Dienstag, 28. Oktober 2025

DTM-Champion Güven: „Wenn ich die letzte Runde sehe, bekomme ich jedes Mal Gänsehaut“

  • Porsche-Fahrer spricht über den Titelgewinn und sein entscheidendes Manöver
  • Güven erklärt, was er an seinen fünf Saisonsiegen so besonders findet

Ayhancan Güven holte in seiner dritten DTM-Saison erstmals den Titel
Foto: ADAC-Motorsport

Ein hochspannendes DTM-Finale mit einem fulminanten Showdown in der letzten Runde – Ayhancan Güven krönte sich in Hockenheim auf spektakuläre Art zum neuen Champion. Der Porsche-Pilot von Manthey EMA schrieb als erster türkischer Gesamtsieger nicht nur DTM-Geschichte, sondern überzeugte auch mit großer Entschlossenheit unter maximalem Druck. Im Interview blickt Güven auf emotionale Tage zurück, spricht über die Rolle seiner Familie und verrät, wo die Meistertrophäe derzeit steht.

Wie fühlt es sich mit einigen Tagen Abstand an, DTM-Champion zu sein?

Es fühlt sich immer noch unglaublich an! Als ich vor 20 Jahren mit dem Motorsport begonnen habe, bin ich nicht wirklich davon ausgegangen, eines Tages Profirennfahrer zu werden. Nach so langer Zeit harter Arbeit um den DTM-Titel zu kämpfen, ist etwas, wovon ich lange geträumt habe. Und dann entscheidet sich alles in der letzten Runde – diese Momente vom Finale werde ich für immer in Erinnerung haben.

Wie oft hast du dir die letzte Runde und das entscheidende Manöver gegen Marco Wittmann noch einmal angeschaut?

Ich habe sie unzählige Male gesehen und jedes Mal bekomme ich wieder Gänsehaut. Im ersten Moment sieht es nach einem extrem riskanten Überholmanöver aus und zunächst denkt man auch gar nicht, dass der Angriff funktioniert. Vielleicht ist es genau deshalb zu so einem besonderen Moment geworden. Ich wollte mich aber von vornherein nicht auf irgendwelche Rechenspiele einlassen, sondern unbedingt das Rennen gewinnen.

Welchen Anteil tragen die Fans am DTM-Titel?

Ich bin superstolz auf meine Community. Egal, was passiert, die Fans stehen immer hinter mir und einige von ihnen unterstützen mich schon seit vielen Jahren. Dieses Jahr war also nicht nur für mich, sondern auch für meine Anhänger etwas ganz Besonderes. Mit dem Titel sind natürlich auch viele neue Fans dazugekommen. Es ist einfach großartig zu sehen, wie diese Gemeinschaft Tag für Tag wächst. Das bedeutet mir sehr viel. Speziell in der Türkei entwickelt sich aktuell eine starke Motorsportkultur. Davon ein Teil zu sein, macht mich stolz.

Direkt nach dem Rennen hast du deinen Vater umarmt. Welche Rolle spielt die Familie in deiner Karriere?

Meine ganze Familie hat ihren Anteil an diesem Erfolg. Seit dem ersten Tag hat mein Vater immer an mich geglaubt. Er hat unglaublich viel Zeit und Herzblut investiert, um mich auf meinem Weg zu unterstützen. Solche besonderen Momente wie den DTM-Titel gemeinsam mit ihm zu erleben, ist einfach unbezahlbar.

Fünf Siege in einer Saison sind in der GT3-Ära der DTM zuvor niemandem gelungen. Wie war diese bemerkenswerte Bilanz möglich?

Wir hatten dieses Jahr einfach ein extrem starkes Gesamtpaket. Fünf Siege sprechen für sich. Besonders beeindruckend finde ich, dass keiner dieser Siege von der Pole-Position aus erzielt wurde. Das zeigt, wie gut wir in den Rennen waren – nicht nur auf der Strecke, sondern auch bei den Boxenstopps und der Strategie. Ein großer Dank dafür an das ganze Team Manthey EMA.

Wo hat die DTM-Trophäe ihren Platz gefunden?

Im Moment steht der Pokal noch recht unspektakulär in meiner Wohnung, aber ich bin noch auf der Suche nach dem perfekten Platz. Es ist definitiv die coolste Trophäe, die ich je gewonnen habe.


