Mittwoch, 26. Juni 2024

GERT56: Jähnig mit Podest, Hobelsberger mit Pech, Finsterbusch stark

Jan-Ole Jähnig hat im Autodrom Most mit einem dritten Platz im ersten Lauf sein zweites Podest in der IDM Superbike – der höchsten deutschen Rennsportklasse in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) - gefeiert. Toni Finsterbusch und Patrick Hobelsberger mussten sich jeweils ein Mal aus dem hinteren Feld wieder nach vorn kämpfen und Schadensbegrenzung betreiben.

Jan-Ole Jähnig holte im ersten Rennen zur IDM Superbike im tschechischen Most den dritten Platz – wenn auch nicht ganz ohne Drama. Teamkollege Patrick Hobelsberger war weit gegangen, kam auf die Linie zurück und kollidierte mit Jähnig. Der blieb sitzen, Hobelsberger musste durch’s Kies und eine Verfolgungsjagd starten, die noch mit drei Pünktchen belohnt wurde. Dabei hatte der Bayer allerdings mit Reifenproblemen zu kämpfen.

Auch nicht ganz optimal lief der erste Lauf für Toni Finsterbusch. In der Anfangsphase musste er nach einem Bremsproblem durchs Kiesbett fahren und sich am Ende des Feldes wieder einreihen. Der Krostitzer wurde noch Zehnter.

Im zweiten Rennen mischte Finsterbusch ganz vorn mit, konnte dann aber nach einer konservativen Reifenwahl die Pace am Ende nicht mehr mitgehen und landete auf dem vierten Platz knapp hinter dem Podest. Hobelsberger wurde Siebter, Jähnig Sechster.

In der Gesamtwertung liegt Finsterbusch mit 69 Punkten auf Platz vier, Hobelsberger folgt mit sechs Zählern weniger auf Rang fünf. Jähnig hat 62 Punkte gesammelt und ist Sechster.

Patrick Hobelsberger:

„Der Freitag startete sehr gut, wir konnten in allen Trainings vorne mitmischen und führten diese teilweise sogar an. Das Motorrad konnten wir Millimeter für Millimeter immer besser abstimmen und uns perfekt für die Rennen und Qualis vorbereiten. Für das Quali hatten wir einen guten Plan zurechtgelegt und diesen perfekt durchgezogen. Am Ende belegten wir P3 mit einer 1,32,516. Die Rundenzeit ist nur eine halbe Sekunde langsamer als die schnellste WSBK-Rennrunde. Im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von 1,2 Sekunden, damit waren wir mehr als zufrieden.

Im ersten Rennen war mein Start gut, in der Schikane fand ich einen sauberen Weg außen rum und konnte in dem Gedrängel direkt meine Position verteidigen. Mein Gefühl war wie das ganze Wochenende sehr gut und ich entschied mich so früh es geht zu attackieren und nach vorne zu fahren. Ich konnte in Runde fünf die Führung übernehmen und das Rennen managen. Das Bike funktionierte Weltklasse und die Pace war in den tiefen 1,33er Zeiten. Zur Rennhalbzeit bekamen wir merkwürdige Probleme. Ein großes Stück Gummi hatte sich aus meinem Reifen gelöst und das Bike wurde fast unfahrbar. Vibrationen, Chattering und kaum Grip. Ich verlor viel Zeit und musste die Führung abgeben. Als ich versuchte, Schadensbegrenzung mit stumpfen Waffen zu betreiben, hatte ich einen Kontakt mit meinem Teamkollegen Jan-Ole, bei dem ich ins Kies musste. Nach unserem kurzen Liebesaustausch musste ich das Bike auf die Strecke, durch das Kies zurückschieben und kam gefühlt als fast Letzter auf die Strecke zurück, konnte mich aber noch auf P14 vorarbeiten, mit einem Reifen der komplett am Ende war. Das Letzte, was wir wollen, ist, dass solche Situationen mit einem Teamkollegen passieren und so viele Punkte verloren gehen. Die Aktion war definitiv nicht mit Absicht und wir verstehen uns immer noch sehr gut.

Im zweiten Rennen war mein Start weit weg von gut, in der Schikane wurde ich durch einen Kontakt stark eingeklemmt und ich kam durch den ersten Sektor auf P12. Von der ersten Runde an hatte ich kaum Gefühl fürs Motorrad. Es kam kaum Feedback und alles fühlte sich ganz anders an, als das ganze Wochenende. Ich habe alles gegeben und versucht so weit es geht nach vorne zu fahren, P7 war aber das Maximum, was ich erreichen konnte. Bis jetzt haben wir noch keine Idee woher die Probleme kamen, man sieht in den Daten wie schwer ich mich tat, jedoch schaut der Rest relativ ähnlich aus wie immer. Es war weit weg von der Pace vom Wochenende und ich konnte kaum pushen und musste Runde für Runde versuchen keinen Fehler zu machen und zu stürzen.

Toni Finsterbusch:

„Insgesamt mit Platz zehn und vier ein gutes und ein schlechtes Ergebnis. Im Qualifying ist mir mit 32,7 eine wirklich sau-schnelle Runde gelungen, wenn man das mit World-Superbike-Zeiten vergleicht und es war nur knapp an Reihe eins vorbei. In Rennen eins musste ich leider in der vorletzten Kurve der dritten Runde gerade aus gehen, weil ich ein kleines Problem mit der Bremse hatte. Ich konnte es gerade noch so vor den Airfence stoppen und bin als Vorletzter wieder auf die Strecke. Das Rennen hat eigentlich sehr viel Spaß gemacht, auch wenn es sich sehr weit hinten abgespielt hat. Ich bin wieder gut vorwärts gekommen und mit Platz zehn habe ich noch paar Punkte geholt. Auch die Zeiten waren gut das hätte für die Top-Fünf gereicht. Im zweiten Rennen hatte ich einen besseren Start und ich konnte mich auf Platz zwei vor schieben. Dort war ich dann auch das halbe Rennen, habe aber leider noch ein paar Fehler eingebaut und so wurde es Platz vier. Aber 1,7 Sekunden Rückstand auf den Sieger ist auf jeden Fall sehr nah dran. Wir hatten nicht ganz die richtige Reifenwahl, ich war auf Nummer sicher gegangen. Ich bin zwei gute Rennen gefahren, auch wenn es die Ergebnisse nicht so sehr zeigen.“

Jan-Ole Jähnig:

„Das war ein Spitzen-Wochenende! Es hat schon ziemlich gut angefangen, ich war immer in den Top-Ten, unter den ersten Sechs. Es war gut, dass wir Freitag gleich ins Q2 eingezogen sind und wir auch nur einen Reifen fahren mussten. Damit hatten wir fürs Q2 einen über und konnten noch einen zweiten Schuss setzen. Die Longruns waren nicht so optimal, wir haben es mit dem SC0 und dem SCX probiert, aber es war nicht immer so perfekt. Startposition sechs im Quali war auch ganz gut und mit der Zeit – meine erste 32 – war ich sehr zufrieden. Aber die anderen ziehen halt auch mit, daher war es ‚nur‘ Platz sechs. Das erste Rennen war bisschen Reifenpoker, weil es nicht so warm war, wie gedacht. Ich habe mich für den Nuller entschieden und das war eine gute Wahl. Am Anfang konnten wir mitschwimmen und am Ende hatten wir Reifenmaterial übrig. Ich konnte in den Kurvensektionen teilweise schneller fahren, als die anderen, aber dort kommt man halt schlecht vorbei. Ich bin leider mit Pax noch zusammen gekommen, aber ich bin glücklicherweise sitzen geblieben. Hintenraus gab es dann mit Platz drei das erste Podest dieser Saison, da bin ich natürlich super-happy. Das zweite Rennen war um einiges wärmer, wir haben trotzdem noch mal den Nuller genommen – das war solide, vielleicht nicht perfekt und ideal, aber wir haben auf Platz sechs gute Punkte mitgenommen.“

Karsten Wolf:

„Als mich jemand nach Lauf eins fragte, warum sich unsere Fahrer im Rennen gegenseitig berühren, habe ich ihm leicht angefressen - sorry dafür - geantwortet: Weil wir‘s können! Hinterher dachte ich mir: sehr geile Antwort und trifft den Kern. Alle drei Fahrer sind auf annährend gleichem Niveau unterwegs und deshalb halten sie sich auch an den gleichen Stellen in der Spitzengruppe auf. Die Gesamtwertung spiegelt gerade exakt unsere Situation wider: Wir haben den Kontakt zur absoluten Spitze etwas verloren, bilden dahinter aber einen geschlossenen Block bestehend aus Attacke, Erfahrung und jugendlicher Unbeschwertheit.

Interessant war auch, wie viele nach Rennen eins gleich Bescheid wussten, was passiert ist. Einfach faszinierend. Dass sich ein enttäuschter Pax dann kurz zurückzieht und ein grandios aufgeigender Jan-Ole Jähnig das zweite Mal auf ein SBK-Podium fährt und sich im Siegesjubel Vorwürfe macht, zeigt doch den respektvollen und würdigen Umgang, den wir pflegen. Ein Blick aufs Video, ein kurzes Gespräch und die Dinge waren abgeglichen: Unterschiedliche Reifenwahl, JO kann schneller, Pax etwas weit, JO rein und Touché – so einfach können die Dinge manchmal sein. Und warum? Weil wir’s können. Und da ist er wieder der Blick auf die Gesamtwertung und der sagt uns: Wir bleiben optimistisch, passen aber unsere Ziele etwas an. Feuer frei in jedem Rennen, Pokal geht vor Punkte, Spaß vor Strategie und dann schauen wir im September wie die Dinge stehen.“


Dienstag, 25. Juni 2024

IDM Most: Mikhalchik verlängert Podest-Abonnement

Bei der dritten Runde der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft hatte der Chef des Teams Champion-alpha-Van Zon-BMW Werner Daemen sicherlich die weiteste Anreise. Der Belgier, der für Hersteller BMW auch die Geschicke des Langstrecken-WM-Teams leitet, kam direkt von Testfahrten im japanischen Suzuka zum IDM Superbike-Wochenende im tschechischen Most. Erwartet wurde er von seinem Fahrer-Quartett Ilya Mikhalchik (Ukraine), Philipp Steinmayr (Österreich), Bálint Kovács (Ungarn) und Max Schmidt (Deutschland). Jan Mohr (Österreich) war verletzungsbedingt nur als Maskottchen dabei, sein Einsatz auf der Strecke muss noch warten.

Ilya Mikhalchik kam mit breiter Brust nach Tschechien. Der BMW-Pilot hat mit Sachsenring und Oschersleben, dort sogar mit einem Doppelsieg, die beiden Rennstrecken im IDM-Kalender hinter sich gebracht, die auf seiner persönlichen Hit-Liste eher weiter hinten rangieren. In Most fühlte sich der Ukrainer, der mit gerade mal zwei Punkten Rückstand auf den aktuellen Tabellen-Ersten Florian Alt ins Wochenende startete, gleich pudelwohl und sicherte sich die Pole-Position für die beiden Rennen am Sonntag. Die Zeit von 1.32,086 min hätte im Vorjahr auch für einen guten Startplatz in der Superbike-Weltmeisterschaft gereicht. «Die Rundenzeiten sind schon gut», musste auch Mikhalchik zugeben. «Wenn man bedenkt, dass wir mit Stock-Motorrädern fahren. Alle IDM-Piloten sind schneller geworden. Das beweist das hohe Niveau der IDM.»

