprogramm zu sehen. Auch die DTM eSports Championship ist mit SimRacing-Simulatoren von RaceRoom vertreten, hier können die Besucher die DTM kostenlos hautnah erleben. Außerdem treten am Samstag, den 29. November, 20 Fahrer aus der RaceRoom-Community live am Stand gegeneinander an und kämpfen im DTM eSports Community Cup 2025 um Preise im Gesamtwert von 5.000 €.

Die Essen Motor Show ist vom 29. November bis 7. Dezember an Werktagen von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Am Preview Day (28. November) und an Wochenenden öffnet sie bereits um 9 Uhr. Tickets für die Essen Motor Show sind bereits online erhältlich. Das Tagesticket für Erwachsene kostet 20 Euro, ermäßigte Tickets sind für 16 Euro erhältlich. ADAC Mitglieder erhalten im Vorverkauf exklusiv drei Euro Rabatt auf die Tageskarte.

Quelle: dtm.com

Mittwoch, 26. November 2025

Ayhancan Güven: „Für den DTM-Titel musste ich viele Hindernisse überwinden“

Der frischgebackene DTM-Champion 2025 verrät, warum mit diesem Titel für ihn ein Traum in Erfüllung geht, welche Auswirkungen er auf den Motorsport in seiner türkischen Heimat haben könnte und welche Tipps er jungen Talenten mit auf den Weg geben möchte.

Ayhancan Güven (TUR), Manthey EMA (#90), Porsche 911 GT3 R
Foto: Porsche AG

Ayhancan, nach Deinem Titelgewinn hast Du gesagt, es sei ein Traum in Erfüllung gegangen, den Du verfolgst, seit Du als Fünfjähriger mit dem Motorsport angefangen hast. Wo ordnest Du die DTM im Vergleich mit anderen internationalen Rennserien ein?

Ayhancan Güven: Ja, mich zum DTM-Champion zu krönen, zählte zweifellos seit jeher zu meinen größten Träumen – die DTM besitzt für mich einen sehr hohen Stellenwert. Im Sportwagen-Bereich stellt sie den vielleicht wichtigsten Titel für uns Fahrer dar, weil sie die einzige GT3-Serie ist, in der wir allein im Auto sitzen und gegen starke Konkurrenz kämpfen. Auch das Sprintformat macht die DTM zu etwas Besonderem. Für mich als Teilnehmer zählt dieser Titel damit zu den Top-5 weltweit, inklusive denen im Formelsport.

Was bedeutet es Dir, als erster Türke überhaupt ein DTM-Rennen gewonnen zu haben und dann auch der erste türkische Champion in der über 40-jährigen Geschichte dieser Serie zu sein?

Güven: Sehr viel. Ich versuche immer, mein Land gut zu repräsentieren. Im Verlauf meiner Karriere musste ich viele Hindernisse überwinden. Meine Erfolge könnten es der nächsten Generation türkischer Rennfahrer etwas einfacher machen.

Welchen Einfluss hat dein Erfolg auf den türkischen Motorsport im Allgemeinen?

Güven: Einen großen Einfluss. Meinen Gewinn des DTM-Titels haben nicht nur die Motorsport-Fans mitbekommen: Das war in der Türkei fünf Tage lang Thema in allen Nachrichten. Jetzt werden sich noch mehr meiner Landsleute für den Rennsport interessieren. Mit diesem Erfolg erreichen wir ein neues Publikum. In der Türkei wissen die Menschen jetzt, was die DTM ist – und dass ich sie gewonnen habe.

Mit sieben ersten Plätzen haben Porsche und Manthey die siegreichste Kombination in der DTM-Saison 2025 gestellt. Du hast fünfmal gewonnen, Dein Teamkollege Thomas Preining zweimal. Was ist der Schlüssel zum Erfolg?

Güven: Zunächst einmal steht harte Arbeit im Zentrum: Unabhängig von den Umständen konnten wir jeweils das Maximum aus dem Porsche 911 GT3 R herausholen. Wir haben im Regen ebenso gesiegt wie bei wechselhaften Verhältnissen oder unter anderen schwierigen Rahmenbedingungen. Rennstrategie und Boxenstopps zählen zu den absoluten Stärken unseres Teams, und die konnten wir immer wieder gewinnbringend einsetzen.

Wie sehr unterstützt Dich Deine Familie und wie wichtig ist Dir das?

Güven: Meine Familie hat mich vom ersten Tag an enorm unterstützt. Wir alle haben für die Erfüllung meines Traums gearbeitet. Dieser Zusammenhalt half mir sehr. Mit meinem Erfolg kann ich viel zurückgeben für die vielen Opfer, die meine Familie bringen musste.

Wie sehen Deine Pläne für die nähere Zukunft aus?

Güven: Wie genau es in der näheren Zukunft weitergeht, entscheidet sich in den nächsten Wochen. Es gibt verschiedene Optionen, gleichzeitig steht aktuell die eine oder andere Veränderung in der Welt des Motorsports an. Es ist daher noch etwas zu früh zu sagen, welche Möglichkeiten sich letztlich realisieren lassen.

Du warst Porsche Junior in den Jahren 2020 und 2021. Welche Bedeutung hatte das für Deine Karriere? Was aus diesem Förderprogramm hat Dir am meisten geholfen?

Güven: Mit der Aufnahme in das Porsche Junior-Programm nahm meine Karriere die entscheidende Wendung – es hat mir den Schritt vom Talent zum professionellen Motorsportler ermöglicht. Ich habe während dieser Zeit viel gelernt. Aus einer Kultur, in der Motorsport keine große Rolle spielt, kam ich in das große Porsche Motorsport-Ökosystem. Im Rahmen dieser Familie konnte ich mich als Rennfahrer enorm weiterentwickeln.

Welche Karrieretipps würdest Du jungen Talenten geben?

Güven: Verbringt viel Zeit im Fahrerlager, saugt alles auf und knüpft Kontakte. Konzentriert euch beim Fahren auf euch selbst, arbeitet hart und analysiert. Der Durchbruch erfolgt nicht von heute auf morgen, ihr müsst Jahr für Jahr alles dafür tun, um eure Ziele zu erreichen. Dabei machen kleine Details oftmals den großen Unterschied – die müsst ihr finden und euch darauf konzentrieren.


Sonntag, 23. November 2025

IDM Supersport: Rockt Andy Kofler auch die Supersport-WM?

Andreas Kofler
Foto: Jens Hawrda

Nicht alle Gewinner schaffen den Sprung in die Weltmeisterschaft. Aber für Andreas Kofler wird der Traum Wirklichkeit. Der zweifache IDM-Champion aus Österreich wird 2026 in der Supersport-WM fahren.

Fünf Siege, sechs weitere Podiumsplatzierungen und die Titelverteidigung auf Yamaha waren die Ausbeute des 21-jährigen Andreas Kofler in der IDM Supersport 2025. In den letzten zwei Jahren hat der jüngere der rennfahrenden Kofler-Brüder einen starken Eindruck in der Klasse hinterlassen. Jetzt kommt der nächste Schritt in seiner Karriere. Gemeinsam mit dem Team Motorsport Kofler steigt er in die Supersport-WM auf. Das Umfeld ist also bekannt. Sein Einsatzmotorrad: die Yamaha R9. Als Rookie in der WorldSSP-WM ist er bei elf von zwölf Läufen am Start. Nur beim Auftakt in Australien werden die Neueinsteiger nicht dabei sein.

Verbindungen haben geholfen

“Der langfristige Plan vom Team in der Zusammenarbeit mit Yamaha war, dass wir junge Fahrer an die Weltmeisterschaft heranführen können. Nun können wir diesen Schritt mit Andreas gehen, was vor allem auch der Initiative von Wim Vermeulen, Andrea Dosoli und Niccolo Canepa zu verdanken ist. Sie haben sich für unseren Startplatz stark gemacht“, gibt Teamchef Klaus Kofler preis.