Sonntag, 26. Oktober 2025

IDM SBK: „Bei 270 km/h war nichts mehr zu retten“

Lucas Tulovic
Foto: Jens Hawrda

Schwer beeindruckt ist IDM-Champion Lukas Tulovic nach seinem Wildcard-Einsatz in der Superbike-WM wieder zu Hause gelandet. Er ist nur knapp an den Punkterängen vorbeigefahren. Der 25-jährige Baden-Württemberger von Triple M Racing Ducati Frankfurt berichtet bei idm.de offen und ehrlich vom Jerez-Abenteuer – und wie sich das WM-Bike angefühlt hat.

Tulo, ganz kurz zusammengefasst: Wie war der Spanien-Trip?

Das Wetter war top. Das Wochenende war aufregend, der Zeitplan eng getaktet. Zumal ich ja auch extra zur Fahrerbesprechung musste. Normalerweise findet sie am Jahresanfang statt, aber als Gastfahrer wirst Du auch beim letzten Rennen vorgeladen. Drei Rennen an einem Wochenende zu fahren, war echt verrückt, aber mega-cool. Vom Zeitplan her und auch physisch war das Wochenende richtig anstrengend.

Du bist mit der Panigale V4R des Ducati-Testteams gefahren, hattest also fast das gleiche Bike wie die Werksfahrer und auch mit den höchsten Topspeed. Wie war Dein Eindruck?

Das WM-Superbike ist deutlich anstrengender als das IDM-Bike zu fahren. Es hat mehr Leistung, eine stärkere Beschleunigung, weniger Gewicht und die einwirkenden Kräfte sind höher. Das Motorrad ist vom Chassis her steif, ist aber direkter gibt mehr Feedback. Die seriennahe IDM-Ducati ist wesentlich weicher und sanfter.

Mit Platz 17 im ersten Rennen und dem 16. Platz im Superpole Race hast Du einen starken Einstand gegeben. Erzähl uns von den Rennen.

Eigentlich wäre ich gerne in die Punkteränge gefahren. Aber ich hatte keine guten Startphasen und war dann in Zweikämpfe mit Fahrern verwickelt, die langsamer waren als ich. Aber da hält jeder rein und will Dich nicht vorbeilassen. Da habe ich immer wieder Zeit verloren. Ansonsten bin ich auch an Rundenzeiten herangekommen, die auf P12 erreicht wurden. Im zweiten großen Rennen am Sonntag bin ich leider gestürzt. Selbst verschuldet. Ich bin über die Kerbs gekommen. Das Motorrad hat sich aufgeschaukelt. Die Bremse hat nicht gefasst – ich hätte drei Mal pumpen müssen. Da war es schon zu spät. Ich habe ein Mal gepumpt, aber im fünften Gang bei 270 km/h gab es keine Chance, noch etwas zu retten. Wenn Du zehn Meter zu spät bremst, ist es vorbei. Ich bin in den Kies gerutscht und habe das Motorrad umgelegt. Ansonsten wäre ich mit 70 km/h in die Mauer gekracht.

Was liegt in den nächsten Tagen an?

Ich habe als Kommentator der MotoGP-WM noch ein paar Events bei Sky und kann mich endlich ein bisschen zurücklehnen. Für das kommende Jahr ist alles geklärt. Ich werde versuchen, mit Triple M Racing Ducati Frankfurt versuchen, den IDM-Titel zu verteidigen und Wildcard-Einsätze in der Superbike-WM bestreiten. Und im Dezember werde ich ja viele meiner Konkurrenten, Freunde und Fans auf der INTERMOT in Köln sehen, wo auch unsere IDM-Meisterfeier stattfindet.

Quelle: idm.de / Anke Wieczorek 


IDM SBK: Tulo ist in Jerez ins SBK-WM-Abenteuer gestartet

IDM-Champion 2025 Lucas Tulovic
Foto: Jens Hawrda

IDM-Champion Lukas Tulovic hat vom 17.-20.10.25 seinen ersten Einsatz in der Superbike-WM absolviert. Der 25-jährige Baden-Württemberger von Triple M Racing Ducati Frankfurt nutzt im spanischen Jerez die erste Wildcard-Chance seines Lebens und lag am Freitag nach der Premierenausfahrt nur anderthalb Sekunden hinter den Spitzenfahrern.