Beim allgemeinen Reifenpoker vor dem ersten Rennen, mal zeigte sich die Sommersonne, mal wieder nicht, entschied sich Mikhalchik für die nicht ganz so weiche Pirelli-Variante, um auch am Ende noch agieren zu können. Einige Zweikämpfe musste der BMW-Pilot hinter sich bringen, bevor er mit seinem letzten Überholmanöver in der vorletzten Ecke der letzten Runde ein für alle Mal die Führung übernahm. «Für mich war es ein eher ruhiges Rennen», erklärte er anschließend, «für die anderen eher nicht so. Wir hatten ein paar gute Fights. Es sind viele Jungs da vorne schnell, aber wir kennen uns ja schon lange. Ich hatte bis zum Schluss alles unter Kontrolle.» So ganz nebenbei übernahm der BMW-Pilot auch noch die Führung in der Gesamtwertung.

Die musste er nach dem zweiten Platz im zweiten Rennen aber wieder hergeben, nur um mit erneut zwei Punkten Rückstand auf Florian Alt wieder abzureisen. Nach einem guten Start musste sich Mikhalchik in der ersten Schikane als Vierter einreihen und fuhr von dort in kürzester Zeit die Lücke zur Spitze wieder zu. Dort bot er dann zusammen mit Alt Rennsport auf höchstem Niveau. Kaum eine Kurve, wo es nicht zum direkten Schlagab-tausch der beiden Kontrahenten kam. Millimeter-Arbeit war gefragt. Den Sieg verpasste Mikhalchik dann um wenigen hundertstel Sekunden. «Wir hatten überall tolle Kämpfe», versichert er, «nicht nur mit Florian Alt. Es war dieses Mal kein ruhiges Rennen für mich. Ich bin dennoch zufrieden, denn ich den Ecken habe ich gewonnen und lediglich auf den Geraden ein wenig verloren. Eines ist klar, ich werde stärker zurückkommen.»

Philipp Steinmayr war nach seinem Einsatz in der Langstrecken-Weltmeisterschaft noch zu einem kurzen Test ans Schleizer Dreieck gereist, wo Ende Juli ein weiterer IDM-Lauf stattfindet. «Auch wenn es nur ein paar Runden waren», berichtet der Österreicher von seinem Ausflug nach Thüringen, «hat es geholfen, mich wieder auf die BMW und die Pirelli-Reifen einzustimmen und ein gutes Gefühl mit nach Most zu nehmen.» Leider hielt das gute Gefühl nicht allzu lange an. Steinmayr musste im Freien Training einen Sturz verkraften und verpasste eine wichtige Session, schaffte aber dann über den Umweg der Superpole 1 den Sprung in die Superpole 2. Dort wurde es für den Österreicher der 15. Startplatz, was ein ordentliches Stück Arbeit für die beiden Rennen am Sonntag bedeutete.

Im ersten Rennen ging es für Steinmayr dann auch einen ordentlichen Schritt nach vorne. «Am Samstag haben wir noch viel an der Balance des Motorrads gearbeitet», verriet er, nachdem er als Achter durchs Ziel gerauscht war. «Am Start bin ich gut weggekommen und habe auch die erste Schikane gut erwischt. Das Feld war eng beisammen und das Niveau wirklich sehr hoch. Doch die meisten wissen, was zu tun ist. Mit dem Top Ten-Platz war ich dann sehr zufrieden.» Den peilte Steinmayr dann auch in Lauf 2 an und es schaute anfangs auch ganz danach aus. Doch es kam anders. «Ich kam etwa als Neunter raus. Dann überholte mich mein Teamkollege Bálint Kovács und als er dann Mercado angriff, sah ich es schon kommen. Er hatte da eine Lücke gesehen, die es nicht wirklich gab. Als er stürzte, wollte ich innen durchschlüpfen, aber er landete genau vor mir. Mir blieb, damit ich ihn nicht überfahre, nur der Weg durch den Kies. Von hinten habe ich mich dann irgendwie wieder vorgekämpft.» Enttäuscht war er nach Platz 13 dennoch. Der Start war wieder top und auch sein Speed stimmte, dass die Top Ten absolut machbar gewesen wären.

Bálint Kovács hatte beim letzten IDM-Wochenende in Oschersleben mit zwei dritten Plätzen für Furore gesorgt und konnte den Erfolg auch in seiner ungarischen Heimat genießen, wo Kovács unermüdlich für sich und seinen Sport die Werbetrommel rührt und ihm das Doppel-Podium sogar ein TV-Interview bescherte. «Mit meinem Trainings-Bike konnte ich noch ein paar Runden in Most drehen», verriet er noch, «daher fühlte ich mich gut vorbereitet auf das IDM-Wochenende. Ich mag die Strecke, obwohl die IDM-Rennen im Vorjahr für mich schwierig waren. Doch ich habe sonst gute Erinnerungen, das Most-Rennen im Suzuki-Cup konnte ich damals gewinnen.» Mit Startplatz 12 war Kovács nach der Superpole am Samstag nicht ganz so happy.

So richtig aufregend wurde es für Kovács im ersten Rennen. Nach der Hälfte der Distanz löste der Airbag seiner Lederkombi unplanmäßig aus. «Ich konnte zwei Runden lang kaum atmen», beschreibt der BMW-Pilot seinen beschwerlichen Rennverlauf. «Ich rutschte bis auf Platz 15 zurück, konnte mich aber in den letzten fünf, sechs Runden wieder an die Spitze herankämpfen.» Am Ende holte Kovács den siebten Platz, mit nur kleinem Rückstand bis zu Platz 5. «Für das zweite Rennen am Nachmittag erwarte ich ein gutes Ergebnis, denn insgesamt bin ich in guter Form», versprach er anschließend.

Im zweiten Rennen wollte Kovács dann zu viel. Nach einem guten Start hatte er sich in der ersten Runde schon bis auf den zehnten Platz nach vorne gearbeitet. «Als ich versuchte, noch einen Konkurrenten zu überholen, bin ich gestürzt», so der enttäuschte BWM-Pilot. Fast 30 Sekunden kostete ihn dieser Ausflug ins Kiesbett und als absolut Letzter nahm er das Rennen mit einem nicht mehr ganz so intakten Motorrad wieder auf. Am Ende reichte es noch für Rang 18. «Was mich wirklich ärgert», gab er anschließend zu, «ist, dass ich die Pace gehabt hätte, um viel besser zu sein.»

Max Schmidt hatte mit seinen Kollegen Pepijn Bijsterbosch und Jan Bühn bei einem Fünf-Stunden-Rennen im belgischen Zolder unter den wachsamen Augen seines Teamchefs Werner Daemen einen Sieg eingefahren und war mit entsprechend guter Laune in Most angekommen. «Ich habe erst mal ganz tief in den Daten gegraben», meinte er nach den Freien Trainings, «wir arbeiten noch an der perfekten Abstimmung. Ich bin froh, so eine gute Mannschaft um mich zu haben.» Dem BMW-Piloten gelang auf Anhieb der Sprung in die Superpole 2, in der auf dem 14. Platz landete.

In den beiden Rennen holte Schmidt die Plätze 11 und 15. Gerne hätte es noch etwas mehr sein dürfen. «Irgendwie lief es seit Samstag nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte», schildert er. «Ich bin wie vor eine Wand gefahren, es ging einfach nicht schneller. Im ersten Rennen war ich anfangs ein wenig eingeklemmt, aber dann lief es ganz okay. Zusammen mit Bálint Kovács bin ich dann der schnellen Gruppe hinterher. Vor der Schikane bin ich dann beim Schalten zwischen die Gänge geraten und ausgerechnet da versuchte Bálint, mich dann zu überholen, so dass mir nur der Notausgang blieb. Im zweiten Rennen habe ich mich dann für den Nuller-Reifen entschieden und der ist mir dann gegen Ende eingegangen. Ich kam immer quer aus den Kurven raus. Auf der Bremse ging es noch ganz gut, aber beim Bremsen habe ich mich schwergetan.»

Für die IDM-Mannschaft vom Team Champion-alpha-Van Zon-BMW bleibe nun vier Wochen Zeit, um die Daten und Ergebnisse des Most-Wochenendes aufzuwerten und sich auf IDM-Lauf Nummer 4 vom 26. – 28.Juli 2024 auf dem Schleizer Dreieck vorzubereiten.


Montag, 24. Juni 2024

IDM SBK Most: Alt besiegt Mikhalchik auf Messers Schneide

Florian Alt Honda #1 siegt und bleibt Tabellenführer
Foto: Jens Hawrda


So schnell wie Ilya Mikhalchik seinem direkten Gegner Florian Alt im ersten IDM Superbike-Lauf die Führung abgenommen hatte, so schnell war er sie auch wieder los. Denn Alt gewann das zweite Rennen nach einem explosiven Duell mit dem Ukrainer mit einem Vorsprung von 0,031 Sekunden. Es war der erste Sieg des Deutschen in der aktuellen Saison.

Nach dem Start fädelten sich alle 28 Fahrer in die erste Kurve ein. Keiner stürzte oder fuhr gerade aus. Das ist an der zentralen Stelle wichtig. Mikhalchik (Champion Alpha BMW) konnte seine Pole Position nicht umsetzen, sondern Alt (HRP-Honda) übernahm das Zepter vor Toni Finsterbusch (GERT56) und Hannes Soomer (Enemat Enos Motorsport). Patrick Hobelsberger (GERT56) hatte den Start vermasselt, kam auf P 10 aus der ersten Runde zurück und versuchte zu retten, was möglich war.

In der dritten Runde hatte sich das Feld sortiert. Die ersten Lücken wurden sichtbar. Die erste Gruppe war mit Alt, Finsterbusch, Mikhalchik, Soomer und Lorenzo Zanetti (Triple M Ducati) besetzt. Den zweiten Zug führte Jan-Ole Jähnig (GERT56) an. Vorne konnte sich Alt nicht absetzen, dafür nahm Zanetti in der Kurve den Notausgang und fuhr geradeaus. Das kostete Zeit und damit war der weitere Kampf ums Podium gegessen. Finsterbusch verteidigte seine Stellung hinter Titelverteidiger Alt und vor dem dreifachen Champion Mikhalchik, doch dieser bremste sich später sauber am Sachsen vorbei.

Mikhalchik krabbelte Alt fast in den Auspuff, so eng ging es fortan um den Sieg zu. Aber der Ukrainer setzte lange nicht zur Attacke an. Beide fuhren unterschiedliche Linien. Mikhalchik zeigte sich zwar immer wieder, doch der richtige Angriff blieb zunächst aus. Bis es richtig losging. Den Zeitpunkt konnte Alt nicht ansatzweise erahnt haben. Was sich in den letzten Runden auf der Strecke abspielte, war eine Wucht. Zwischen den Gegnern ging es hin und her. Sie fanden bislang fast unmögliche Stellen zum Überholen. Mikhalchik und Alt wehrten sich beide vom Feinsten und erst auf der Ziellinie war klar, dass Alt am Ende mit 0,031 Sekunden Vorsprung gewonnen hatte. Teamchef Jens Holzhauer schwenkte ganz verzückt seine Fähnchen. „Ich bin absolut happy“, kommentierte Alt sein Rennen, „es war fairer von den Reifen her und ich habe alles gegeben.“ Im ersten Lauf war der 28-Jährige mit der härtesten und im zweiten Rennen mit der weichsten Reifenmischung ausgerückt. Die IDM-Führung hat er sich auch zurückgeholt. Es steht genauso wie es vor der Veranstaltung war: „Flo“ hat zwei Meisterschaftspunkte mehr als Mikhalchik.