Der Junior will sich in der WM schnellstmöglich einen Namen machen und sagt: „Ich weiß, dass ich mich völlig auf das Team um mich verlassen kann und das ist eine wichtige Stütze für meinen Aufstieg.“

Erster Test mit positiver Bilanz

Neu werden aber nicht nur einige Strecken der Weltmeisterschaft für ihn sein, sondern auch sein Motorrad. Denn anstatt der Yamaha R6, mit der Kofler beide IDM-Titel gewann, geht es nun auf die Yamaha R9. Doch wie meistens bleibt er entspannt: „Wir haben das Motorrad schon ein wenig getestet und ich habe mich von Anhieb sehr wohl gefühlt. Von dem her sollte die Umstellung fahrerisch nicht zu groß sein.“ Aber er weiß auch: „Natürlich haben die bestehenden WM-Teams schon ihre Erfahrungswerte aus dieser Saison.“

Ende März wird das Team sein Debüt in Portimao geben, für Kofler selbst wird es der fünfte WM-Lauf seiner Karriere, nachdem er 2023 schon zwei Runden als Ersatzfahrer absolvierte und in Tschechien sogar seine ersten Punkte einfahren konnte.

Quelle: idm.de / Anke Wieczorek


Donnerstag, 20. November 2025

Eibach wird neuer Partner der DTM

  • Traditionsunternehmen baut langjährige Zusammenarbeit mit dem ADAC aus
  • Markante rote Eibach-Raute künftig über allen Boxen der DTM-Teams zu sehen

Stephan Stöcker (Head of Development und Motorsport bei Eibach) und ADAC Motorsportchef Thomas Voss (l-r)
Foto: ADAC-Motorsport

Die DTM und Eibach gehen ab der Saison 2026 gemeinsam ins Rennen. Der Fahrwerksspezialist aus dem Sauerland weitet damit die erfolgreiche und bereits zehnjährige Partnerschaft mit dem ADAC nun auf die DTM aus. Die markante rote Eibach-Raute wird in der Boxengasse über allen Boxen der DTM-Teams zu sehen sein. Erstmals sichtbar wird die neue Kooperation auf der Essen Motor Show (28. November bis 7. Dezember). In Halle 3 am Stand B35 präsentiert Eibach einen Ford Mustang GT3 des DTM-Teams HRT Ford Performance.

„Seit einem Jahrzehnt verbindet den ADAC und Eibach die Leidenschaft und Faszination für den Motorsport“, sagt Stephan Stöcker, Head of Development und Motorsport bei Eibach. „Das Streben nach maximaler Performance und der Wille, die Grenzen der Physik im Bereich Fahrwerksperformance immer weiter auszureizen, prägen unsere gemeinsame Geschichte. Wir freuen uns, nach zehn Jahren Partnerschaft in diversen Support-Serien nun Official Supplier der DTM zu sein, der führenden Rennserie Europas.“

„Mit Eibach gewinnen wir einen starken Partner für die DTM“, betont ADAC Motorsportchef Thomas Voss. „Wir freuen uns, die langjährige Zusammenarbeit mit dem Engagement in der DTM weiter auszubauen und damit auf ein neues Level zu heben. Eibach ist dank Einsätzen in der Formel 1 und der Rallye-Weltmeisterschaft seit vielen Jahren fest im internationalen Motorsport verwurzelt und passt damit perfekt zur DTM.“

Eibach genießt weltweit den Ruf eines führenden Herstellers hochwertiger Federungs- und Fahrwerkssysteme sowie technischer Spezialfedern für anspruchsvolle Anwendungen. Das Einsatzspektrum ist sehr breit gefächert und umfasst nahezu alle Bereiche der Industrie- sowie Automobiltechnik. Die Eibach-Gruppe – mit der Eibach Industries GmbH als Holding – ist mit eigenen Produktionswerken in Europa (Finnentrop, Deutschland), Nordamerika (Corona, CA, USA) und Asien (Taicang, China) sowie mit eigenen Engineering- und Vertriebsfirmen in Australien, England und Südafrika vertreten. In weiteren 80 Ländern betreut Eibach Kunden mit der Unterstützung regionaler Partner.

Land-Motorsport in Zukunft ohne Audi

Ricardo Feller, Audi R( LMS GT3 #29
Foto: Jens Hawrda

Zehn Jahre lang drehte sich bei Land-Motorsport alles um die vier Ringe – und das mehr als erfolgreich. Mit der Marke aus Ingolstadt und dem Audi R8 LMS GT3 gelang es, national wie auch international für Aufsehen zu sorgen. Jedes Rennen, jeder Sieg und jeder, der daran beteiligt war, haben diese Geschichte mitgeschrieben.

Die letzten zehn Jahre waren geprägt von Erfolgen und Nervenkitzel an unzähligen Rennwochenenden. Ein Rennen bleibt dabei besonders in Erinnerung: 2017 sicherte sich das Team den Sieg bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring. Mit der Fahrerbesatzung bestehend aus Connor De Phillippi, Christopher Mies, Markus Winkelhock und Kelvin van der Linde brachte die Mannschaft den Audi R8 LMS GT3 in einer der wohl spektakulärsten Schlussphasen der Renngeschichte ins Ziel. Ein Triumph, der bis heute im Gedächtnis bleibt und nach wie vor für Gänsehaut sorgt.

Doch der Sieg am Nürburgring war längst nicht der einzige Meilenstein. Auch im ADAC GT Masters wurde Geschichte geschrieben und das gleich mehrmals. Bereits im Debütjahr 2016 gelang der Durchbruch mit Audi. Der erste Titelgewinn in Fahrer-, Team- und Junior-Wertung sorgte für Furore und bewies vor allem eines: Land und Audi – das passt perfekt zusammen! 2021 schaffte es die Mannschaft, diese herausragende Leistung zu wiederholen. In der Historie der Rennserie zählt der Rennstall von Wolfgang und Christian Land damit zu den erfolgreichsten.

Auch über den Atlantik hinweg blieben die Erfolge nicht aus. In der IMSA WeatherTech Sportscar Championship trat Land-Motorsport auf den klassischen Rennstrecken der USA an und war von Beginn an konkurrenzfähig. Den Beweis lieferte das Team prompt mit dem Sieg beim Petit Le Mans 2017. Darüber hinaus überzeugte das Team aus Niederdreisbach bei weiteren namhaften Rennen wie den 24 Stunden von Daytona, den 6 Stunden von Watkins Glen und den 12 Stunden von Sebring.

2025 folgte das Kapitel DTM – unverhofft, aber umso emotionaler. Mit dem Audi R8 LMS GT3 evo II und Ricardo Feller am Steuer stellte sich das Team der starken Konkurrenz, meisterte Höhen und Tiefen und sammelte wertvolle Erfahrung. Während die Bekanntheit auf der reichweitenstarken Plattform deutlich zunahm und die Fanbase wuchs, ebneten Podestplätze und der Sieg den Weg ins Spitzenfeld einer der härtesten GT-Serien.

Hinter all diesen Erfolgen und besonderen Momenten standen Menschen, die diese erst möglich gemacht haben. Ein besonderer Dank gilt den Verantwortlichen von Audi, die über all die Jahre im Hintergrund sowie an der Strecke alles getragen und unterstützt haben, sowie den Partnern, die Land-Motorsport begleitet haben. Viele davon zählen heute zu den engen Freunden des Teams, darunter Fahrer wie Christopher Mies, Ricardo Feller, Connor De Phillippi sowie Kelvin und Sheldon van der Linde. So wie jedes Kapitel einmal endet, schließt sich nun auch dieses. Land-Motorsport bedankt sich bei Audi für die großartige gemeinsame Zeit und die erfolgreiche Zusammenarbeit.

Jordan Pepper wird BMW M Werksfahrer

Jordan Pepper ist ab der Saison 2026 BMW-Werksfahrer
Foto: BMW-Motorsport

Die BMW M Motorsport Familie erhält für die Saison 2026 Verstärkung: Jordan Pepper (RSA) wird BMW M Werksfahrer und absolviert im kommenden Jahr Renneinsätze im BMW M4 GT3 EVO. Der 29-Jährige ist der dritte südafrikanische Fahrer im Aufgebot nach Sheldon und Kelvin van der Linde. Details zu seinem Rennprogramm werden zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.

Pepper blickt auf zahlreiche Erfolge im GT-Sport zurück. 2025 triumphierte er bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps (BEL) und kämpfte in seiner ersten kompletten Saison in der DTM bis zum letzten Rennen um den Titel. Im GT World Challenge Europe Sprint Cup wurde er direkt hinter dem Team WRT Duo Kelvin van der Linde und Charles Weerts (BEL) Zweiter in der Fahrerwertung. Das gleiche Ergebnis erzielte er 2024 im Endurance Cup. Weitere große Erfolge feierte Pepper 2024 als GTD-PRO-Sieger beim IMSA-Finale Petit Le Mans, 2020 als Sieger beim Bathurst 12 Hour und 2021 als Champion in der GT World Challenge America. 2014 gewann er die Gesamtwertung im Volkswagen Scirocco R Cup Germany.

