Dienstag, 18. November 2014

Antonio Felix da Costa vor Formel-E Debüt

Beim kommenden Putrajaya ePrix, wird zumn ersten Mal Antonio Felix da Costa in der Staraufstellung stehen. Im ersten Rennen in Peking konnte er nicht starten, weil er zeitgleich das DTM-Rennen auf dem Lausitzring für BMW bestritt.  Im Interview spricht er über seine bisherige Karriere und blickt auf sein Debüt in Malaysia ...
Antonio Felix da Costa
Foto: Jens Hawrda
Du bist in Portugal aufgewachsen, wie verlief dene Karriere? Hattest Du Vorbilder?

"Ich begann mit dem Kartsport haupsüchlich, weil meine beiden älteren Brüder dort aktiv waren. Als ich damit anfing, war es sofort das alles, was ich in Zukunft tun wollte. Die Leute fragen mich immer wann ich mich entschieden habe Rennfahrer zu werden, ehrlich gesagt ich wollte nie etwas anderes. Wir hatten auch ein paar der portugiesischen Formel 1-Fahrer, wie Tiago Monteiro und er hat mich sicherlich inspiriert."

Tiago Monteiro spielte eine besondere Rolle in Deiner Karriere?

"Ja, er hatte im Jahr 2010 ein GP2-Team und er wollte mich in seinem Team haben. Er lud mich zu einem Test ein und der Test lief gut, ich war 17 Jahre und der dritt-oder viertschnellste im Test. Ich wollte aber nicht in die GP2 in diesem Jahr und so blieb ich in GP3 in einem anderen Team. Er ist seit dieser Zeit für mich wie ein Mentor, er berät mich. Auch mein Engagement in der Formel-E ist ihm geschuldet. Er war derjenige, der mir riet es dort zu versuchen. "

Du hattest Dein DTM-Debüt in diesem Jahr mit  BMW. Was sind Deine Eindrücke von der Serie und wie ist der Vergleich zu einem Monoposto wie der Formel E?

"Wenn du nicht im Auto sitz ist die DTM vom Umfeld her genau wie die Formel 1.  Es ist alles unglaublich profesionell, vor allem bei BMW, weil sie in der DTM gestartet sind, sobald sie ihr Formel 1 Engagement gestoppt hatten. Die DTM hat ein fantastisches und professionelles  Umfeld und es ist sehr ähnlich der Formel-1. Ich kann das vergleichen, da ich die Formel-1 regelmäßig für Red Bull Racing als Test- und Ersatzfahrer besuche. In Bezug auf die Fahrzeuge, haben diese zwar Türen und ein Dach, aber es ist wie im Einsitzer, sehr schnell und mit sehr viel Abtrieb. Aber die Autos fahren sich sehr gut. Der größte  Unterschied ist das Rennen. Es gibt eine Menge von Kontakt zwischen den Fahrzeugen und es wird sehr aggressives gefahren, aber es macht Spass. Das Feld liegt sehr eng beiieinander, dies macht es viel schwieriger für einen Rookie in der Serie Fuß zu fassen. Wenn Du in den Top-Fünf fährst ist alles in Ordnung, aber dahinter, das es fühlt sich an wie Krieg."
Foto: Jens Hawrda
Was hast Du als Test- und Ersatzfahrer für Red Bull Racing gelernt?

"Mann lernt eine Menge. Ich kahm im Jahr 2012 zu Red-Bull. Es ist wirklich gut zu sehen, wie das Team und Mechaniker arbeiten und wie die Abläufe vor Ort funktionieren. Das kann man immer auch für andere Serien umsetzen. Die Formel-1 ist die Krone des Motorsports und mit einer Mannschaft, die vier Titel geholt haben kann man wertvolle Erfahrungen sammeln.  Mann lernt auch viel wie man als Fahrer mit dem Team interagiert. Wenn ich zu denFormel-1 Rennen fahre ist es nicht wie ich im Urlaub bin. Ich bin fokussiert versuche, alles in aufzunehmen und versuche nah an den Rennfahrer zu sein. Zum Glück war ich in der Lage, eng mit Mark Webber, Daniel Riccardo und Sebastian Vettel zu arbeiten. Sie haben alle eine unterschiedliche Herangehensweise und so konnte ich von allen lernen und ich kann das Beste eines jeden von ihnen für meine eigene Arbeit umsetzen."

Du  warst beim ersten Rennen in Peking nicht am Start und hast das Rennen aber am Fernsehen verfolgt? Was waren Deine Eindrücke?

"Ja, ich war bei der DTM am Lausitzring.Wegen starkem Nebel wurde das Rennen für zwei Stunden verschoben, damit hatte ich die Gelegenheit das Formel E Rennen in Peking zusehen. Das Interesse im DTM-Fahrerlager war groß und alle waren sehr neugierig. Jeder war von der Geschwindigkeit der Autos überrascht.  Leider ist das Ende des Rennens durch den Unfall nicht so schön. Ich freue jedenfalls darauf zu sehen, was in Zukunft passieren wird und auch auf die Zusammenarbeit mit Amlin Aguri."

Formel - E  Rennwagen von da Costas Teams Amlin
Foto: Formel-E-Media
Hast Du schon mit dem Team gesprochen, um ein Feedback von China zu bekommen?

"Ich hatte Kontakt mit ihnen auch während des ersten Rennens habe mich auch danach mit dem Team getroffen. Seitdem gab es einige Änderungen in der Mannschaft in Bezug auf Personal und Struktur die sich positiv auf die Arbeit des Teams ausgewirkt haben. Wir werden sehen, wie sich die Dinge in Malaysia auswirken. "

Du hast Dein Formula E-Debüt in Putrajaya. Warst Du jemals in Malaysia gewesen und hattest Du die Chance, die Streckenführung zu sehen?

"Ja, als Team haben wir ein paar Möglichkeiten, dies zu tun. Ich war noch nie in Malaysia gewesen, aber ich war schon in Singapur, dort herrscht ein ähnliches Klima. Es ist sehr heiß und feucht, das macht das atmen schwer.  Die Vorbereitung ist deshalb sehr wichtig. Wir werden so früh wie möglich in Malaysia sein um uns dort zu akklimatisieren."
Antonio Felix da Costa im Teamoverall
Foto: Formel-E-Media
Du warst  beteiligt an der Simulation in Donington Park, was kann man daraus, in Bezug auf die Batterie-Management und Performance für Malaysia mitnehmen?

"Wir waren zwei Tage in Donington Park und wir habenviele Erfahrungen gesammelt. Der wichtigste Punkt ist und bleibt das Batteriemanagement. Darauf muss man sich bei jedem Rennen von der ersten Runde an konzentrieren. Es ist nicht wie in anderen Serien, wo man die ersten vier bis fünf Runden Gefühl für das Auto aufbaut. Du musst ein Ziel für jede Runde haben und sehr effizient fahren um das Rennen auf einem Spitzenplatz zu beenden. Das erste Rennen war sehr hart aufgrund einiger technischer Probleme für Katherine und Takuma’s  Auto, aber ich hoffe die Probleme sind behoben und wir können in Malaysia Punkte sammeln. "