Soomer hatte sich aus dem Trubel herausgehalten und war vielmehr glücklich, nach seinem fatalen Sturz im ersten Lauf nun endlich aufs Podium zu dürfen. Die BMW war nach seinem Abflug nicht mehr als ganzes Stück zurück in die Box gekommen. Seine Crew, die bis zum zweiten Rennen alles instand setzte, darf sich nun freuen, denn Soomer hat gesagt: „Da werde ich heute Abend wohl eine ganze Palette Bier spendieren.“

IDM Superbike, Rennen 2 (Top-Five)

1. Florian ALT (D/Honda)
2. Ilya MIKHALCHIK (UKR/BMW)
3. Hannes SOOMER (EST/BMW)
4. Toni FINSTERBUSCH (D/BMW)
5. Lorenzo ZANETTI (I/Ducati)

Quelle: idm.de / Anke Wieczorek

IDM SSP Most: Mehr Ausbeute als bei Kofler ist nicht möglich

Andreas Kofler siegt auch am Sonntag in Most
Foto: Jens Hawrda

Es war das beste Wochenende seiner Supersport-Karriere. Andreas Kofler hat im tschechischen Most auch das zweite Rennen in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) gewonnen. Dem aktuellen Vizemeister Twan Smits klebt das Pech dagegen weiterhin an den Fersen.


Für Twan Smits (Team Apreco) war der Start das Beste, was ihm passieren konnte. Der Niederländer preschte auf seiner Yamaha vom sechsten Platz direkt an die Spitze. Ausgerechnet der sonstige Schnellstarter Andreas Kofler (Yamalube Kofler Motorsport) ließ diesmal auf sich warten und musste als Polesetter Verluste hinnehmen. Vom Trubel dahinter bekamen beide Fahrer nichts mit. Gastfahrer Jonas Kocourek (SP Race Project, Ducati) kriegte die erste Kurve nicht und fuhr geradeaus. Gleichzeitig ratterte Kyle Smith (Weber Kawasaki) an anderer Stelle durchs Kiesbett. Für den Briten war der Event beendet.

Smits und Kofler wechselten sich anschließend mit der Führung ab. Dirk Geiger (MCA Racing, Honda) und Kas Beekmans (Team Apreco) dominierten in der Verfolgergruppe. Lennox Lehmann (Yamalube Kofler Motorsport) fiel aus und Filip Feigl (Genius Racing Team) fuhr auf seiner Heimstrecke auf den vierten Platz nach vorn. Der Tscheche hatte nach vorne und hinten Luft. Das Gute daran: Der Platz war sicher.

Ein Trio mit Smits, Kofler und Daniel Blin (AF Racing, Ducati) führte das Feld in die zweite Halbzeit. Das Rennen ging über 14 Runden auf der 4,212 km langen Strecke. Feigl war dahinter inzwischen nicht mehr alleine und gleich gar nicht mehr sicher. Seine Verfolger hatten die Lücke zu ihm geschlossen.

Dann der Schock: Smits stürzte in Führung liegend aus dem Rennen. Das konnte fast nicht wahr sein. Gestern stand der Vizemeister des vergangenen Jahres nach vielen Rückschlägen endlich einmal auf dem Podium und hatte seinen Befreiungsschlag genossen. Heute fiel er wieder ganz nach unten. Seinen Traum, in diesem Jahr den Meistertitel zu holen, dürfte er kaum noch verwirklichen können.

Kofler war der strahlende Sieger im Ziel. Der 19-jährige Sproß aus dem österreichischen Familienteam hatte ein astreines Rennen bis zum Schluss gezeigt. Er konnte die Führung in der Meisterschaft ausbauen. „Es läuft“, war sein knapper Kommentar, dem nichts hinzuzufügen ist. Beide Rennen in Most gewonnen, dritte Pole Position gehabt, Tabellen-Erster. Was will man mehr. Weil Luca de Vleeschauwer, der Triumph-Doppelsieger von Oschersleben, heute nicht den besten Tag hatte, beträgt der Vorsprung von Kofler auf den Belgier nun 31 Punkte statt bisher zwei.

Feigl wurde noch von den Gastfahrern Jonáš Kocourek (der sich nach seinem anfänglichen Umweg wieder erholt hatte), Marcel Brenner (VIAMO Racing by MTM) sowie Luca Göttlicher (Triumph Germany Supersport Racing geschnupft. Da Kocourek und Brenner außer der Wertung fuhren, erhielt Göttlicher Meisterschaftspunkte, als ob er als Dritter hinter Blin ins Ziel gekommen wäre.

IDM Supersport, Rennen 2 (Top-Five)

1. Andreas KOFLER (A/Yamaha)
2. Daniel BLIN (PL/Ducati)
3. Jonáš KOCOUREK (CZ/Ducati)
4. Marcel BRENNER (CH/Kawasaki)
5. Luca GÖTTLICHER (D/Triumph)

Quelle: idm.de / Anke Wieczorek


IDM SSP 300 Most: Doppelsieg für Gaggi, volle Punkte für Buis

Foto: Jens Hawrda


Das zweite Rennen der Supersport 300 in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) endete mit dem Gaststarter Marco Gaggi (BrCorse) auf dem obersten Podest. Der junge Italiener lieferte sich über die gesamte Renndistanz packende Duelle mit der orangefarbenen KTM-Armada, bestehend aus Jeffrey Buis, Ruben Bijman und Oliver Svendsen (alle Freudenberg KTM-Paligo Racing). Am Ende wusste Gaggi jedoch am besten, wie er den meisten Schwung aus der letzten Kurve vor dem Ziel mitnehmen konnte. Dadurch überquerte er trotz fehlendem Windschatten die Ziellinie einen halben Meter vor Jeffrey Buis. „Mit einer Pole-Position und zwei Siegen hatte ich definitiv ein tolles Wochenende“, bestätigte Gaggi und fügte hinzu: „Mit den Änderungen am Bike, die wir hier in Most vorgenommen haben, möchte ich in die nächsten Rennen der Weltmeisterschaft gehen.“

Jeffrey Buis belegte erneut den zweiten Platz. Der Niederländer demonstrierte mit beeindruckenden Überholmanövern seine Fähigkeiten als zweifacher Weltmeister. Dennoch reichte es am Ende nicht für den Sieg. „Es war heute wirklich knapp und es hat nicht viel gefehlt. Dennoch bin ich mit meiner Geschwindigkeit und dem Ergebnis an diesem Wochenende zufrieden“, kommentierte Buis seine Leistung. Da Gaggi als Gaststarter nicht gewertet wird, erhält Buis für seine beiden Platzierungen die volle Punktzahl und übernimmt wieder die Führung in der Meisterschaft.

Ruben Bijman wurde Dritter, hatte jedoch Glück, dass er überhaupt noch heil ins Ziel angekommen ist. “In der vorletzten Runde hatte ich einen Schockmoment und bin ich fast gestürzt”, sagte Bijman bei der Siegerehrung. Zwar konnte er die daraus entstandene Lücke zu den beiden Spitzenreitern wieder schließen, für ein Überholmanöver reichte es trotzdem nicht mehr.

Ruben Bijman wurde Dritter und hatte dabei Glück, überhaupt heil ins Ziel zu kommen. „In der vorletzten Runde hatte ich einen Schockmoment und bin fast gestürzt,“ sagte Bijman bei der Siegerehrung. Zwar konnte er die entstandene Lücke zu den beiden Spitzenreitern wieder schließen, doch für ein Überholmanöver reichte es nicht mehr.

Oliver Svendsen kam als Vierter ins Ziel und verpasste das Podium nur knapp. Den Kampf um die Meisterschaftsführung hat der Däne an diesem Wochenende zwar verloren, doch mit einem dritten und einem vierten Platz in beiden Rennen sammelte er wertvolle Punkte. Nach Most liegt er nun drei Zähler hinter Buis.

Für Dylan Czarkowski (DC Racing) verlief das Wochenende gemischt, aber er war mit seinem fünften Platz im zweiten Rennen durchaus zufrieden. „Ich hatte die gleiche Geschwindigkeit wie die Spitzengruppe, doch ein kleiner Fehler kostete mich entscheidende Meter, sodass ich nicht mehr mithalten konnte,“ erklärte Czarkowski im Anschluss. Dennoch gelang es ihm, sich gegen die WM-Fahrer Filip Novotny und Christopher Clark(veide Accolade Smrz Racing BGR) durchzusetzen, die auf den Positionen sechs und sieben landeten.

Ein Wochenende zum Vergessen erlebte hingegen Phillip Tonn (Freudenberg KTM-Paligo Racing). Nach einem unverschuldeten Ausfall im ersten Lauf am Samstag musste er am Sonntag einen weiteren Sturz hinnehmen. Zwar konnte er das Motorrad wieder aufstellen und weiterfahren, beendete das Rennen jedoch als Letzter auf Platz 13.

Für den Niderländer Senna van den Hoven (Molenaar Racing) endete der zweite Renntag bereits am Morgen im Warm-Up. Er stürzte schwer und wurde daraufhin ins Krankenhaus geflogen, wo er medizinisch versorgt wurde.

Ergebnis IDM Supersport 300, Race 2 (Top-Five)

  1.     Marco GAGGI (ITA/Yamaha)
  2.     Jeffrey BUIS (NLD/KTM)
  3.     Ruben BIJMAN (NLD/KTM)
  4.     Oliver SVENDSEN (DNK/KTM)
  5.     Dylan CZARKOWSKI (NLD/Yamaha)


Quelle: idm.de / Rowena Hinzmann

Sonntag, 23. Juni 2024

IDM SBK Most: Kein Soomer-Märchen, Mikhalchik gewinnt

Hannes Soomer begräbt seine Siegchancen im Kiesbett
Foto: Jens Hawrda

Der erste IDM Superbike-Lauf im tschechischen Most war ein Wechselbad der Gefühle. Hannes Soomer (Enemat Enos Motorsport) hatte wie schon so oft die Fühler nach dem ersten Sieg in der Top-Klasse der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) ausgestreckt, ohne Erfolg. Zum dritten Mal in diesem Jahr triumphierte Ilya Mikhalchik (Champion Alpha BMW Racing), mit dem Titelverteidiger Florian Alt (Holzhauer Racing Promotion) und Jan-Ole Jähnig (GERT56) aufs Podium stiegen.

Rundenlang hatte Florian Alt mit der Holzhauer-Honda in Führung gelegen. Auf der Geraden lief die Fireblade wie geschmiert. Aber im Geschlängel passierte ein Fehler, den der 28-jährige Engelskirchener nicht ausbügeln konnte. Patrick Hobelsberger (GERT56) und Mikhalchik nutzten die Situation gnadenlos aus und zogen vorbei. Auf der Bremse war die Konkurrenz in dem Moment stärker als der Titelverteidiger.

Hobelsberger übernahm die Führung, dann war Mikhalchik an der Reihe und schließlich mischte auch noch Hannes Soomer im Spiel mit. Der Este war zur Halbzeit richtig in Fahrt gekommen und konnte mit dem dreifachen Superbike-Meister Mikhalchik mithalten. Das Podium kennt Soomer schon aus der Vergangenheit. Ein Sieg in der Top-Klasse fehlt ihm aber bis heute. Die Zeit dafür war reif. In der zwölften Runde holte der 26-Jährige aus Tallinn zum großen Schlag aus. Mikhalchik hatte sich eben noch nach hinten versichert, als es passierte. Soomer ließ die schlumpfblaue BMW neben dem Ukrainer aufblitzen und zeigte ihm das Hinterrad. Jetzt hatte der Este noch vier Runden zu überstehen, um endlich seinen ersten Sieg klar zu machen.

Ein paar Meter weiter hinten tobte der Kampf um den vierten Platz. Als Hobelsberger von der Linie abkam, stach GERT56-Teamkollege Jan-Ole Jähnig in die entstandene Lücke hinein, was bei Hobelsbergers Rückkehr zu einer unsanften Berührung führte, deren Auswirkungen den anfänglichen Tabellen-Ersten auf Platz 17 zurück warfen. Das sah gar nicht gut aus für den Bayer, der schon zuletzt in Oschersleben schwer gebeutelt war und eigentlich um den Titel kämpfen will.

Zurück zur Spitze. Es war klar, dass von Mikhalchik noch ein Angriff auf den Führenden Soomer kommen würde. Es blieb nicht bei einem allein. Das Duell war kurz vor dem Ziel auf dem Höhepunkt als Soomer das Vorderrad der BMW wegrutschte und alle möglichen Punkte im Kies des Autodroms von Most versandeten. Fazit: Der dreifache IDM Superbike-Champion Ilya Mikhalchik ging zum dritten Mal in der aktuellen Saison als Sieger eines Rennens hervor.

Durch den Sturz von Soomer rückten Florian Alt und Jan-Ole Jähnig mit aufs Podium. Alt, der durch das Ergebnis die Gesamtwertung in der IDM Superbike an Mikhalchik verloren hat, sagte: „Wir hatten die bestmögliche Performance. Wenn wir damit nicht gewinnen, müssen wir eben solange Zweiter werden, bis alles stimmt. Aber unsere Zeit wird kommen.“ Insgeheim hofft er, dass die Temperaturen bis zum zweiten Lauf etwas steigen, um einen anderen Reifen einsetzen zu können.

Was sonst noch passierte: Bei den Verfolgern wurden etliche Plätze getauscht. Colin Velthuizen (RR Socia Racing) hatte sich krankheitsbedingt abgemeldet. Toni Finsterbusch (GERT56) machte nach einem hoffnungsvollen Beginn einen Umweg durchs Kiesbett und wurde am Ende Zehnter. Kevin Orgis (ORM Racing) war gleich in der Anfangsphase gestürzt. Und Thomas Gradinger (Eder Racing), der sich mit Ach und Krach über die Superpole 1 für die Superpole qualifiziert hatte und dort Achter geworden war, kam sogar als Sechster ins Ziel. Federico Caricasulo (Skach Motors Kawasaki) kam in die Punkteränge, erhält als Gastfahrer trotzdem keine Meisterschaftszähler. Und wie ging es bei Patrick Hobelsberger weiter? Der 27-Jährige rettete drei Punkte.


IDM Superbike, Rennen 1 (Top-Five)

1. Ilya MIKHALCHIK (UKR/BMW)

2. Florian ALT (D/Honda)

3. Jan-Ole JÄHNIG (D/BMW)

4. Lorenzo ZANETTI (I/Ducati)

5. Leandro MERCADO (ARG/Kawasaki)


Quelle: idem.de / Anke Wieczorek


IDM SSP Most: Zweiter Sieg bringt Kofler noch weiter nach vorn

Andreas Kofler #19
Foto: Jens Hawrda

Andreas Kofler hat den Bogen raus. Der 19-jährige Österreicher kann im Qualifying nicht nur exakt eine einzige Runde auf Befehl fahren, sondern er gönnt sich im Rennen auch den Sieg. Heute gelang dem Yamaha-Fahrer der zweite in der aktuellen Saison der IDM Supersport. Damit baute er seine Führung in der Gesamtwertung aus. Für Twan Smits (Team Apreco) war dagegen auch der zweite Platz ein Befreiungsschlag.

Kawasaki-Fahrer Marcel Brenner, aus der WM kommend, wollte die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft (IDM) für Testzwecke nutzen und gestand: „Die Top 10 können problemlos in der Supersport-WM mithalten.“ Wie üblich gab es auch im Autodrom Most reichlich Turbulenzen. Auftaktsieger Stepan Zuda (AF-Racing-Team) musste aus der Boxengasse starten und dem Feld nachfahren, weil er im Qualifying bei der Boxenausfahrt über die weiße Begrenzungslinie gekommen war. Till Belczykowski (LJ Racing, MV Agusta) und Julius Caesar Rörig (MCA Racing) wurden in der ersten Kurve Opfer im Startgetümmel.

Andreas Kofler (Yamalube Kofler) legte von der Pole Position einen seiner Blitzstarts an den Tag. Marcel Brenner verteidigte seinen zweiten Platz und Kyle Smith (Kawasaki Weber) kam von der siebten auf die dritte Position nach vorn geschossen. Insgesamt 14 Runden waren zu absolvieren. In der dritten stürzte Smith aus dem Geschehen. Alles sah nach einer Soloflucht von Kofler aus, der im fünften Umlauf bereits 3,2 Sekunden Vorsprung vor dem ersten Verfolger hatte. Das war Marcel Brenner. Hinter diesem legte sich Daniel Blin (AF-Racing Team), der Trainings-Dritte, gerade mit Vizemeister Twan Smits an. Jener wiederum hatte in den letzten Wochen Pech am laufenden Band gehabt und ist seinem logischen Ziel, 2024 den Titel zu erringen, gerade weit entfernt. Doch der Niederländer gibt nicht auf, denn abgerechnet wird erst zum Schluss. Und es sah gut aus, was er heute machte. Smits nutzte alle Steilvorlagen, die sich ihm boten, zum Überholen aus und das galt letztlich für Blin wie auch für Brenner, der zum Schluss noch von Lennox Lehmann (Yamalube Kofler) auf den fünften Platz geschickt wurde.

Kofler hatte in der letzten Runde noch einen heftigen Rutscher, „ja, das Hinterrad hat a bissl angefangen zu tanzen“, aber 1,575 Sekunden Vorsprung waren im Ziel geblieben. Smits hat ihm für den zweiten Lauf am morgigen Sonntag eine Ansage gemacht: „Ich muss morgen am Start besser sein und dann werde ich mit Andy kämpfen.“

Das Feld war bunt durchgemischt. Luca de Vleeschauwer (MotoLife), der in Oschersleben für die ersten zwei Triumph-Siege gesorgt hatte, kam als Sechster ins Ziel, wurde aber als Fünfter gewertet, weil Marcel Brenner vor ihm als Gastfahrer keine Punkte bekam. Dirk Geiger brachte die Honda (MCA Racing) heute nur auf P10 über die 14 Runden. Aber der hinter dem Feld gestartete Stepan Zuda legte vom letzten Platz eine Aufholjagd hin, die sich sehen lassen konnte. Der tschechische Ducati-Fahrer sah die schwarz-weiß-karierte Zielflagge als Zwölfter.

IDM Supersport, Rennen 1 (Top-Five)

1. Andreas KOFLER (A/Yamaha)

2. Twan SMITS (NL/Yamaha)

3. Daniel BLIN (PL/Ducati)

4. Lennox LEHMANN (D/Yamaha)

5. Marcel BRENNER (CH/Kawasaki)

Quelle: idm.de / Anke Wieczorek

IDM SSP 300 Most: Gaggi gewinnt, Tonn wird ins Aus gerissen

Foto: Jens Hawrda


Marco Gaggi gewann als Gaststarter das erste Rennen in der IDM Supersport 300 und setzte sich gegen seinen WM-Kontrahenten Jeffrey Buis durch. Oliver Svendsen wird Dritter und sammelt wichtige Punkte.

Das erste Rennen der Supersport 300 in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) in Most begann bereits in der ersten Runde mit einem aufsehenerregenden Zwischenfall. Nach dem Start fuhr der Deutsche Korbinian Brandl (RBR Racing) zu eng in die erste Kurve hinein, wodurch er über den Rasen ausweichen musste. Dabei kam er zu Sturz und riss unglücklicherweise auch mit Phillip Tonn und Ruben Bijman (beide Freudenberg KTM-Paligo Racing) zwei weitere Fahrer ins Kiesbett. Für Brandl und Tonn war das Rennen danach gelaufen, Bijman konnte hingegen sein Bike aufstellen am Ende des Feldes weiterfahren.

Gaststarter Marco Gaggi (BrCorse) und Jeffrey Buis (Freudenberg KTM-Paligo Racing) hatten Glück und kamen ungeschoren davon. Sie setzten sich vom Rest des Feldes ab und machten das Rennen unter sich aus. Oliver Svendsen (Freudenberg KTM-Paligo Racing) folgte ihnen deutlich abgeschlagen. Zwei Runden vor Schluss zog Gaggi das Tempo noch einmal deutlich an. Er löste sich von Buis, der keine Mittel mehr hatte, ihn daran zu hindern. Der Italiener gewann das Rennen. “Mein Team und ich haben ein gutes Rennen gemacht, aber da ist noch Luft nach oben”, äußerte sich Gaggi, der bereits dreimal in der WM auf dem Podium stand, vor der Siegerehrung.

Jeffrey Buis gelang kein fehlerfreies Rennen. Ihm unterlief in der fünften Runde ein dicker Patzer, wodurch sich eine 2,5-Sekunden-Lücke zu dem Führenden Gaggi auftat. Doch das nahm er sportlich: “Es war für mich ein guter Ansporn, mich selbst zu pushen, um wieder aufzuholen”, sagte der amtierende Weltmeister und KTM-Pilot. Mit seinem zweiten Platz kassiert er die volle Punktzahl, da Gaggi als Gaststarter nicht gewertet wird.

Oliver Svendsen machte das Beste aus den Möglichkeiten, die er hatte. Vier Runden vor Schluss holte Svendsen das Spitzenduo ein, und ein spannender Showdown schien sich zwischen ihm und Teamkollege Buis abzuzeichnen. “Doch dann machten meine Reifen schlapp und es fehlte mir an Grip”, berichtete der Däne. Anstatt weiter Attacke zu machen, entschied sich Svendsen für ein smartes Ende auf Position drei und 20 weiteren Zählern auf dem Punktekonto.

Senna van den Hovens (Molenaar Racing) Strategie führte über eine konstante Fahrweise ohne große Fehler. Er wurde am Ende Vierter, gefolgt von Gaststarter Filip Novotny (Accolade Smrz Racing BGR) und Dylan Czarkowski (DC Racing). Letzterer hatte zur Mitte des Laufs Probleme mit den Reifen, die er selbst nicht erklären konnte, weshalb er nur noch mit stumpfen Waffen mitfahren konnte.

Korbinian Brandl wurde noch während des Rennens als Auslöser des Start-Unfalls bestraft und muss im Sonntagsrennen zwei Long-Lap-Strafen absolvieren. Für den Gaststarter Christopher Clark aus Amerika endete das Rennen mit einem Sturz in der vorletzten Runde.

Quelle: idm.de / Rowena Hinzmann

IDM SBK Most: Mikhalchik lächelt nach Superpole wieder

Ilya Mikhalcjik #17 holt Pole in Most
Foto: Jens Hawrda


In der Superpole-Wertung stellte sich heute Ilya Mikhalchik (Champion Alpha Van Zon) als schnellster Fahrer in der IDM Superbike heraus. Der Ukrainer startet am Sonntag in beiden Rennen von der Pole Position. Florian Alt (Holzhauer Racing Promotion) und Patrick Hobelsberger (GERT56) stehen neben ihm. Eine Vorentscheidung ist das mit Sicherheit nicht, denn in der Topklasse der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) ist gewaltig viel los.

Ilya Mikhalchik ist seine gute Laune anzumerken. Späßchen in der Fahrerbesprechung. Der Ansatz eines Lächelns nach der Superpole 2 am Samstagnachmittag. Der 27-jährige dreifache Superbike-Meister fuhr mit der Bestzeit von 1:32.086 Minuten auf die Pole Position. Zwei Punkte trennen den BMW-Fahrer in der Meisterschaftswertung von Spitzenreiter Florian Alt, dem aktuellen Titelverteidiger auf Honda. Dessen Team ging mit einer eigenwilligen Strategie an die Superpole-Entscheidung heran. „Wir haben nur einen Reifen verwendet und nicht zwei wie der Rest“, erzählt Alt. Er glaubt auch den Grund zu kennen, weshalb er Zweiter geworden ist. „In meiner schnellen Runde hatte ich auf der Start-Ziel-Geraden einen extrem langen Wheelie, der mich letztlich um die Pole gebracht hat. Ich bin aber auch wirklich über den Speed der vielen BMW überrascht.“

Alt fuhr mit der IDM-Honda nur vier Zehntel langsamer als Iker Lecuona mit der Werks-Honda in der Superbike-WM in Most vor einem Jahr. „Ich bin stolz auf das Team, dass es die Fireblade im Griff hat – ohne Vergleichsdaten von etlichen anderen Motorrädern zu haben“, kann er sich den Seitenhieb auf die opulente Übermacht von BMW in der Topklasse nicht verkneifen. Er sei auf jeden Fall für den Kampf um die Tabellenführung am Sonntag bereit, lässt Alt wissen.

Thomas Gradinger, Lorenzo Zanetti und Leandro Mercado sorgen mit den Startplätzen acht, neun und zehn auf Yamaha, Ducati und Kawasaki, dass sich noch alle weiteren Fabrikate ins Spitzenspiel einmischen. Zanetti hat den ersten Sieg des Jahres abgeräumt. Und egal, wo er ist: Zanettis Familien-Clan reist mindestens zwei Handvoll stark aus Italien an. Mutter, Vater, Schwester, Manager und noch viel mehr Gefolge spulen tausende Kilometer ab, um den Panigale V4R-Treiber zu unterstützen, der momentan Gesamt-Dritter in der Meisterschaft ist. Das ergibt eine Menge italienisches Temperament. 

Mit der Startnummer #69 hat sich übrigens Moritz Jenkner als Gastfahrer ins Feld geschmuggelt. Wer in Most fehlt und auch auf dem Schleizer Dreieck nicht auftauchen wird, ist Vladimir Leonov. Der Russe von Hertrampf Ducati Racing ist bei Testfahrten auf dem Moscow Raceway gestürzt und hat sich dabei die rechte Hand gebrochen. Heilungszeit: voraussichtlich vier Wochen. Damit ist Denis Hertrampfs Zugpferd in der IDM Superbike schon wieder nicht am Start. Sein Nachwuchsfahrer Oliver König kommt bislang schwer vorwärts.

Ergebnis Pre-Practice: 

Florian ALT (Honda), Ilya MIKHALCHIK (BMW), Jan-Ole JÄHNIG (BMW), Toni FINSTERBUSCH (BMW), Hannes SOOMER (BMW), Patrick HOBELSBERGER (BMW), Maximilian KOFLER (Yamaha), Lorenzo ZANETTI (Ducati), Leandro MERCADO (Kawasaki), Bálint KOVÁCS (BMW), Max SCHMIDT (BMW), Kevin ORGIS (BMW).

Ergebnis Superpole 1: 

Federico CARICASULO (Kawasaki), Thomas GRADINGER (Yamaha), Philipp STEINMAYR (BMW), Max ENDERLEIN (Yamaha), Luca GRÜNWALD (BMW), Colin VELTHUIZEN (BMW), Leon ORGIS (Yamaha), Marco FETZ (BMW), Milan MERCKELBAGH (BMW), Rob HARTOG (Yamaha), Oliver KÖNIG (Ducati), Marc MOSER (Ducati), Sandro WAGNER (BMW), Moritz JENKNER (BMW), Julius ILMBERGER (BMW), Björn STUPPI (BMW), Leon FRANZ (BMW).

Ergebnis Superpole 2: 

Ilya MIKHALCHIK, Florian ALT, Patrick HOBELSBERGER, Hannes SOOMER, Toni FINSTERBUSCH, Jan-Ole JÄHNIG, Kevin ORGIS, Thomas GRADINGER, Lorenzo ZANETTI, Leandro MERCADO, Maximilian KOFLER, Bálint KOVÁCS, Federico CARICASULO, Max SCHMIDT, Philipp STEINMAYR.

Quelle: idm.de / Anke Wieczorek

Samstag, 22. Juni 2024

IDM SSP Most: Startaufstellung mit hohem Spannungsfaktor

Foto: Jens Hawrda

Es ist wieder passiert. Andreas Kofler (Yamalube Kofler) startet auch bei der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) in Most von der Pole Position. Zwar schien ihn Marcel Brenner (VIAMO Racing by MTM) aus der Schweiz einbremsen zu wollen, doch zum Schluss fehlten ihm 0,423 Sekunden. Einige potentielle Siegfavoriten in der IDM Supersport landeten weiter hinten. Das heißt: Der Nervenkitzel im Rennen ist garantiert.

Andreas Kofler hatte bis zum Anschlag Gas gegeben und meinte: „Wir haben jetzt nochmal sechs Zehntel gefunden und sind gut aufgestellt.“ Im ersten Qualifying hatte der Österreicher als einziger Fahrer im Supersport-Feld mit 1:35er-Zeiten geglänzt. Im zweiten war Marcel Brenner dann auch mit von der Partie. Er wird 16:30 Uhr – das erste Rennen findet schon heute statt – neben Kofler in der ersten Startreihe stehen. Egal, wie es auch ausgeht: Punkte wird Brenner nicht bekommen. Er ist ein Gastfahrer und somit außerhalb der Wertung. Ein unbeschriebenes Blatt ist der 24-Jährige aus dem Kanton Bern jedoch nicht. Er fuhr 2021 schon in der IDM Supersport, bevor er sich in der Weltmeisterschaft versuchte.

Dass Daniel Blin mit ganz vorne dabei sein würde und heute als Dritter in der ersten Startreihe steht, hatte sich schon gestern im freien Training angedeutet. Der Pole vom AF-Racing Team ist in der IDM-Tabelle Gesamt-Vierter und raste mit der Ducati Panigale V2 schon zwei Mal aufs Podium.

Der Dresdner Lennox Lehmann (rutschte im zweiten Qualifying vom zweiten auf den fünften Rang ab. Oschersleben-Doppelsieger Luca de Vleeschauwer (MotoLife, Triumph)ist nur in der dritten Startreihe. Für Dirk Geiger (MCA Racing, Honda), der in Oschersleben einen Pokal geholt hatte, ging es sogar zurück bis in die vierte Startreihe. Die 21-jährige Frohnatur war am Rätseln: „Mehr war nicht drin. Ich habe die Honda ausgequetscht, aber mehr kam einfach nicht.“ Bis auf Marvin Siebdrath (Yamaha by M32) verbesserte sich im zweiten Qualifying mehr oder weniger das ganze Fahrerfeld. Der Wildenfelser hob die Schultern: „Kupplungsdefekt. Das Teil hat die ganze Zeit geschliffen.“


IDM Supersport, Qualifying (Top-Five)

1. Andreas KOFLER (A/Yamaha)

2. Marcel BRENNER (CH/Kawasaki)

3. Daniel BLIN (PL/Ducati)

4. Jonáš KOCOUREK (CZ/Ducati)

5. Lennox LEHMANN (D/Yamaha)


Quelle: idm.de / Anke Wieczorek


Freitag, 21. Juni 2024

Kopf-an-Kopf-Rennen im tschechischen Most

Florian Alt reist als knapper Tabellenführer nach Most
Foto: Jens Hawrda

Mit nur zwei Punkten Vorsprung in der Königsklasse der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) reist Florian Alt am kommenden Wochenende ins tschechische Most. In der IDM Superbike steppt der Bär. In den anderen Klassen geht es ähnlich eng zu. Vom 21. bis zum 23. Juni 2024 wird sich nun zeigen, wer am besten durch die zwölf Rechts- und neun Linkskurven im Autodrom Most kommt und wer seine Vorhaben umsetzen kann.

Florian Alt (D/Honda) mag die Rennstrecke in der Bergbaustadt im Nordwesten der Tschechischen Republik. Hier hat der Superbike-Titelverteidiger vor einem Jahr zwei Mal auf dem Podium gestanden, davon einmal ganz oben. In der laufenden Saison steht der erste Sieg noch aus. Der 28-jährige Deutsche aus Engelskirchen hat ihn dringend nötig, wenn er den bereits dreifachen IDM Superbike-Champion Ilya Mikhalchik (UKR/BMW) weiter hinter sich halten will. Der Ukrainer hat die letzten beiden Rennen gewonnen. Jetzt liegen nur zwei Meisterschaftspunkte zwischen den Konkurrenten. Alt ließ sich die Chance nicht entgehen, am vergangenen Freitag noch auf dem Schleizer Dreieck zu testen. Er konnte feststellen, dass die neue Version seiner Honda besser als die bisherige funktioniert. Das stimmt ihn optimistisch und bestätigt noch einmal das Ergebnis seines Frühjahrstests in Most. Mit Alt, Mikhalchik und Lorenzo Zanetti (I/Ducati) hat sich in der IDM Superbike an der Spitze ein Triple mit drei Fahrern aus drei Nationen auf drei Motorradmarken gebildet. Zanetti hatte das Auftaktrennen auf dem Sachsenring gewonnen. Die Kämpfe sind eng und hart, aber fair. Die Leistungsdichte ist enorm, sodass fast alle Fahrer aus den Top Ten Siegchancen haben. Die Superbikes erreichen dabei Spitzengeschwindigkeiten von über 300 km/h.

Extreme Anspannung liegt bei Patrick Hobelsberger (D/BMW) in der Luft, der die Tabellenführung wegen einer Disqualifikation abgeben musste und in der höchsten deutschen Motorradklasse bis auf den vierten Platz abrutschte. Der Bayer ist stocksauer und gleichzeitig extrem motiviert, den Spieß wieder umzudrehen. Wobei auch Bálint Kovács (HU/BMW), Leandro Mercado (ARG/Kawasaki), Hannes Soomer (EST/BMW), Toni Finsterbusch (D/BMW) oder auch Maximilian Kofler (A/Yamaha) mitreden werden.

Nach einem holprigen Saisonstart und vier Rennen, die er nicht beenden konnte, will es der Tscheche Oliver König (Ducati) in seiner Heimat besser machen. Ob dabei sogar die ersten Meisterschaftspunkte für den Lokalmatador herausspringen, wird sich am Sonntag zeigen.

Wie in der IDM Superbike trennen die Spitzenreiter auch in der etwas Supersport-Klasse nur zwei Punkte. Luca de Vleeschauwer (B/Triumph) hat mit einem Doppelsieg in Oschersleben den Titelfavoriten Andreas Kofler (A/Yamaha) stark in Bedrängnis gebracht. Triumph hat es gefreut. Es waren die ersten Siege des Herstellers in der IDM überhaupt. Und dass die Junioren in der Klasse so auftrumpfen würden, war eine Wucht. Nun darf auch in Most mit einer starken Präsenz der Rookies in Form von Lennox Lehmann (D/Yamaha), Dirk Geiger (D/Honda) und Marvin Siebdrath (D/Yamaha) sowie auch alten Haudegen wie dem WM-erfahrenen Kyle Smith (GB/Kawasaki) gerechnet werden.

Einige Rennen werden wohl wieder erst auf den letzten Metern in der letzten Runde entschieden. Der Kampf zwischen den Marken befindet sich dabei ohnehin seit Jahren auf absolutem Spitzenniveau. Nun liegt die Messlatte noch höher. 2024 beteiligen sich so viele Hersteller wie noch nie an der Meisterschaft. An Bord sind: BMW, Ducati, Honda, Kawasaki, Yamaha, KTM, Triumph, MV Agusta.

KTM ist eine Macht in der IDM Supersport 300. Hier feiert das Team Freudenberg die jahrelang betriebene Nachwuchsarbeit. Die sächsische Crew hat schon einige Fahrer bis an die WM-Spitze geführt und ist das Maß der Dinge in der Nachwuchsliga.

In Most kommen auch wieder die Fans des Sidecar-Sports auf ihre Kosten. Ein rappelvolles Feld zu den Läufen der FIM Sidecar World Championship wird erwartet, angeführt von Harry Payne/Kevin Rousseau (GB/F) vor Markus Schlosser/Luca Schmidt (CH/D).

Auf der Strecke jagt ein Highlight das andere. Das Programm wird garniert von diversen Cup-Klassen. Das IDM-Wochenende garantiert Action ohne Pause.

Mittwoch, 12. Juni 2024

Marco Wittmann siegt nach dramatischer Aufholjagd – René Rast auf dem Podium

Der Bann ist gebrochen! Marco Wittmann (GER) hat im Sonntagsrennen der DTM in Zandvoort (NED) nach einer dramatischen Aufholjagd seinen ersten Sieg seit dem Saisonfinale 2022 in Hockenheim (GER) gefeiert. Wittmann kämpfte sich vom 14. Startplatz an die Spitze und verteidigte diese auf spektakuläre Weise. Es war gleichzeitig der erste Saisonsieg für Schubert Motorsport und den BMW M4 GT3. Im Samstagsrennen hatte René Rast (GER) als Zweiter das erste Podium für das Team in diesem Jahr eingefahren. Der Sieg für Wittmann markierte den krönenden Abschluss eines außergewöhnlichen Wochenendes für die BMW M Motorsport DTM-Fahrer.

Foto: BMW-Motorsport

Zandvoort, Le Mans, Zandvoort: Für Wittmann, Rast und Sheldon van der Linde (RSA) stand das Rennwochenende im Zeichen zweier Highlights: den DTM-Rennen in Zandvoort und dem Test für die 24 Stunden von Le Mans (FRA). Unmittelbar nach der Rückkehr des Trios aus Frankreich am Sonntag fuhr Wittmann seinen 19. Sieg in der DTM ein. Rast stand am Samstag zum 51. Mal in seiner DTM-Karriere auf dem Podium.

Wittmann startete am Sonntag von Position 14, konnte sich jedoch nach vorn arbeiten. Nach seinem Boxenstopp lag er in Führung, die er in einem harten Zweikampf gegen Mirko Bortolotti (ITA, Lamborghini) verteidigte. Dabei wurde sein Fahrzeug am linken Hinterreifen beschädigt, und es entwickelte sich Rauch. Doch der Reifen hielt zum Glück bis zum Rennende durch, und Wittmann durfte auf dem Podium jubeln. Im Samstagsrennen war der zweimalige DTM-Champion von Startplatz 17 auf sieben gefahren.

Rast kämpfte sich am Samstag von Position sieben bis auf Rang zwei auf dem Podium. Einen Tag später fuhr er vom letzten Startplatz als Siebter ins Ziel. Van der Linde beendete die beiden Rennen auf den Plätzen sechs und acht. Am Sonntag machte er in seinem #31 BMW M4 GT3 neun Plätze gut.

Im ADAC GT Masters feierte das FK Performance Motorsport Duo Maxime Oosten (NED) und Leon Köhler (GER) im #54 BMW M4 GT3 seinen zweiten Saisonsieg. Am Sonntag fuhren die beiden vom fünften Startplatz an die Spitze und verkürzten ihren Rückstand in der Gesamtwertung auf lediglich acht Zähler. Im ersten Rennen am Samstag hatten sich Oosten und Köhler nach Problemen im Qualifying vom letzten Startplatz bis auf den fünften Rang nach vorn gekämpft. Im Schwesterfahrzeug mit dem Nummer 10 belegten Gregory de Sybourg (SUI) und Eduardo Coseteng (PHI) die Plätze zwölf und neun.

Stimmen nach den Rennen:

Marco Wittmann (#11 Schaeffler BMW M4 GT3):
„Ich bin natürlich überglücklich. Was für ein Rennen! Heute Morgen waren wir noch in Le Mans, und jetzt haben wir hier in Zandvoort von Platz 14 gewonnen. Was für eine Story! Wenn du von P14 startest, erwartest du nicht, dass du ganz nach oben fährst. Wir wussten, dass wir bereits gestern eine starke Pace hatten, und haben natürlich gehofft, dass wir das wiederholen können. Aber dass es dann so gut läuft! Ich habe schon in der Startphase fünf Positionen gutgemacht. Es war auch ein toller Zweikampf mit Mirko mit mehreren Berührungen. Dabei wurde mein Auto schon sehr in Mitleidenschaft gezogen. Aufgrund der starken Rauchentwicklung habe ich persönlich nicht gedacht, dass wir das zu Ende fahren können. Der hintere linke Reifen hat viel abbekommen. Ich habe im Prinzip in jeder Runde darauf gewartet, dass wir einen Reifenschaden haben. Zum Glück ist das hintere linke Eck abgefallen, wodurch wir das Rennen dann beenden konnten. Es ist unglaublich.“

René Rast (#33 RoboMarkets BMW M4 GT3):
„Es war ein bisschen ein Wochenende der Schadensbegrenzung. Zunächst haben wir das erste Podium der Saison geholt mit Platz zwei gestern, nachdem wir von Rang sieben gestartet sind. Von daher war ich über das Podium natürlich happy. Es war auch eine gute Punkteausbeute. Heute wussten wir natürlich, dass es vom letzten Platz schwierig wird. Aber dennoch ist noch Platz sieben dabei herausgesprungen. Das ist gut für die Meisterschaft. Dazu noch der erste Sieg für das Team – ich freue mich für die Jungs, dass sie nach der harten Arbeit nun auch etwas feiern können.“

Sheldon van der Linde (#31 Shell BMW M4 GT3):
„Leider war es ein sehr schwieriges Wochenende für mich, eines zum Vergessen. Es ist mir einfach überhaupt nicht gelungen, das Auto zum Funktionieren zu bringen. René und Marco haben gezeigt, dass das Auto gute Ergebnisse einfahren kann. Aber ich habe es an diesem Wochenende einfach nicht zusammengebracht, von daher müssen wir vor dem Norisring einiges analysieren. Ich möchte Marco und dem Team herzlich dazu gratulieren, heute von Platz 14 den Sieg geholt zu haben. Er hat das ganze Wochenende über eine sehr starke Performance gezeigt. Wir können immer voneinander lernen, und an diesem Wochenende habe ich viel von ihm gelernt. Jetzt freue ich mich auf Le Mans, darauf ist nun der ganze Fokus. Aber ich kann es auch kaum erwarten, nächstes Jahr wieder hierher zu kommen, denn Zandvoort ist einer der tollsten Orte und eine meiner Lieblingsstrecken.“

Montag, 10. Juni 2024

Von Platz 14 zum Sieg – Wittmann-Wahnsinn in Zandvoort

  •  BMW-Pilot holt nach unglaublicher Aufholjagd ersten Saisonerfolg für BMW
  •  Kelvin an der Linde verteidigt auf dem Formel-1-Kurs die Tabellenführung
  •  28.000 Besucher erleben DTM-Auslandsstopp in den Niederlanden

Marco Wittmann fährt von Startplatz 14 zum Sieg
Foto: Jens Hawrda

Eindrucksvolle Show von Marco Wittmann in den Dünen von Zandvoort: Der Fürther ging am Sonntag von Position 14 aus im BMW M4 GT3 in den sechsten DTM-Saisonlauf und machte bereits in der ersten Rennhälfte viele Positionen gut. Nach einem perfekt getimten Boxenstopp übernahm der 34-Jährige vom Team Schubert Motorsport die Führung, die er bis ins Ziel auf 7,239 Sekunden ausbaute. „Dass ich von so weit hinten nach ganz vorne fahre und gewinne, hätte ich niemals gedacht. Nach der Berührung mit Mirko Bortolotti ist mir das Herz bis in die Fußsohle gerutscht. Im Cockpit war so viel Rauch, dass ich zeitweise kaum was sehen konnte. Ich bin einfach überglücklich, dass ich diesen Sieg nach Hause gebracht habe“, freute sich Wittmann über den 19. Erfolg in der DTM. Mirko Bortolotti (I) belegte im Lamborghini Huracán GT3 Evo2 von SSR Performance den zweiten Platz und machte damit in der Gesamtwertung einen Sprung auf Rang zwei. Audi-Pilot Kelvin van der Linde (ZA) von Abt Sportsline baute als Dritter seine Tabellenführung auf acht Punkte aus.


Keyfacts, Circuit Zandvoort, Saisonrennen 6 von 16

    Streckenlänge: 4.259 Meter
    Wetter: 15 Grad, bewölkt
    Pole-Position: Maximilian Paul (Paul Motorsport, Lamborghini Huracán GT3 Evo2 #71)
    Sieger: Marco Wittmann (Schubert Motorsport, BMW M4 GT3 #11)
    Schnellste Rennrunde: Nicki Thiim (SSR Performance,Lamborghini Huracán GT3 Evo2)

Der Start verlief für Bortolotti optimal. Der Italiener konnte sich in Kurve zwei an dem Pole-Setter und Markenkollegen Maximilian Paul (Dresden) von Paul Motorsport vorbeischieben und die Spitze übernehmen. Kurz danach musste das Safety-Car zum ersten Mal nach Unfällen von Mercedes-AMG-Pilot Lucas Auer (A) und Clemens Schmid (A) im McLaren 720S GT3 Evo auf die Strecke. Nach dem Re-Start reihten sich hinter dem Führungs-Duo Lokalmatador Thierry Vermeulen (NL) im Ferrari 296 GT3 von Emil Frey Racing und Tabellenführer Kelvin van der Linde ein. Auch ein weiterer Safety-Car-Einsatz in Runde elf änderte nichts an dieser Reihenfolge, die jedoch nach den Pflicht-Boxenstopps durcheinandergewirbelt wurde.

Bortolotti konnte zunächst die Führung behaupten, während ein zu langsamer Reifenwechsel den zweitplatzierten Paul zurückwarf. BMW-Pilot Wittmann, der schon mehrere Positionen gut gemacht hatte, holte sich als letzter Fahrer neue Pirelli-Pneus und übernahm danach die Spitze. Trotz der zunächst kalten Reifen verteidigte sich der zweimalige Champion gegen den anstürmenden Italiener, der ihm bei einem Überholversuch hinten links berührte. Trotz anschließender Rauchentwicklung am Heck des Fahrzeugs baute Wittmann seinen Vorsprung immer weiter aus und wurde nach 38 spektakulären Runden als Sieger abgewunken. Bortolotti konnte Platz zwei gegen den mehrfach attackierenden Kelvin van der Linde ins Ziel bringen. Der Niederländer Vermeulen verpasste als Vierter nur knapp einen Podiumsplatz bei seinem Heimspiel. Luca Stolz (Brachbach) sicherte sich im Mercedes-AMG GT3 vom Mercedes-AMG Team HRT Rang fünf.

Arjun Maini (IND) beendete den Sonntagslauf im zweiten Mercedes-AMG GT3 von HRT auf Position sechs. René Rast (Bregenz) gelang auf der Dünen-Achterbahn eine ähnliche Aufholjagd wie seinem Teamkollegen Wittmann. Der dreimalige DTM-Champion verbesserte sich vom 20. auf den siebten Rang. Sheldon van der Linde (ZA) wurde im dritten BMW von Schubert Motorsport Achter, Pole-Setter Paul musste sich mit Platz neun zufriedengeben. Der aktuelle Meister Thomas Preining (A) beendete den sechsten DTM-Lauf im Porsche 911 GT3 R von Manthey EMA auf Rang zehn. 28.000 Zuschauer sahen beim ersten Auslandsstopp der Serie auf dem Formel-1-Kurs in Zandvoort begeisternden Motorsport mit zahlreichen Überholmanövern und bis zum Schluss spannenden Rennen.

Mirko Bortolotti: „Wenn du in der ersten Kurve in Führung gehst und über so viele Runden vorneweg fährst, willst du natürlich gewinnen. Am Ende muss ich mit dem zweiten Platz zufrieden sein. In den letzten Runden fühlte sich die Hinterachse merkwürdig an, die Fahrer hinter mir haben extrem viel Druck gemacht.“

Kelvin van der Linde: „In der Schlussphase ist das vordere Feld sehr eng zusammengerückt. Teilweise musste ich mehr in den Rückspiegel als nach vorne schauen, Thierry Vermeulen im Ferrari hinter mir war auf der Geraden richtig schnell. Der dritte Platz freut mich besonders für unsere Crew, die mit zwei DTM-Events und dem 24-Stunden-Rennen am Nürburgring zuletzt viel Arbeit hatte.“

Ergebnis, 6. Meisterschaftslauf, Circuit Zandvoort (Top-Five)

1. Marco Wittmann (D/Schubert Motorsport)
2. Mirko Bortolotti (I/SSR Performance), +7,239 Sekunden
3. Kelvin van der Linde (ZA/Abt Sportsline), +7,373 Sekunden
4. Thierry Vermeulen (NL/Emil Frey Racing), +7,592 Sekunden
5. Luca Stolz (D/Mercedes-AMG Team HRT), +8,001 Sekunden

Oosten und Köhler triumphieren im actionreichen Sonntagsrennen von Zandvoort

  •  Niederländer Oosten holt auch Klassensieg in „Road to DTM“ Wertung
  •  Seppänen und Kalender verteidigen Tabellenführung im ADAC GT Masters
  •  David Schumacher mit erstem Podium im ADAC GT Masters

Maxime Oosten/Leon Köhler #54
Foto: Jens Hawrda

Spannung über die volle Distanz: In einem ereignisreichen vierten Meisterschaftslauf des ADAC GT Masters fuhren der Niederländer Maxime Oosten und Leon Köhler (Erlenbach am Main/beide FK Performance Motorsport) im BMW M4 GT3 auf dem Circuit Zandvoort zu ihrem zweiten Saisonsieg. „Vor heimischer Kulisse zu gewinnen, ist ein fantastisches Erlebnis. Dazu konnten wir den Rückstand auf die Tabellenführer verkürzen. Ich bin mega happy“, sagte Lokalmatador Oosten nach dem Sieg am Sonntag. Auch sein Fahrerkollege Leon Köhler (Erlenbach am Main) zeigte sich begeistert: „Ein perfekter Abschluss. Nach den Schwierigkeiten zu Beginn des Wochenendes freue ich mich über diesen Erfolg umso mehr.“ Auf dem zweiten Platz landeten Alexander Fach (CH) und Alexander Schwarzer (D) im Porsche 911 GT3 R von Fach Auto Tech, die damit auch die ProAm-Wertung gewannen. Im Mercedes-AMG GT3 vom Haupt Racing Team belegten David Schumacher (Salzburg) und Salman Owega (Köln) den dritten Gesamtrang und Platz zwei im Silver-Cup, für Schumacher war es an seinem zweiten Wochenende in der Serie die erste Podestplatzierung.


Das vierte Saisonrennen auf dem 4,259 Kilometern Dünenkurs in Nordholland lieferte Rennaction pur. Nach einer Safety-Car-Phase zu Beginn sprach die Rennleitung einige Strafen aus, die für eine neue Reihenfolge in der Spitzengruppe sorgte. Einer der Leidtragenden war der Pole-Setter Simon Connor Primm (Großschirma) im Lamborghini Huracán GT3 Evo2, der aufgrund eines Fehlstarts eine Penalty-Lap absolvieren musste. Der neue Führende hieß Mike David Ortmann (Ahrensfelde) im Aston Martin Vantage GT3, der sich jedoch kurz vor dem öffnenden Boxenstopp-Fenster einem Angriff von Oosten geschlagen geben musste. Danach übernahm Köhler das Steuer des führenden BMW M4 GT3 und brachte den Sieg sicher ins Ziel. Einen großen Satz nach vorne machten Fach und Schwarzer, die sich vom zwölften Platz auf den Silberrang vorarbeiteten. Für Schwarzer war das Resultat ein besonderes Highlight: „Ich bin völlig überwältigt. Als ich am Kommandostand sah, dass wir so weit vorne liegen, war ich total nervös. Die Freude nach der Zieldurchfahrt war riesig.“

Schumacher und Titelverteidiger Owega komplettierten das Podium. Das Duo fiel durch eine Strafe nach dem Start bis auf die achte Position zurück, arbeitete sich danach aber nach vorn. „Durch die Strafe haben wir einige Plätze verloren, die wir uns im weiteren Rennverlauf zum Großteil zurück erkämpfen konnten. Natürlich wären wir gerne weiter vorne angekommen, aber am Ende können wir mit dem Ergebnis zufrieden sein“, berichtete Schumacher.

Auf dem vierten Platz gingen die Kapfinger-Zwillinge Johannes und Michael mit ihrem Porsche 911 GT3 R vom Team Joos by TwinBusch in die Wertung ein. Im Silver-Cup bedeutete dies die dritte Position. Ortmann und Denis Bulatov (Köln/beide Walkenhorst Motorsport) platzierten sich in ihrem Aston Martin Vantage GT3 auf dem fünften Rang. Jannes Fittje (Langenhain) und Finn Wiebelhaus (Obertshausen) vom Haupt Racing Team erreichten im Mercedes-AMG GT3 den sechsten Platz, gefolgt von Jean-Luc D`Auria und Alain Valente (beide CHE) im Ferrari 296 GT3 von Emil Frey Racing. Als achtbestes Fahrerduo ordneten sich die Samstagssieger Tom Kalender (Hamm/Sieg) und Elias Seppänen von Landgraf Motorsport in einem weiteren Mercedes-AMG GT3 in die Rangliste ein. Eduardo Coseteng (RP) und Grégory de Sybourg (CHE) vom FK Performance Motorsport beanspruchten im BMW M4 GT3 den neunten Platz. Dahinter beendeten Benjamin Hites (CHL) und Tim Zimmermann (Langenargen) in einem Lamborghini Huracán GT3 Evo2 vom Grasser Racing Team das Rennen.

Nach vier Meisterschaftsläufen führen Kalender und Seppänen die Tabelle mit 84 Punkten vor Oosten und Köhler mit 77 Zählern an. Vom 12. bis 14. Juli geht es für die Piloten zur dritten Saisonstation an den Nürburgring. In der Eifel sucht das ADAC GT Masters seinen Halbzeitmeister.

Sonntag, 9. Juni 2024

Pole-Premiere für Connor Primm

Nach starker Leistung stellte Simon Connor Primm (Großschirma) seinen Lamborghini Huracán GT3 Evo2 vom Team Paul Motorsport auf die Pole-Position für das zweite ADAC GT Masters Rennen auf dem Circuit Zandvoort. Mit der Top-Zeit von 1:33,503 Minuten verschaffte er sich und seinem Teamkollegen Jonas Greif die beste Ausgangslage für das Sonntagsrennen. „Unser Auto lief schon das ganze Wochenende super. Deshalb war ich vor dem Qualifying auch sehr zuversichtlich. Dass am Ende der erste Startplatz dabei herauskommt, ist natürlich für das Team Paul Motorsport und mich ein großartiges Resultat“, sagte der glückliche Pole-Setter.

Mit einem Abstand von 0,406 Sekunden folgte der Mercedes-AMG GT3 von Salman Owega (Köln), der zusammen mit seinem Teamkollegen David Schumacher für das Haupt Racing Team startet. Als Dritter ging Mike David Ortmann in seinem Aston Martin Vantage GT3 in die Wertung ein. Der 24-Jährige teilt sich das Cockpit mit Denis Bulatov (Köln/beide Walkenhorst Motorsport). Rang vier belegten Tim Zimmermann (Langenargen) und Benjamin Hites (Chile) im Lamborghini Huracán GT3 Evo2 vom Grasser Racing Team. Startplatz fünf sicherten sich Lokalmatador Maxime Oosten und Leon Köhler (Erlenbach am Main /beide FK Performance Motorsport) im BMW M4 GT3.

Zum Auftakt in das zweite Zeittraining herrschten auf der 4,259 Kilometer langen Strecke trockene Bedingungen bei rund 14 Grad Celsius und strahlendem Sonnenschein. Gleich zu Beginn der Session gingen einige Fahrzeuge auf den Dünenkurs. Diese kamen jedoch nach nicht einmal zwei Minuten zurück an die Box, da der Ferrari 296 GT3 vom Schweizer Jean-Luc D`Auria (Emil Frey Racing) nach einem Ausrutscher für eine Gelbphase sorgte. Im zweiten Abschnitt nahm die Zeitenjagd richtig Fahrt auf. Mehrfach wechselte die Spitzenposition zwischen den Premiummarken von Aston Martin, Lamborghini und Mercedes-AMG. Letztlich bescherte Connor Primm dem Team Paul Motorsport die erste Pole-Position im ADAC GT Masters.

Die ursprünglich schnellste Runde fuhr Zimmermann, der jedoch aufgrund eines Vergehens im Qualifying auf den vierten Startplatz zurückversetzt wurde. Eine weitere Strafe in Form einer Disqualifikation erhielt der Mercedes-AMG GT3 von Tom Kalender (Hamm/Sieg) nach einem technischen Verstoß, der dadurch die dritte Startposition verlor.  

ADAC GT-Masters: Kalender und Seppänen nicht zu stoppen

Landgraf Motorsport mit Start-Ziel-Sieg in Zandvoort

  • Kalender/Seppänen bauen Tabellenführung an der Nordseeküste aus
  • Erstes Podium im ADAC GT Masters für Walkenhorst Motorsport
  • Überzeugende Aufholjagd von Köhler und Lokalmatador Oosten

Elias Seppänen und Tom Kalender bauten ihre Tabellenführung weiter aus
Foto: ADAC-Motorsport

Perfekter Renntag im ADAC GT Masters für Landgraf Motorsport: Im dritten Meisterschaftslauf fuhren Tom Kalender (Hamm/Sieg) und Vorjahresmeister Elias Seppänen (FIN) auf dem 4,259 Kilometer langen Circuit Zandvoort von der Pole-Position aus zu ihrem zweiten Saisonsieg. Für das Duo im Mercedes-AMG GT3 war es zudem die dritte Podiumsplatzierung. „Ein grandioser Tag für Tom und mich. Nach einem gelungenen Start konnte ich einen komfortablen Vorsprung zum Zweitplatzierten aufbauen und das Auto in Führung liegend übergeben“, beschrieb Seppänen den ersten Teil des Rennens. Kalender übernahm die zweite Hälfte: „Durch den großen Abstand auf meinen Hintermann musste ich die Spitzenposition eigentlich nur verwalten. Am Ende erneut als Erster die Zielflagge zu sehen, ist ein fantastisches Gefühl, das wir Sonntag noch einmal erleben wollen.“ Der zweite Rang ging an Tim Zimmermann (Langenargen) und den Chilenen Benjamin Hites im Lamborghini Huracán GT3 Evo2 vom Grasser Racing Team. Das Podium komplettierte der Aston Martin Vantage GT3 von Mike David Ortmann (Ahrensfelde) und Denis Bulatov (Köln/beide Walkenhorst Motorsport).