Jordan Pepper: 

„Es ist sehr aufregend, mit BMW M Motorsport ein neues Kapitel meiner Karriere zu beginnen. In Südafrika ist BMW eine sehr prestigeträchtige Marke, mit der ich aufgewachsen bin und die ich immer beobachtet habe. Mein Weg in den professionellen Rennsport in Europa hat mich jedoch über andere Hersteller geführt. Nun habe ich die Möglichkeit, für BMW M Motorsport zu fahren, worauf ich mich extrem freue. Ich habe über Jahre gesehen, wie stark sie als Konkurrenten sind, nun bin ich gespannt darauf, zum ersten Mal selbst den BMW M4 GT3 EVO zu fahren. Ich weiß, dass eine Umstellung auf ein neues Auto immer eine Herausforderung ist und dass ich mich über den Winter an das Fahrzeug werde gewöhnen müssen. Aber ich mag generell diese Art von Autos, denn ich habe viel Zeit meiner Karriere in ähnlichen Fahrzeugen verbracht. Ich kann es kaum erwarten, mit all den großartigen Fahrern zusammen zu arbeiten, die BMW M Motorsport hat – darunter natürlich auch Sheldon und Kelvin van der Linde. Wir kennen uns von klein auf und sind gute Freunde. Wir haben immer davon geträumt, einmal gemeinsam Rennen zu gewinnen. Nun sind wir beim gleichen Hersteller und bekommen hoffentlich irgendwann die Chance dazu.“


Dienstag, 18. November 2025

DTM Norisring: Tickets für das Highlight in Nürnberg ab sofort erhältlich

  • DTM-Saisonhighlight am ersten Juli-Wochenende 2026
  • Tickets ab 74 Euro, Kinder und Jugendliche unter 16 mit freiem Eintritt
  • Neue Kategorie mit günstigerem Zugang auf beliebte Tribünen

Foto: Jens Hawrda

Die DTM kehrt vom 3. bis 5. Juli 2026 auf den legendären Norisring zurück – das absolute Highlight im DTM-Kalender und jedes Jahr ein Publikumsmagnet. Ab sofort sind Tickets online unter dtm.com verfügbar. Eintrittskarten gibt es bereits ab 74 Euro, Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren genießen in Begleitung eines Erwachsenen freien Eintritt inklusive Zugang zur Steintribüne. Neu in diesem Jahr: Eine zusätzliche Ticketkategorie ermöglicht einen besonders preisgünstigen Zugang zu festen Sitzplätzen. ADAC-Mitglieder profitieren bei allen DTM-Veranstaltungen von 10 % Rabatt.

Der Norisring ist einzigartig: Die enge Strecke zwischen Leitplanken und Mauern, das idyllische Panorama am Dutzendteich und die legendäre Steintribüne machen Deutschlands einzigen Stadtkurs zum Kult. Zugang zur Steintribüne mit bester Sicht auf die Start-Ziel-Gerade und die Boxengasse gibt es bereits ab 74 Euro. Dank der neuen Ticketkategorie gibt es nun günstigere reservierte Sitzplätze auf der Thomas-Sommer-Tribüne, der Speck-Pumpen-Tribüne sowie der Boxengassentribüne.

Alle Eintrittskarten enthalten kostenlosen Zugang zum Fahrerlager mit Autogrammstunden und Pitwalk sowie die kostenlose Nutzung des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg (VGN), sodass Besucher bequem und nachhaltig mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen können.


Sonntag, 16. November 2025

IDM Sportbike: Der „kleine“ Siebdrath legt los

Mika Siebdrath und Carsten Freudenberg legen viel Hoffnung in das
Nachwuchsprojekt auf Triumph
 Foto: Team Freudenberg

Marvin Siebdrath ist in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) eine Hausnummer. Sein Bruder Mika will es jetzt werden. Er steigt 2026 beim Team Freudenberg PALIGO Racing in die IDM Sportbike ein.

Die technischen Daten von Mika Siebdrath: geboren am 27. März 2009 in Zwickau geboren, 165 Zentimeter groß, 55 Kilogramm auf der Waage, leidenschaftlicher Schnitzel-Esser, Marc Márquez-Fan, Hunde- und Moskitoliebhaber. Traum: „Am liebsten möchte ich WM-Fahrer in der MotoGP oder Superbike werden.“

Mit dem 16-jährigen Sachsen steht der erste Fahrer im Freudenberg-Team für die kommende Saison fest – auf einer Triumph Daytona 660. Nach erfolgreichen Jahren in der Supersport 300-Weltmeisterschaft hat sich das Team neu aufgestellt mit dem Fokus auf die Nachwuchsförderung. Das bereits 2025 erfolgreiche Sportbike-Projekt wird konsequent weiterentwickelt.

„Ich bin absolut happy und freue mich, mit Mika einen jungen sächsischen Nachwuchsfahrer präsentieren zu können. Mika kommt aus einer echten Rennsportfamilie – das passt perfekt in unsere Planung für 2026. Mit ihm haben wir den ersten wichtigen Baustein für unser Engagement in der IDM gelegt. Mika bringt wertvolle Erfahrungen aus seiner Zeit in Spanien mit, wo er lange gefahren ist“, baut Teamchef Carsten Freudenberg auf die Kenntnisse des Neuzugangs und spricht auch das nächste heiße Eisen im Feuer an. „Wir arbeiten derzeit intensiv an der weiteren Fahrerpaarung, damit Mika starke Unterstützung in den eigenen Reihen erhält. Gespräche führe ich unter anderem mit der Familie Rammerstorfer, mit der wir bereits 2025 sehr erfolgreich in der neuen IDM-Klasse gestartet sind.“

Nach vier Jahren in spanischen Nachwuchsklassen wird in Mikas Umfeld wieder vorwiegend deutsch gesprochen und er hat den gleichen Terminkalender wie sein 22-jähriger Bruder Marvin, der 2026 für das Team MCA Racing auf einer Honda in der IDM Supersport antreten wird. Er hat seinen ersten Meistertitel seit 2022 in der Tasche. Nach mehreren Führungswechseln zwischen ihm und dem Österreicher Leo Rammerstorfer ging er mit sieben Punkten Rückstand ins große Hockenheim-Finale und kehrte mit vier Punkten Vorsprung als Meister in der IDM Supersport 300 heim.

Quelle: idm.de / Anke Wieczorek


Freitag, 14. November 2025

DTM: Nächster Pilot verlässt wahrscheinlich die DTM

 Jack Aitken verabschiedet sich vermutlich aus der DTM

Sehen wir Jack Aitken näcstes Jahr noch in der DTM
Foto: Jens Hawrda

Jack Aitken ist ein gefragter Allrounder, er fuhr Formel 1, Sportwagen, GT-Rennwagen und ist in das LMDh-Projekt von Cadillac eingebunden. In der Saison 2025 fuhr er in der DTM lange um die Meisterschaft, wurde aber am Ende wegen einer Diaqualifikation im letzten Saisonlauf in Hockenheim nur achter in der Meisterschaft.

Im Jahr 2026 wird Jack Aitken neben der IMSA Meisterschaft auch die komplette FIA WEC für Cadillac besteiten, er wird im Hertz JOTA Team Jenson Button ersetzen.

Mit diesem verstärkten Engagement für Cadillac wird wohl kein Platz mehr für die DTM sein. Es gibt zwar zwischen den Meisterschaften keine terminlichen Überschneidungen, aber für Jack Aitken hat das Cadillac Programm oberste Priorität. Das größte Problem stellen die 5 DTM-Testtage dar, die 2026 zentral vom ADAC organisiert werden, private Testtage der Teams sind nicht mehr möglich.

"Cadillac ist das Programm, für das ich mich zuerst verpflichtet habe. Es hat für mich Priorität, was das Niveau der Meisterschaft und des Autos angeht, das wir fahren. Allerdings kommt es darauf an, ob ich mehr fahren und mehr Rennen fahren kann, denn ich glaube, dass mich das zu einem besseren Fahrer macht. Cadillac hat mich bei Projekten wie der DTM sehr freundlich und großzügig unterstützt. Wenn es meiner Leistung in den einzelnen Meisterschaften nicht schadet und ich beides auf hohem Niveau machen kann, dann mache ich das gerne. Es geht immer darum, ein gutes Gleichgewicht zu finden. Ich möchte nicht zu viel machen und dann irgendwo Kompromisse eingehen müssen», so Aitken bereits vor einigen Wochen. Und auch Lorenz Frey-Hilti ergänzt: «Wir wollen einen Fahrer, der den Fokus auf die DTM legt."

Damit werden wir Jack Aitken wohl im Jahr 2026 nicht in der DTM sehen, das Schweizer Rennteam Emil Frey ist schon auf der Suche nach einem Nachfolger.

Dienstag, 11. November 2025

IDM Sportbike: Comeback von Micky Winkler in trockenen Tüchern

Die vergangene Saison endete für das WSC-Racing-Team by Aprilia abrupt und vorzeitig. Aber wie angekündigt kehrt das Team 2026 in die IDM Sportbike zurück. Der Vertrag mit Micky Winkler ist unterschrieben.

Zur Erinnerung: Nach dem Saisonauftakt 2025 kam es zur Trennung mit dem verpflichteten Fahrer Felix Kauertz. Nach der Sommerpause meldete sich das Team mit Micky Winkler auf der Aprilia RS 660 zurück. Der 24-jährige Thüringer glänzte als Gastfahrer beim Einstand in Assen mit einem Top-Ten-Platz. Auf seiner Heimstrecke in Schleiz wollte er das Motorrad in der darauffolgenden Woche noch besser kennenlernen. Aber bei der dort stattfindenden German Twin Trophy stürzte er im ersten Wertungslauf in Führung liegend. Die Folge: ein komplizierter Bruch an der linken Hand. Das war das endgültige Aus für das ambitionierte WSC-Racing-Team aus Neuss.

Jetzt sind die Vorbereitungen für das Comeback in vollem Gange. Diese Woche wurde die Rahmen-Vereinbarung zwischen dem Team, Micky Winkler als Fahrer und diversen Sponsoren unterschrieben. Die IDM-Saison 2026 mit insgesamt sieben Events ist damit in trockenen Tüchern. Nahezu alle WSC-Partner seien weiterhin an Bord, heißt es aus der Zentrale. Winkler wird seinen Teil dazusteuern.

„Ich freue mich sehr, dass Micky sein Anteils-Paket bereits schnüren konnte und wir die kommenden Vorsaison-Tests seriös angehen können“, erklärt Teamchef Roland Matthes. „Auch die Personal-Planung steht soweit, die Akquise von Sponsoren läuft weiter.“ Und dann schiebt Matthes nach: „Wir würden gern noch ein zweites Fahrzeug aufbauen.“

Quelle: idm.de / Anke Wieczorek

Montag, 10. November 2025

DTM: Wechselt Jordan Pepper zu BMW ?

Wechselt Jordan Pepper 2026 eventuell zu BMW ?
Foto. Jans Hawrda

Der Werkskader von BMW ist mit einer Reihe von Weltklassefahrern besetzt. Nun könnte ein weiterer Name hinzukommen. Wie mehrer Medien berichten könnte ein Wechsel von Jordan Pepper zu BMW bevorstehen. 

Es wird berichtet das der Wechsel des Südafrikaners von Lamborghini zu BMW für die Saison 2026 bereits beschlossene Sache sei. Wenn sich das bestätigt trifft Pepper bei BMW auf seine Landsleute Kelvin und Sheldon von der Linde.

Im Jahr 2025 kämpfte Jordan Pepper im Lamborghini bis zum letzten Rennen um die DTM-Krone und war am Ende bestplazierter Lomborhini-Pilot in der Meisterschaft.

Für einen Wechsel zu BMW spricht, das neben Marko Wittmann bei Schubert-Motorsport durch den Weggang von Renè Rast ein Platz frei ist. Aber auf diesen Platz spekulieren auch andere. Warten wir also ab was passiert.

DTM und New England Patriots feiern Touchdown am Dekra Lausitzring

  • „Motorsport meets American Football Day“ mit NFL-Rekordchampion
  • DTM-Champion Güven und Youngster Kalender zeigen ihr Football-Talent
  • Deutsche NFL-Legenden begeistert von Taxifahrten im DTM-Rennfahrzeug

Markus Kuhn, Tom Kalender, Maskottchen „Pat Patriot“, Ayhancan Güven und Sebastian Vollmer (l-r)
Foto: ADAC-Motorsport

Motorsport trifft auf American Football: Bevor die NFL (National Football League) am 9. November erstmals ein reguläres Saisonspiel im Berliner Olympiastadion austrägt, sorgten die DTM und die New England Patriots am Donnerstag für die perfekte Einstimmung. Beim „Motorsport meets American Football Day“ auf dem Dekra Lausitzring trafen DTM-Champion Ayhancan Güven (TR/Manthey EMA) und Youngster Tom Kalender (Hamm/Sieg) vom Mercedes-AMG Team Landgraf auf die beiden deutschen NFL-Legenden Sebastian Vollmer und Markus Kuhn sowie den dreimaligen Super-Bowl-Sieger Lonie Paxton aus den USA. Im Rahmen der neuen Partnerschaft mit den Patriots, dem Rekordchampion der NFL, standen verschiedene Medienaktivitäten und Renntaxifahrten auf dem Programm.

Die Protagonisten erlebten am Lausitzring zudem geballte PS-Power: Der 17-jährige Kalender nahm die ehemaligen NFL-Stars auf eine rasante Fahrt in seinem Mercedes-AMG GT3 mit. „Das waren die ersten Taxifahrten meiner Karriere und dann gleich mit so einer NFL-Prominenz. Es hat Spaß gemacht, sich mit den Jungs auszutauschen. Im Rennauto waren sie aber ziemlich ruhig“, sagte Kalender mit einem Schmunzeln. Neben Kalender waren Ex-DTM-Pilot Stefan Mücke am Steuer des Renntaxi von DTM-Partner Dekra und der frühere Formel-1-Pilot Markus Winkelhock im Schaeffler-Innovationstaxi im Einsatz, um den Football-Gästen die Faszination Motorsport näher zu bringen. „Ich bin zuvor noch nie in einem Rennauto mitgefahren, das war eine einmalige Erfahrung“, sagte Vollmer. „Als ehemaliger Football-Spieler musste ich es erstmal hineinschaffen. Aber als ich dann drinsaß, war es mega. Nächstes Jahr möchte ich unbedingt bei einem DTM-Wochenende live dabei sein.“

„Der Tag hat riesigen Spaß gemacht. Ich finde es immer super, auf Athleten aus anderen Sportarten zu treffen und sich auszutauschen. Wir haben zusammen verschiedene Challenges ausprobiert und ich habe gelernt, wie man American Football spielt“, sagte DTM Champion Güven, der sich auch im Football-Jersey wohl fühlt. Der erste DTM-Titelträger aus der Türkei durfte sich gemeinsam mit Vollmer bei einer Reifenwechsel-Challenge gegen Kalender und Kuhn beweisen. Auch der Football wurde geworfen – von der imposanten Haupttribüne des Dekra Lausitzrings, durch Pirelli-Reifen sowie mit besonders beeindruckenden Würfen über die Dekra-Brücke. Fans dürfen sich in den kommenden Monaten auf viele spannende gemeinsame Formate der DTM und der New England Patriots auf Social Media freuen. „Mit der DTM und den New England Patriots treffen zwei Premiummarken aufeinander, die perfekt zusammenpassen. Ich fand es superspannend zu sehen, wie die Boxenstopps ablaufen und welche Kräfte dabei wirken“, erzählte Kuhn.

Die Partnerschaft zwischen der DTM und den New England Patriots wird auch im Rahmen des ersten regulären NFL-Spiels im Berliner Olympiastadion am 9. November sichtbar. Der pink-rot leuchtende Mercedes-AMG GT3 von Kalender steht am Freitag, 7. November in der New England Patriots-Fanzone auf dem Uber-Platz in Berlin.

Samstag, 8. November 2025

IDM Supersport: Niederlage für Julius Caesar Rörig

Julius Caesar Rörig, Honda CBR 600 RR #24
Foto: Jens Hawrda

Julius Caesar Rörig hat seinen zehnten Platz in der IDM Supersport-Gesamtwertung verloren. Das ist das Ergebnis aus der Verhandlung des DMSB-Berufungsgerichts nach technischen Beanstandungen an der Honda des Fahrers von MCA Racing in der vergangenen Saison.

Bei der IDM-Veranstaltung Anfang Juli 2025 in Oschersleben hatten die IDM-Techniker festgestellt, dass die Motorverplombung nicht intakt ist. Laut Reglement hat das zur Folge, dass alle Rennen, in denen der beanstandete Motor eingesetzt wurde, aberkannt werden. Im Fall des späteren IDM-Vizemeisters Dirk Geiger, der ebenfalls für MCA Racing fuhr, war es der erste Lauf im tschechischen Most. Ihm wurden 25 Punkte gestrichen.

Seinem 19-jährigen Teamkollegen Julius Caesar Rörig sollten alle bis dahin gefahrenen Rennen aberkannt werden, weil er zu diesem Zeitpunkt immer noch den ersten Motor verwendet hatte. Das Team ging in Berufung. Diese wurde jetzt vom DMSB-Berufungsgericht zurückgewiesen. Rörig verliert damit 37 Punkte und rutscht auf den 16. Platz in der Gesamtwertung ab.

Quelle: idm.de / Anke Wieczorek


Mittwoch, 5. November 2025

IDM Supersport/Sportbike: Triumph macht Interessenten ein Angebot

Luis Rammersdorfer, Triumph Daytona 660 #13
Foto: Jens Hawrda

Nach dem Meistertitel bei den Sportbikes geht Triumph in die Vollen. Der IDM-Partner lobt für 2026 in den IDM-Klassen Supersport und Sportbike Sonderkonditionen für Neufahrzeuge und Ersatzteile aus. Wer also plant, im kommenden Jahr mit einer Triumph Street Triple RS oder der Daytona 660 an den Start zu gehen, kann sich für das Vorteilsprogramm bewerben.

Teams haben die Möglichkeit, Serienmotorräder zu folgenden Sonderkonditionen – ausschließlich für den Einsatz in der jeweiligen IDM-Klasse – zu erwerben:


Street Triple 765 RS (IDM-Supersport)

Listenpreis (Stand 09/2025): 13.545,00 EUR inkl. ges. MwSt. und Liefernebenkosten

Sonderpreis für IDM-Teams: 10.250,00 EUR inkl. ges. MwSt. und Liefernebenkosten

Zahlungsziel: 360 Tage ab Rechnungsstellung.

Die Serienfahrzeuge stehen ausschließlich in der Farbvariante „Granite“ zur Verfügung.


Daytona 660 (IDM-Sportbike)

Listenpreis (Stand 09/2025): 10.245,00 EUR inkl. ges. MwSt. und Liefernebenkosten

Sonderpreis für IDM-Teams: 7.800,00 EUR inkl. ges. MwSt. und Liefernebenkosten

Zahlungsziel: 360 Tage ab Rechnungsstellung.

Die Serienfahrzeuge stehen ausschließlich in der Farbvariante „Carnival Red/Sapphire“ Black zur Verfügung.

Die Fahrzeuge werden ohne Herstellergarantie ausgeliefert. Der Umbau der Serienfahrzeuge zu Rennmotorrädern wird vom Team durchgeführt und finanziert.

Achtung: Das zur Verfügung stehende Kontingent an Fahrzeugen ist begrenzt. Es gilt „first come, first served“.


Ersatzteile

Teams können – ausschließlich für die hier beschriebenen Renneinsätze – bei Triumph Ersatzteile im Einkaufswert von max. 5.000,00 EUR netto pro eingesetztem Fahrer zu Sonderkonditionen (40% Rabatt auf die gültige unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers) erwerben.


Prämien

Für die Gesamtwertung am Ende der Saison 2026 stellt Triumph Prämien in beiden Klassen in Aussicht. Die Meister erhalten jeweils eine nagelneue Daytona 660. Für den zweiten Platz gibt es einen Ersatzteilgutschein im Wert von 2.500,00 EUR. Die Drittplatzierten können sich über einen Scheck über 1.000,00 EUR für Ersatzteile freuen. Lust auf eine IDM-Saison auf Triumph? Bewerbungen können gerichtet werden an: uli.bonsels@triumph.co.uk

Quelle: idm.de / Anke Wieczorek

Montag, 3. November 2025

IDM Supersport: Geiger und Lehmann testen neue Yamahs R9

Die Yamaha R9 SSP von Lennox Lehmann und Dirk Geiger funktionieren. Kurz vor der Abreise nach Barcelona haben beide Fahrer einen Funktionstest mit ihnen gemacht. Die Motorräder sind eine Übergangslösung für das kommende Supersport-Jahr. Die offizielle R9 SSP v2.0 für die-IDM Saison 2026 trifft erst im Januar beim Apreco-Team ein.

„Unser Partner Ten Kate hat mit Stefano Manzi auf Yamaha dieses Jahr den Supersport-WM-Titel gewonnen. Das Motorrad ist die Basis für das Material von Dirk und Lennox“, sagt Apreco-Teamchefin Corine Brandhorst. Der Italiener Stefano Manzi hatte in der Saison neun Siege und neun weitere Top-3-Ergebnissen errungen.

„Ten Kate und Yamaha möchten viel testen. Deshalb haben wir bereits Pläne für November gemacht“, lässt Brandhorst weiter wissen. „Mit den Erkenntnissen werden wir die endgültige Spezifikation des Motorrads für 2026 festlegen, das wir intern als V2.0 bezeichnen.“ Ab dem 7. November werden vier zweitägige Tests auf verschiedenen spanischen Strecken durchgeführt. Die erste Station ist Barcelona.

Für Lennox Lehmann wie auch Dirk Geiger sind die Motorräder völlig neu. Geiger, der von Honda ins Apreco-Team gewechselt ist, spulte bereits beim Funktionstest 106 Runden ab. Wo? Schweigen bei Yamaha. Kein Kommentar von den Fahrern. Offiziell ist: „Wir haben viel an der Sitzposition gearbeitet, da das Motorrad relativ groß ist, und am Fahrgefühl, da es sich deutlich von dem unterscheidet, was ich in den letzten Jahren gewohnt war“, so Geiger. „Wir sind viel mehr gefahren als geplant. Aber das Motorrad lief von der ersten Runde an ohne Probleme, sodass wir auch mehr ausprobieren konnten.“

Lehmann war nach seiner Operation an Rücken und Bein zuerst nervös. Nach dem IDM-Finale in Hockenheim waren dem Dresdner im Krankenhaus acht Schrauben und zwei Stangen aus dem Rücken und ein Marknagel aus dem rechten Oberschenkel entfernt worden. Der 19-Jährige ist jetzt wieder Metall-frei. „Das musste raus“, erklärt der Sachse, „sonst wird die Bandscheibe zu sehr belastet. Und gerade in jungen Jahren ist das nicht gut.“ Lehmann kam auf 62 Runden. „Das ist weniger als Dirk, aber ich bin noch in der Genesungsphase und super glücklich, dass ich das geschafft habe. Da ich den Prototypen R9 bereits auf dem Nürburgring getestet hatte, war meine Sitzposition schon recht gut und ich habe mich hauptsächlich auf die Einstellung der Federung und auf mich selbst konzentriert, um zu sehen, wie mein Körper alles verkraftet.“

Quelle: idm.de / Anke Wieczorek

Samstag, 1. November 2025

Salman Owega und Finn Wiebelhaus – die Meister im Interview

  • Erste Pole-Position am Nürburgring ein Meilenstein für Finn Wiebelhaus
  • Salman Owega: „Ich war mir nach dem Red Bull Ring zu 90 Prozent sicher.“

Salman Owega und Finn Wiebelhaus nach ihrem Sieg am Nürburgring
Foto: ADAC-Motorsport

Wenige Wochen ist es her, dass Salman Owega (20/Köln) und Finn Wiebelhaus (19/Obertshausen) sich in Hockenheim zu den neuen Champions des ADAC GT Masters gekürt haben. Mit dem Sieg im Finalrennen am Sonntag gelang den Piloten des Haupt Racing Team nach dem vorzeitigen Titelgewinn der krönende Saisonabschluss. Im Interview blicken die Meister auf ein ereignisreiches Jahr zurück und geben Einblicke in die Debüt-Saison des Ford Mustang GT3.

Vor knapp einem Monat seid ihr Meister geworden. Wie fühlt es sich an, Champion zu sein?

Finn Wiebelhaus: „Mit der Zeit ist bei mir immer mehr angekommen, was wir geschafft haben. Ich bin stolz auf die Saisonleistung von uns Fahrern und dem Team. Direkt nach dem Titelgewinn war das tatsächlich noch etwas anders und etwas surreal. Wir sind nur auf Rang neun ins Ziel gekommen und meine Gefühle waren eher gemischt, weil die Enttäuschung über die schlechte Tagesleistung trotz der Freude zu spüren war. Mit etwas Abstand sehe ich jetzt natürlich, dass es eine Hammer-Saison war.“

Salman Owega: „Jetzt ist es natürlich schon angekommen und ich kann den zweiten Titel richtig genießen. Der Titelgewinn selbst war etwas komisch. Ich kam ins Parc fermé und dachte, dass direkt die große Siegerehrung für die Meisterschaft stattfinden würde. Stattdessen habe ich mein Team gesucht und zunächst niemanden gefunden. Später haben wir dann gejubelt und gefeiert.“

Salman, du bist der fünfte Zweifach-Champion des ADAC GT Masters und der jüngste der Geschichte. Was bedeuten dir diese Rekorde?

Salman Owega: „Tatsächlich recht viel. Wir haben vergangenes Jahr schon versucht, mit dem Mercedes und David Schumacher den Titel zu gewinnen. Es jetzt im ersten Jahr mit Ford zu schaffen und die erste Meisterschaft für den Mustang GT3 in Europa zu feiern, ist schön. Es war von Anfang an mein Ziel und ich bin glücklich, dass es gelungen ist.“

Wer waren die ersten oder vielleicht auch besondere Gratulanten?

Finn Wiebelhaus: „Ich habe tatsächlich vor allem aus meinem privaten Umfeld Nachrichten bekommen. Herausheben möchte ich, dass Leyton Fourie uns beiden geschrieben und gratuliert hat. Das war die überraschendste Nachricht und ich fand es toll, dass er direkt nach dem Rennen die Größe gezeigt hat.“

Hat dein ehemaliger Teamkollege und bis dahin jüngster Zweifach-Meister Elias Seppänen gratuliert?

Salman Owega: „Ja, das hat er. Er war an dem Wochenende in Asien unterwegs und hat mir geschrieben. Mit Elias verstehe ich mich immer noch sehr gut und habe mich sehr über seine Glückwünsche gefreut.“

Wann habt ihr zum ersten Mal realisiert, dass ihr eine echte Chance auf den Titel habt?

Finn Wiebelhaus: „Für mich war das am Nürburgring, als wir die Tabellenführung übernommen haben. Ich wusste zu dem Zeitpunkt, dass mir und dem Auto die verbliebenen Strecken gut liegen sollten und das Paket stimmt. Wirklich klar war es mir aber erst im Samstagsrennen auf dem Hockenheimring. Als ich gesehen habe, dass der BMW unserer Konkurrenten langsamer wurde, wusste ich, dass wir es jetzt nur noch nach Hause fahren müssen.“

Salman Owega: „Ich war mir nach dem Red Bull Ring zu 90 Prozent sicher. Davor hätte noch viel passieren können – gerade mit einem neuen Auto wie dem Mustang. Aber nach unserem Sieg dort und dem großen Vorsprung wusste ich, dass wir die Meisterschaft sicher haben, wenn nicht noch etwas Außergewöhnliches passiert.“

Ihr habt viel Arbeit in die Entwicklung des Ford Mustang GT3 gesteckt. Wo seht ihr die größten Fortschritte, wenn ihr den Saisonauftakt am Lausitzring mit dem Saisonfinale vergleicht?

Finn Wiebelhaus: „Wir haben viel über das Setup herausgefunden, um die Reifen länger am Leben halten zu können. Wir Fahrer passen uns auch immer mehr an und kriegen immer detaillierteres Feedback der Ingenieure. Das Auto selbst hat natürlich auch Fortschritte gemacht. Der Saisonbeginn am Lausitzring – vor allem die Vorsaisontests – waren schwierig. Wir hatten mit den Bodenwellen zu kämpfen, haben aber schnell ein paar Dinge bezüglich der Dämpfer gefunden, die gut geholfen haben.“

Salman Owega: „Der größte Unterschied ist klar auf den Longruns zu sehen. Zu Beginn der Saison hatten wir mit überhöhten Reifentemperaturen zu kämpfen, vor allem am Lausitzring. Jetzt können wir das sehr gut managen und die Reifen in einem gut fahrbaren Fenster bewegen.“

Ihr seid das Wagnis eingegangen, mit HRT und Ford auf ein neues Auto zu setzen. Hattet ihr zwischendurch auch den Gedanken, dass es einfacher gewesen wäre, mit einer etablierten Marke an den Start zu gehen?

Salman Owega: „Mich reizt es, wenn etwas nicht so einfach ist oder es jeder macht. Am Ende wurden wir umso mehr belohnt. Wenn wir beispielsweise mit einem etablierten Auto gewonnen hätten, wäre es nicht so besonders, da schon unzählige Fahrer bewiesen haben, dass diese Autos schnell sind. Wir haben jetzt gezeigt, was wir mit einem recht neuen und unbekannten Auto erreichen können.“

Finn Wiebelhaus: „Als sich HRT dazu entschieden hat, auf Ford zu wechseln, war mir recht schnell klar, dass ich beim Team bleiben möchte. Ich habe dort mein erstes GT3-Jahr bestritten, kannte das Umfeld und habe mich wohlgefühlt. In einem anderen Team wäre zwar vielleicht das Auto kalkulierbarer gewesen, aber ich hätte in allen Bereichen wieder bei null angefangen. Ford hat uns immer sehr geholfen, auch mit der Aufnahme ins Nachwuchsprogramm. Das Thema hat mich von Anfang an interessiert, deshalb habe ich nie über einen Wechsel nachgedacht.“

Am Nürburgring seid ihr mit dem ersten Sieg des Ford Mustang GT3 in Europa für euren Mut belohnt worden. Wie wichtig war dieser Meilenstein für euch?

Finn Wiebelhaus: „Für mich persönlich war es sehr wichtig, dass ich dort meine erste Pole-Position im ADAC GT Masters eingefahren habe. Im Rennen war es sehr eng zwischen uns Fords, wir hatten aber eine gute Strategie und konnten am Ende nochmal attackieren. Es war ein besonderer Sieg und schön, dass es direkt ein Doppelerfolg für das Team war.“

Salman Owega: „Ich habe mich umso mehr gefreut, weil es ein hart erkämpfter Erfolg war. In den letzten Runden, als Finn und David um die Führung gekämpft haben, war eine sehr angespannte Stimmung in der Box. Es war im Auto sicher angenehmer als dort zu warten und nur zusehen zu können. Umso erlösender war es, schließlich ganz oben zu stehen.“

Wo haben eure Meistertrophäen ihren Platz gefunden?

Salman Owega: „Mein Pokal steht auf meinem Schreibtisch. Ich habe über die Jahre sehr viele gesammelt und einige mittlerweile verstaut. Aber diesen und natürlich auch den meiner ersten Meisterschaft im ADAC GT Masters habe ich gut sichtbar platziert.“

Finn Wiebelhaus: „Ich habe extra ein Regal, aber der ADAC GT Masters Pokal ist dafür zu groß. Ich habe ihn gemeinsam mit meinem Pokal für den Sieg im ADAC Kart Masters und dem für den Sieg in der „Road-to-DTM“ auf das Fensterbrett gestellt.“

Mit der DTM-Meisterschaft in Zukunft wäre also die „Road-to-DTM“ auf dem Fensterbrett perfekt…

Finn Wiebelhaus: „Das wäre natürlich sehr schön. Ich habe ein paar Jahre gebraucht, um nach dem ADAC Kart Masters im ADAC GT Masters Meister zu werden. In drei Jahren die DTM zu gewinnen, wäre super – gerne auch früher (lacht). Aber dafür muss ich zunächst überhaupt DTM fahren. Jetzt konzentriere ich mich darauf, über den Winter gut zu arbeiten und sehe dann, was die Zukunft bringt.“

Salman, wie sieht deine weitere Planung aus?

Salman Owega: „Das kann ich aktuell noch nicht beantworten. Ich schließe auch nicht aus, noch ein weiteres Jahr im ADAC GT Masters zu fahren, weil ich die Serie sehr gerne mag. Konkret gibt es aber noch nichts zu verkünden.“


Dienstag, 28. Oktober 2025

DTM-Champion Güven: „Wenn ich die letzte Runde sehe, bekomme ich jedes Mal Gänsehaut“

  • Porsche-Fahrer spricht über den Titelgewinn und sein entscheidendes Manöver
  • Güven erklärt, was er an seinen fünf Saisonsiegen so besonders findet

Ayhancan Güven holte in seiner dritten DTM-Saison erstmals den Titel
Foto: ADAC-Motorsport

Ein hochspannendes DTM-Finale mit einem fulminanten Showdown in der letzten Runde – Ayhancan Güven krönte sich in Hockenheim auf spektakuläre Art zum neuen Champion. Der Porsche-Pilot von Manthey EMA schrieb als erster türkischer Gesamtsieger nicht nur DTM-Geschichte, sondern überzeugte auch mit großer Entschlossenheit unter maximalem Druck. Im Interview blickt Güven auf emotionale Tage zurück, spricht über die Rolle seiner Familie und verrät, wo die Meistertrophäe derzeit steht.

Wie fühlt es sich mit einigen Tagen Abstand an, DTM-Champion zu sein?

Es fühlt sich immer noch unglaublich an! Als ich vor 20 Jahren mit dem Motorsport begonnen habe, bin ich nicht wirklich davon ausgegangen, eines Tages Profirennfahrer zu werden. Nach so langer Zeit harter Arbeit um den DTM-Titel zu kämpfen, ist etwas, wovon ich lange geträumt habe. Und dann entscheidet sich alles in der letzten Runde – diese Momente vom Finale werde ich für immer in Erinnerung haben.

Wie oft hast du dir die letzte Runde und das entscheidende Manöver gegen Marco Wittmann noch einmal angeschaut?

Ich habe sie unzählige Male gesehen und jedes Mal bekomme ich wieder Gänsehaut. Im ersten Moment sieht es nach einem extrem riskanten Überholmanöver aus und zunächst denkt man auch gar nicht, dass der Angriff funktioniert. Vielleicht ist es genau deshalb zu so einem besonderen Moment geworden. Ich wollte mich aber von vornherein nicht auf irgendwelche Rechenspiele einlassen, sondern unbedingt das Rennen gewinnen.

Welchen Anteil tragen die Fans am DTM-Titel?

Ich bin superstolz auf meine Community. Egal, was passiert, die Fans stehen immer hinter mir und einige von ihnen unterstützen mich schon seit vielen Jahren. Dieses Jahr war also nicht nur für mich, sondern auch für meine Anhänger etwas ganz Besonderes. Mit dem Titel sind natürlich auch viele neue Fans dazugekommen. Es ist einfach großartig zu sehen, wie diese Gemeinschaft Tag für Tag wächst. Das bedeutet mir sehr viel. Speziell in der Türkei entwickelt sich aktuell eine starke Motorsportkultur. Davon ein Teil zu sein, macht mich stolz.

Direkt nach dem Rennen hast du deinen Vater umarmt. Welche Rolle spielt die Familie in deiner Karriere?

Meine ganze Familie hat ihren Anteil an diesem Erfolg. Seit dem ersten Tag hat mein Vater immer an mich geglaubt. Er hat unglaublich viel Zeit und Herzblut investiert, um mich auf meinem Weg zu unterstützen. Solche besonderen Momente wie den DTM-Titel gemeinsam mit ihm zu erleben, ist einfach unbezahlbar.

Fünf Siege in einer Saison sind in der GT3-Ära der DTM zuvor niemandem gelungen. Wie war diese bemerkenswerte Bilanz möglich?

Wir hatten dieses Jahr einfach ein extrem starkes Gesamtpaket. Fünf Siege sprechen für sich. Besonders beeindruckend finde ich, dass keiner dieser Siege von der Pole-Position aus erzielt wurde. Das zeigt, wie gut wir in den Rennen waren – nicht nur auf der Strecke, sondern auch bei den Boxenstopps und der Strategie. Ein großer Dank dafür an das ganze Team Manthey EMA.

Wo hat die DTM-Trophäe ihren Platz gefunden?

Im Moment steht der Pokal noch recht unspektakulär in meiner Wohnung, aber ich bin noch auf der Suche nach dem perfekten Platz. Es ist definitiv die coolste Trophäe, die ich je gewonnen habe.


Sonntag, 26. Oktober 2025

IDM SBK: „Bei 270 km/h war nichts mehr zu retten“

Lucas Tulovic
Foto: Jens Hawrda

Schwer beeindruckt ist IDM-Champion Lukas Tulovic nach seinem Wildcard-Einsatz in der Superbike-WM wieder zu Hause gelandet. Er ist nur knapp an den Punkterängen vorbeigefahren. Der 25-jährige Baden-Württemberger von Triple M Racing Ducati Frankfurt berichtet bei idm.de offen und ehrlich vom Jerez-Abenteuer – und wie sich das WM-Bike angefühlt hat.

Tulo, ganz kurz zusammengefasst: Wie war der Spanien-Trip?

Das Wetter war top. Das Wochenende war aufregend, der Zeitplan eng getaktet. Zumal ich ja auch extra zur Fahrerbesprechung musste. Normalerweise findet sie am Jahresanfang statt, aber als Gastfahrer wirst Du auch beim letzten Rennen vorgeladen. Drei Rennen an einem Wochenende zu fahren, war echt verrückt, aber mega-cool. Vom Zeitplan her und auch physisch war das Wochenende richtig anstrengend.

Du bist mit der Panigale V4R des Ducati-Testteams gefahren, hattest also fast das gleiche Bike wie die Werksfahrer und auch mit den höchsten Topspeed. Wie war Dein Eindruck?

Das WM-Superbike ist deutlich anstrengender als das IDM-Bike zu fahren. Es hat mehr Leistung, eine stärkere Beschleunigung, weniger Gewicht und die einwirkenden Kräfte sind höher. Das Motorrad ist vom Chassis her steif, ist aber direkter gibt mehr Feedback. Die seriennahe IDM-Ducati ist wesentlich weicher und sanfter.

Mit Platz 17 im ersten Rennen und dem 16. Platz im Superpole Race hast Du einen starken Einstand gegeben. Erzähl uns von den Rennen.

Eigentlich wäre ich gerne in die Punkteränge gefahren. Aber ich hatte keine guten Startphasen und war dann in Zweikämpfe mit Fahrern verwickelt, die langsamer waren als ich. Aber da hält jeder rein und will Dich nicht vorbeilassen. Da habe ich immer wieder Zeit verloren. Ansonsten bin ich auch an Rundenzeiten herangekommen, die auf P12 erreicht wurden. Im zweiten großen Rennen am Sonntag bin ich leider gestürzt. Selbst verschuldet. Ich bin über die Kerbs gekommen. Das Motorrad hat sich aufgeschaukelt. Die Bremse hat nicht gefasst – ich hätte drei Mal pumpen müssen. Da war es schon zu spät. Ich habe ein Mal gepumpt, aber im fünften Gang bei 270 km/h gab es keine Chance, noch etwas zu retten. Wenn Du zehn Meter zu spät bremst, ist es vorbei. Ich bin in den Kies gerutscht und habe das Motorrad umgelegt. Ansonsten wäre ich mit 70 km/h in die Mauer gekracht.

Was liegt in den nächsten Tagen an?

Ich habe als Kommentator der MotoGP-WM noch ein paar Events bei Sky und kann mich endlich ein bisschen zurücklehnen. Für das kommende Jahr ist alles geklärt. Ich werde versuchen, mit Triple M Racing Ducati Frankfurt versuchen, den IDM-Titel zu verteidigen und Wildcard-Einsätze in der Superbike-WM bestreiten. Und im Dezember werde ich ja viele meiner Konkurrenten, Freunde und Fans auf der INTERMOT in Köln sehen, wo auch unsere IDM-Meisterfeier stattfindet.

Quelle: idm.de / Anke Wieczorek 


IDM SBK: Tulo ist in Jerez ins SBK-WM-Abenteuer gestartet

IDM-Champion 2025 Lucas Tulovic
Foto: Jens Hawrda

IDM-Champion Lukas Tulovic hat vom 17.-20.10.25 seinen ersten Einsatz in der Superbike-WM absolviert. Der 25-jährige Baden-Württemberger von Triple M Racing Ducati Frankfurt nutzt im spanischen Jerez die erste Wildcard-Chance seines Lebens und lag am Freitag nach der Premierenausfahrt nur anderthalb Sekunden hinter den Spitzenfahrern.

Lukas Tulovic hat vom Ducati-Testteam eine Panigale V4R zur Verfügung gestellt bekommen. Gesehen hat er sie vor ein paar Tagen bei einem Besuch bei Ducati Corse in Italien. Gefahren ist er die rote Diva heute zum Mal: Platz 19 im zweiten freien Training. „Für heute bin ich happy“, sagt Tulovic zum Ergebnis, „und da ist noch Luft nach oben.“

Für den neunfachen IDM-Laufsieger geht am Rennwochenende in Jerez ein Traum in Erfüllung. „Gegen Toprak Razgatlioglu und Alvaro Bautista zu fahren, ist schon der Wahnsinn. Und ich habe die Möglichkeit, mich in dem Umfeld zu zeigen.“

Dem zweifachen Weltmeister aus der Türkei hat Tulo zum 29. Geburtstag gratuliert. Mit Iker Lecuona, den er aus gemeinsamen Moto2-Zeiten kennt, hat er ein paar Worte gewechselt. Viel mehr Zeit bleibt auch nicht. „Wir sind am Machen und am Tun, werten Daten am Computer aus und dann ist es auch schon wieder Zeit für die Physiotherapie. Der Tag vergeht wie im Flug“, erzählt Tulovic.

Zeichen von Anspannung gibt es beim Ducati-Fahrer mit der Startnummer 33 nicht. „Ich bin etwas aufgeregt, verspüre aber keinen Druck, weil ich nichts beweisen muss. Natürlich habe ich mir Ziele gesetzt, aber das ist etwas anderes.“ Sich beim Saisonfinale der World Superbike Championship bestmöglich zu präsentieren, ist für Tulo Ehrensache. Zwei Rennen werden an diesem Wochenende auf dem 4,423 Kilometer langen Circuito de Jerez – Angel Nieto ausgetragen. Insgesamt 13 Kurven, davon acht rechtsherum und fünf nach links, warten pro Runde darauf, bewältigt zu werden.

Quelle: idm.de / Anke Wieczorek


Samstag, 25. Oktober 2025

DTM: René Rast über besondere DTM-Momente, seine größten Rivalen und Zukunftspläne

  • Dreifacher Champion blickt auf seine eindrucksvolle Zeit in der DTM
  • „Der Titelgewinn 2017 wird mir ewig in Erinnerung bleiben“

Starke Bilanz: René Rast holte in der DTM drei Titel und 31 Rennsiege
Foto: ADAC-Motorsport

Beim DTM-Finale in Hockenheim erlebte René Rast (Bregenz) ein hochemotionales Wochenende: Erst gab der BMW-Werksfahrer nach acht Saisons seinen Rückzug bekannt, dann kämpfte er um seinen vierten Titel. Diesen Traum konnte sich Rast nach einem vorzeitigen Rennende nicht erfüllen – dennoch verlässt mit ihm einer der erfolgreichsten Piloten der Seriengeschichte die DTM-Bühne. Im Interview spricht Rast über die Reaktionen anderer Fahrer auf seinen Abschied, sein besonderes Verhältnis zum ADAC und den Traum von einer Abschiedsrunde vor seinen Fans.

Wie hast du die Reaktionen auf deinen DTM-Rückzug aufgenommen?

Ich habe auf Social Media unglaublich viele Nachrichten von meinen Fans bekommen. Aber auch in Hockenheim sind einige Fahrer zu mir gekommen und haben mir vor meinem letzten DTM-Rennen viel Glück gewünscht. Von Thomas Preining habe ich zum Beispiel einen Helm mit ein paar persönlichen Worten bekommen. Es gab also viele schöne Reaktionen. Nach dem Ausfall im Rennen hat mir dieser Zuspruch sehr gutgetan.

Wie fühlt sich die Entscheidung mit einigen Tagen Abstand an?

Ich hätte den Titelkampf liebend gerne auf der Strecke ausgetragen, stattdessen war das Rennen für mich leider frühzeitig vorbei. Eigentlich hatte ich mir fest vorgenommen, mich bei den ganzen Fans zu bedanken und vor den vollen Tribünen Donuts zu drehen. Unabhängig vom Kampf um die Meisterschaft hätte ich nach acht DTM-Saisons diese Abschiedsrunde unglaublich gerne erlebt. Vor allem auch deswegen, weil das komplette Team Schubert Motorsport ganz viel Herzblut in die Saison gesteckt hat. Ich hatte selten eine Crew an meiner Seite, die mit so viel Leidenschaft dabei war.

Das Wochenende in Hockenheim war ein fulminanter Showdown. Wie erlebt man so ein Finale als Fahrer?

Für fast jeden der Titelkandidaten war die Ausgangslage klar. Wir wussten, dass man vor den anderen ins Ziel kommen muss. Daher ist jeder auch etwas mehr Risiko gegangen. Wenn man in solchen Situationen die Chance hat, jemanden zu überholen, machst du es. Denn du weißt nie, ob so eine Möglichkeit nochmal kommt. Das waren auch meine Gedanken im Duell mit Ayhancan Güven. Allerdings habe ich nicht damit gerechnet, dass er nochmal kontert. Das war hartes Racing innerhalb des Regelwerks, leider wurde ich kurz danach von hinten getroffen und bin ausgeschieden. Für Ayhancan wurde es am Ende der verdiente Titel. Er hat über das Jahr einen gigantischen Job gemacht, das haben seine Manöver beim Finale unterstrichen.

Drei Titel und 31 Siege in der DTM sind eine eindrucksvolle Bilanz. Was waren die schönsten Momente?

Auf jeden Fall meine erste Meisterschaft in der Saison 2017. Damals gab es in der DTM ein Funkverbot, ich durfte also keine Infos vom Team erhalten. Beim Überfahren der Ziellinie wusste ich gar nicht, dass ich Champion bin. Weil ich auch kurz danach keinen Jubel mitbekommen habe, dachte ich, dass es nicht gereicht hat. Umso größer war die Freude zwei Kurven später, als ich die Schreie vom Team gehört habe. Dieser Moment wird mir ewig in Erinnerung bleiben. Genauso wie mein erster Rennsieg 2017 in Budapest und das perfekte Nürburgring-Wochenende ein Jahr später, als ich neben den beiden Pole-Positions auch die beiden Rennen für mich entscheiden konnte.

Welche Fahrer waren auf der Strecke die schärfsten Rivalen?

Lucas Auer gehört auf jeden Fall dazu. Er war schon in meiner Debütsaison 2017 dabei und ist bis heute ein richtig guter Rennfahrer, der auf der Strecke immer gebissen hat. Ich denke aber auch an Gary Paffett, als er 2018 in seinem letzten DTM-Jahr ein zweites Mal den Titel geholt hat. Und natürlich auch Nico Müller, der 2020 eine extrem starke Performance gezeigt hat und schwer zu schlagen war. Von den aktuellen Fahrern würde ich noch Thomas Preining nennen, der in den vergangenen Jahren mit vielen starken Auftritten herausgestochen ist.

Welche Rolle spielt der ADAC in deiner Karriere?

Der ADAC trägt einen riesigen Anteil am deutschen Motorsport, den es in der Form sonst gar nicht geben würde. Ich bin damals durch die Formel BMW ADAC überhaupt erst in den Motorsport gekommen und später auch im ADAC Volkswagen Polo Cup und dem ADAC GT Masters gefahren. Dazu war ich auch in der ADAC Stiftung Sport. Für den deutschen Motorsport ist der ADAC federführend und hat damit einen großen Anteil an meiner Karriere sowie auch an der vieler anderer Rennfahrer.

Was ist nach der Rücktrittsentscheidung bei der Familie Rast geplant?

Ich freue mich vor allem darauf, öfter zu Hause zu sein und den Alltag meiner Familie viel intensiver mitzuerleben. Die Kinder morgens in den Kindergarten oder die Schule bringen, aber auch zu Elternabenden gehen oder die Kids bei ihren Sportarten zu unterstützen. Das sind alles alltägliche Dinge, um die ich mich mehr kümmern möchte.

Gibt es eines Tages ein Rast-Comeback in der DTM?

Die Tage nach dem Finale waren für mich emotional. Aber ich stehe zu meiner Entscheidung, wobei man nie etwas ausschließen sollte. Aktuell bin ich mit der Situation sehr glücklich. Trotzdem würde ich diese letzte Runde vor den Fans irgendwann gerne fahren, in welcher Form auch immer. Die fehlt mir noch in meiner Vita.