Lukas Tulovic hat vom Ducati-Testteam eine Panigale V4R zur Verfügung gestellt bekommen. Gesehen hat er sie vor ein paar Tagen bei einem Besuch bei Ducati Corse in Italien. Gefahren ist er die rote Diva heute zum Mal: Platz 19 im zweiten freien Training. „Für heute bin ich happy“, sagt Tulovic zum Ergebnis, „und da ist noch Luft nach oben.“

Für den neunfachen IDM-Laufsieger geht am Rennwochenende in Jerez ein Traum in Erfüllung. „Gegen Toprak Razgatlioglu und Alvaro Bautista zu fahren, ist schon der Wahnsinn. Und ich habe die Möglichkeit, mich in dem Umfeld zu zeigen.“

Dem zweifachen Weltmeister aus der Türkei hat Tulo zum 29. Geburtstag gratuliert. Mit Iker Lecuona, den er aus gemeinsamen Moto2-Zeiten kennt, hat er ein paar Worte gewechselt. Viel mehr Zeit bleibt auch nicht. „Wir sind am Machen und am Tun, werten Daten am Computer aus und dann ist es auch schon wieder Zeit für die Physiotherapie. Der Tag vergeht wie im Flug“, erzählt Tulovic.

Zeichen von Anspannung gibt es beim Ducati-Fahrer mit der Startnummer 33 nicht. „Ich bin etwas aufgeregt, verspüre aber keinen Druck, weil ich nichts beweisen muss. Natürlich habe ich mir Ziele gesetzt, aber das ist etwas anderes.“ Sich beim Saisonfinale der World Superbike Championship bestmöglich zu präsentieren, ist für Tulo Ehrensache. Zwei Rennen werden an diesem Wochenende auf dem 4,423 Kilometer langen Circuito de Jerez – Angel Nieto ausgetragen. Insgesamt 13 Kurven, davon acht rechtsherum und fünf nach links, warten pro Runde darauf, bewältigt zu werden.

Quelle: idm.de / Anke Wieczorek


Samstag, 25. Oktober 2025

DTM: René Rast über besondere DTM-Momente, seine größten Rivalen und Zukunftspläne

  • Dreifacher Champion blickt auf seine eindrucksvolle Zeit in der DTM
  • „Der Titelgewinn 2017 wird mir ewig in Erinnerung bleiben“

Starke Bilanz: René Rast holte in der DTM drei Titel und 31 Rennsiege
Foto: ADAC-Motorsport

Beim DTM-Finale in Hockenheim erlebte René Rast (Bregenz) ein hochemotionales Wochenende: Erst gab der BMW-Werksfahrer nach acht Saisons seinen Rückzug bekannt, dann kämpfte er um seinen vierten Titel. Diesen Traum konnte sich Rast nach einem vorzeitigen Rennende nicht erfüllen – dennoch verlässt mit ihm einer der erfolgreichsten Piloten der Seriengeschichte die DTM-Bühne. Im Interview spricht Rast über die Reaktionen anderer Fahrer auf seinen Abschied, sein besonderes Verhältnis zum ADAC und den Traum von einer Abschiedsrunde vor seinen Fans.

Wie hast du die Reaktionen auf deinen DTM-Rückzug aufgenommen?

Ich habe auf Social Media unglaublich viele Nachrichten von meinen Fans bekommen. Aber auch in Hockenheim sind einige Fahrer zu mir gekommen und haben mir vor meinem letzten DTM-Rennen viel Glück gewünscht. Von Thomas Preining habe ich zum Beispiel einen Helm mit ein paar persönlichen Worten bekommen. Es gab also viele schöne Reaktionen. Nach dem Ausfall im Rennen hat mir dieser Zuspruch sehr gutgetan.

Wie fühlt sich die Entscheidung mit einigen Tagen Abstand an?

Ich hätte den Titelkampf liebend gerne auf der Strecke ausgetragen, stattdessen war das Rennen für mich leider frühzeitig vorbei. Eigentlich hatte ich mir fest vorgenommen, mich bei den ganzen Fans zu bedanken und vor den vollen Tribünen Donuts zu drehen. Unabhängig vom Kampf um die Meisterschaft hätte ich nach acht DTM-Saisons diese Abschiedsrunde unglaublich gerne erlebt. