Mittwoch, 15. Mai 2019

Gastspiel in Most: Vorhang auf für Runde zwei des ADAC GT Masters

  • Titelverteidiger Robert Renauer und Teamkollege Thomas Preining sind Tabellenführer
  • Lokalmatadore vom Team ISR hoffen auf Heimvorteil
  • Beide Rennen Samstag und Sonntag erst ab 14.45 Uhr
Foto: Jens Hawrda

Das ADAC GT Masters startet in die zweite Runde: Nach dem starken Saisonstart in Oschersleben geht es vom 17. bis 19. Mai zum zweiten Kräftemessen der Saison nach Tschechien, in das rund 100 Kilometer südlich von Dresden gelegene Autodrom Most. Auf dem fahrerisch anspruchsvollen Kurs macht die Konkurrenz Jagd auf Vorjahreschampion Robert Renauer (34/Jedenhofen) und seinen neuen Teamkollegen Thomas Preining (20/A, beide Precote Herberth Motorsport), die als Tabellenführer nach Tschechien reisen. Die beiden Rennen dort starten später als gewohnt: Samstag und Sonntag überträgt SPORT1 die Rennen jeweils live und in voller Länge ab 14.45 Uhr. Außerdem sind sie online im Livestream auf sport1.de, adac.de/motorsport und youtube.com/adac zu sehen. 

Foto: Jens Hawrda
Ein Sieg und ein sechster Platz - für Robert Renauer hat beim Saisonauftakt in Oschersleben die Operation Titelverteidigung nahezu optimal begonnen. Zusammen mit seinem Teamkollegen und Serienneuling Thomas Preining liegt der Porsche-Pilot damit nach dem ersten Rennwochenende an der Spitze der Gesamtwertung. Nun kommt Most, wo Renauer in der Meistersaison 2018 mit zwei dritten Rängen so viele Punkte sammelte wie bei keinem anderen Lauf des Jahres. "Nach dem tollen Saisonauftakt wollen wir auch beim zweiten Lauf wieder um Podestplätze kämpfen", sagt der Titelverteidiger. "Was Thomas bei seinem ersten Start im ADAC GT Masters gezeigt hat, war wirklich stark. Er war schnell und hatte in den Rennen gute Überholmanöver. Hut ab! Ich bin auf jeden Fall für Most optimistisch. Dem neuen Porsche 911 GT3 R sollte die Strecke sogar noch besser liegen. Die Strecke macht Spaß und bietet von allem etwas." Auf mehr Rennglück hoffen in Most dagegen die Porsche-Markenkollegen Klaus Bachler (27/A) und Timo Bernhard (38/Homburg/Saar, beide Küs Team75 Bernhard), denen als Titelkandidaten in Oschersleben nach einem unglücklich verlaufenen ersten Qualifying und einer Kollision am Sonntag nur ein 14. Platz gelang. "Oschersleben hat auf keinen Fall unseren Speed widergespiegelt", so Bachler. "Wir wissen, was wir ändern müssen, auch wenn nicht alles in unserer Hand lag. Wir wollen keine Fehler machen und uns auf uns konzentrieren. Dann schauen wir mal, wo wir herauskommen." Auch der Österreicher ist vom 4,212 Kilometer langen, nordwestlich von Prag gelegenen Kurs angetan: "Ich mag ihn sehr gern, mir gefällt das Layout sehr gut." 
Foto: Jens Hawrda
Gute Erinnerungen an die letztjährige Most-Premiere haben die Corvette-Piloten Markus Pommer (28/Neckarsulm) und Marvin Kirchhöfer (25/Luzern, beide Callaway Competition), die beim Auftakt in Oschersleben das Samstagsrennen gewannen. Pommer siegte auf dem tschechischen Kurs im vergangenen Jahr am Sonntag - damals noch zusammen mit Maximilian Götz im Mercedes-AMG. Sein diesjähriger Partner Kirchhöfer wurde in der Corvette C7 GT3-R zwei Mal Zweiter. "Die Voraussetzungen für vordere Platzierungen sind da", so Pommer zuversichtlich. "Das Auto sollte auf der Strecke gut liegen. Ich bin zwar dort in der Corvette noch nicht gefahren, aber sie war im vergangenen Jahr vorn dabei. Und ich kenne die Strecke ja auch gut. Vor allem der zweite Sektor macht sehr viel Spaß, denn er ist schnell und flüssig." Als Kandidaten für Topplatzierungen sieht der Neckarsulmer vor allem die Mercedes-AMG GT3: "Ich weiß aus dem Vorjahr, wie stark das Auto dort ist. Die Streckencharakteristik sollte den Mercedes-AMG entgegenkommen." 

Einen Heimvorteil erhofft sich in Most dagegen das Team ISR, die einzige tschechische Mannschaft im ADAC GT Masters. Der Sitz des Rennstalls liegt südöstlich von Prag in Cestlice und damit nur rund 100 Kilometer von der Rennstrecke entfernt. "Ich freue mich auf das Heimspiel", sagt Filip Salaquarda (35/CZ), der sich den Audi R8 LMS mit Frank Stippler (44/Bad Münstereifel) teilt und zusammen mit dem Deutschen 2018 auf dem Nürburgring einen Sieg einfuhr. "Das Rennen ist für unser Team und unsere Partner sehr wichtig. Natürlich hat man beim Heimrennen mehr Druck, aber auf der anderen Seite ist es auch die Strecke, auf der ich wahrscheinlich die meisten Kilometer gefahren bin. Der Kurs in Most sollte dem Audi entgegenkommen, denn er hat schnelle Kurven. Aber gute Bremsen und viel Traktion sind ebenfalls gefragt. Nachdem wir in Oschersleben beim Test und im Freien Training schnell waren, aber nach unglücklich verlaufenen Qualifyings in den Rennen leer ausgingen, wollen wir jetzt möglichst viele Punkte sammeln." 

Wie zahlreiche andere Teams hat sich auch das Team ISR in Most mit Testfahrten auf das bevorstehende Rennwochenende vorbereitet. Dabei stand vor allem der neue, glattere Asphaltbelag im Vordergrund, der seit März auf dem Großteil der Strecke ausliegt. Die Fans dürfen sich daher auf neue Rundenrekorde freuen. "Rund 70 Prozent der Strecke wurden neu asphaltiert, nur die Start-und-Ziel-Gerade wurde nicht verändert", so Salaquarda. "Bei unserem Test war die Strecke noch recht schmutzig, aber das sollte am Rennwochenende kein Problem mehr sein. Ich rechne daher damit, dass die Rundenzeiten mindestens eine halbe Sekunde besser werden." 

Mit der ADAC TCR Germany, dem Porsche Carrera Cup Deutschland sowie der Spezial Tourenwagen Trophy (STT) wird den Fans in Most weitere umfangreiche Rennaction geboten. Beim Pitwalk (Samstag, 12.25-13.25 Uhr und Sonntag, 10.40-11.40 Uhr) gibt es in der Boxengasse Motorsport zum Anfassen. Autogrammjäger dürfen sich aber auch auf das Meet the Drivers an der Open Team Hospitality im Fahrerlager (Samstag, 17.15 Uhr) freuen.