Zu Beginn des Rennens behielt der Pole-Setter Seppänen nach einem gelungenen Start die Führungsposition. David Schumacher (Salzburg/Haupt Racing Team) auf Rang zwei wurde hingegen vom heranstürmenden Hites in einen intensiven Zweikampf verwickelt, den der Südamerikaner nach mehreren Runden für sich entschied und bis zum Ende nicht wieder hergab. „Es war sehr wichtig, zurück auf dem Podium zu sein. Gegen den Mercedes-AMG waren wir jedoch nicht konkurrenzfähig. Für Sonntag werden die Karten noch einmal neu gemischt“, sagte Hites nach dem Rennen. Die von Startplatz fünf kommenden Bulatov und Ortmann erreichten mit dem neuen Aston Martin Vantage GT3 die erste Podiumsplatzierung für Walkenhorst Motorsport. Bulatov freute sich über die dritte Position: „Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Es war von Anfang an unser Ziel, unter die Top-3 zu kommen. Dort schon beim zweiten Event zu landen, ist großartig.“

Als Vierter kam der Mercedes-AMG GT3 mit Finn Wiebelhaus (Obertshausen) und Jannes Fittje (Langenhain/beide Haupt Racing Team) ins Ziel. Besonders überzeugend war die Performance von Leon Köhler (Erlenbach am Main) und dem niederländischen Lokalmatador Maxime Oosten im BMW M4 GT3 von FK Performance Motorsport. Das Duo stürmte von Startplatz 14 bis auf die fünfte Position. Schumacher und Salman Owega (Köln) fanden sich am Ende auf dem sechsten Platz wieder. Michael und Johannes Kapfinger (beide Team Joos by TwinBusch) belegten mit ihrem Porsche 911 GT3 R die siebte Position. Der Mercedes-AMG GT3 aus dem Haupt Racing Team mit Max Reis (Ramstein) und Kwanda Mokoena (ZA) überquerte auf Rang acht die Ziellinie. Den neunten Platz beanspruchten Alexander Fach (CHE) und Alexander Schwarzer (D) im Porsche 911 GT3 R von Fach Auto Tech. Die Top-Ten vervollständigten die Schweizer Alain Valente und Jean-Luc D´Auria im Ferrari 296 GT3 von Emil Frey Racing. 

Angriff auf die DTM-Spitze – Aitken mit souveränem Start-Ziel-Sieg

  • Ferrari-Pilot feiert am Samstag auf der Dünen-Achterbahn dritten DTM-Erfolg
  • René Rast holt als Zweiter ersten Podiumsplatz der Saison für BMW
  • Kelvin van der Linde verteidigt Tabellenführung knapp vor Teamkollege Ricardo Feller

Jack Aitken gewann den fünften Saisonlauf in Zandvoort
Foto: dtm.com

Das war eine überzeugende Performance von Jack Aitken (GB). Der Brite gewann im niederländischen Zandvoort am Samstag den fünften DTM-Lauf souverän und rückte dank seines zweiten Saisonerfolgs auf den dritten Rang der Gesamtwertung vor. „Nach drei Rennwochenenden habe ich schon zwei Siege auf dem Konto, das ist großartig. Entscheidend war, dass ich mir direkt nach dem Start einen kleinen Vorsprung herausfahren und das Rennen danach an der Spitze kontrollieren konnte. In der Schlussphase war René Rast öfter in meinem Rückspiegel zu sehen, ich habe mich aber nicht aus der Ruhe bringen lassen“, erklärte der 28-jährige Ferrari-Fahrer vom Team Emil Frey Racing. Mit einem Rückstand von knapp drei Sekunden wurde René Rast (Bregenz) von Schubert Motorsport Zweiter. Damit sorgte der dreimalige Champion für den ersten Podiumsplatz von BMW in dieser Saison. Arjun Maini (IND) belohnte sich im Mercedes-AMG GT3 vom Mercedes-AMG Team HRT für seine starken Leistungen im Qualifying mit Rang drei und stand zum zweiten Mal in seiner DTM-Karriere auf dem Podium.

Keyfacts, Circuit Zandvoort, Saisonrennen 5 von 16

Streckenlänge: 4.259 Meter

Wetter: 17 Grad, bewölkt

Pole-Position: Jack Aitken (Emil Frey Racing, Ferrari 296 GT3 #14), 1:31,762 Minuten

Sieger: Jack Aitken (Emil Frey Racing, Ferrari 296 GT3 #14)

Schnellste Rennrunde: Ben Dörr (Dörr Motorsport, McLaren 720S GT3 Evo #25) 1:33,614 Minuten

Der Start auf der Dünen-Achterbahn in den Niederlanden verlief für Pole-Setter Aitken am Samstagmittag planmäßig. Der Brite konnte sich sofort von der Konkurrenz absetzen, lediglich der Qualifikationszweite Clemens Schmid (A) hielt im McLaren 720S GT3 Evo von Dörr Motorsport Tuchfühlung zur Spitze. Auf den Plätzen drei bis fünf folgten Maini, Audi-Pilot Ricardo Feller (CH/Abt Sportsline) und Lucas Auer (A) vom Mercedes-AMG Team Mann-Filter. Doch Rast, der als Siebter ins Rennen gegangen war, schaltete nach wenigen Runden auf Angriffs-Modus und kämpfte sich auf Platz vier vor.

Mit einem Vorsprung von knapp vier Sekunden absolvierte Aitken seinen Pflicht-Boxenstopp und ging als Spitzenreiter wieder auf den 4,259 Kilometer langen Formel-1-Kurs. Rast konnte mit einem schnellen Reifenwechsel gegenüber dem Zweiten Schmid über fünf Sekunden gut machen und überholte danach auch Maini, der den zweiten Platz nach einem späteren Boxenstopp mit kalten Pirelli-Reifen gegen den 37-jährigen Routinier nicht verteidigen konnte. Nach 39 Runden wurde Aitken als Erster vor Rast und Maini abgewunken. Schmid überquerte als Vierter die Ziellinie, gefolgt von seinem Landsmann Auer auf Platz fünf.

Sheldon van der Linde (ZA/Schubert Motorsport) belegte im BMW M4 GT3 Rang sechs. Sein Teamkollege Marco Wittmann (Fürth) machte nach einer beindruckenden Aufholjagd und mehreren gekonnten Überholmanövern zehn Plätze gut und wurde Siebter. Feller folgte auf Rang acht, Mirko Bortolotti (I) beendete den fünften DTM-Saisonlauf im Lamborghini Huracán GT3 Evo2 von SSR Performance auf Position neun. Die Top-Ten komplettiere Luca Stolz (Brachbach) im zweiten Mercedes-AMG GT3 vom Mercedes-AMG Team HRT. Audi-Pilot Kelvin van der Linde (ZA) konnte mit Platz 13 seine Tabellenführung verteidigen – der Fahrer von Abt Sportsline liegt aber nur noch fünf Punkte vor Teamkollege Feller. Zwei Zähler hinter dem Schweizer folgt Aitken auf Gesamtrang drei.

Stimmen zum Rennen

René Rast: „Nach unserer Performance am Freitag sah es überhaupt nicht nach einem Podiumsplatz aus. Wir haben einige Setup-Änderungen vorgenommen, das hat super funktioniert. Ich wusste, dass Arjun Mainis Reifen durch den Boxenstopp noch etwas kälter waren und ich ihn im Duell um den zweiten Platz direkt attackieren muss. Das Rennen hat extrem viel Spaß gemacht.“

Arjun Maini: „Endlich stand ich mal wieder auf dem DTM-Podium, das fühlt sich super an. Mir ist ein guter Start gelungen, dazu verlief der Boxenstopp fehlerfrei. Zwischendrin hatte ich die Hoffnung, dass vielleicht noch mehr drin sein könnte. Allerdings waren Jack Aitken und René Rast am Ende schneller unterwegs.“

Ergebnis, 5. Meisterschaftslauf, Circuit Zandvoort (Top-Five)

1. Jack Aitken (GB/Emil Frey Racing)

2. René Rast (D/Schubert Motorsport), +2,924 Sekunden

3. Arjun Maini (IND/Mercedes-AMG Team HRT), +5,932 Sekunden

4. Clemens Schmid (A/Dörr Motorsport), +10,197 Sekunden

5. Lucas Auer (A/Mercedes-AMG Team Mann-Filter), +11,492 Sekunden

Samstag, 8. Juni 2024

Jack Aitken holt Pole für das Samstagsrennen in Zandvoort

Jack Aitken #14 holt Pole für`s Samstagsrennen in Zandvoort
Foto: Jens Hawrda

So schnell umrundete noch kein GT3-Fahrzeug in der DTM den niederländischen Circuit Zandvoort: Jack Aitken gelang im Ferrari 296 GT3 von Emil Frey Racing beim Zeittraining am Samstagmorgen mit 1:31,762 Minuten eine Fabelzeit. Der ehemalige Formel-1-Pilot blieb als einziger Fahrer unter 1:32.000 Minuten und sicherte sich die dritte Pole-Position seiner DTM-Karriere.

"In meiner ersten schnellen Runde ist mir direkt die Bestzeit gelungen. Der Circuit Zandvoort ist eine anspruchsvolle Strecke, die nicht viele Überholmöglichkeiten bietet. Ich habe den besten Startplatz und freue mich aufs Rennen. Der Sieg ist natürlich das Ziel, um in der Meisterschaft wieder oben heranzurücken", freute sich Aitken nicht nur über seine Top-Leistung, sondern auch drei Punkte für den Qualifikationsschnellsten.

Mit einem Abstand von 0,374 Sekunden wurde Clemens Schmid im McLaren 720S GT3 Evo von Dörr Motorsport Zweiter und bestätigte seine gute Form in Zandvoort. Arjun Maini vom Mercedes-AMG Team HRT belegte Rang drei – damit unterstrich der Inder seine Stärke im Qualifying. Maini fuhr in dieser Saison bis auf eine Ausnahme in allen Zeittrainings in die Top-Fünf. Neben dem 26-Jährigen komplettierte Audi-Pilot Ricardo Feller als Vierter die zweite Startreihe, Lucas Auer steuerte einen zweiten Mercedes-AMG GT3 auf Platz fünf.

Bei kühlen Temperaturen von 14 Grad erzielten Audi-Fahrer und Tabellenführer Kelvin van der Linde sowie Maximilian Paul im Lamborghini Huracán GT3 Evo2 ihre Bestzeiten im ersten Teil des 20-minütigen Qualifyings. Doch lediglich Paul konnte sich mit dieser Strategie als Neunter unter den Top Ten platzieren. Der Rest des Feldes wartete ab und ging erst spät auf Zeitenjagd. Gut vier Minuten vor Schluss schlug Aitken zu und übernahm mit seiner Sensationsrunde auf dem Dünenkurs die Führung. Kurze Zeit später holte sich Maini Platz zwei, wurde jedoch von Schmid noch auf die dritte Position verdrängt. Das Zeittraining auf dem 4.259 Kilometer langen Formel-1-Kurs in den Niederlanden unterstrich eindrucksvoll das hohe Leistungsniveau in der DTM. Insgesamt 16 Fahrer blieben unter dem bisherigen GT3-Qualifikationsrekord, den Maro Engel im vergangenen Jahr mit 1:32,585 Minuten aufgestellt hatte.

ERGEBNIS QUALIFYING, 5. SAISONLAUF, CIRCUIT ZANDVOORT (Top-Five)

1. Jack Aitken (GB/Emil Frey Racing), 1:31,762 Minuten

2. Clemens Schmid (A/Dörr Motorsport), +0,374 Sekunden

3. Arjun Maini (IND/Mercedes-AMG Team HRT), +0,447 Sekunden

4. Ricardo Feller (CH/Abt Sportsline), +0,481 Sekunden

5. Lucas Auer (A/Mercedes-AMG Team Mann-Filter), +0,522 Sekunden

Quelle: dtm,com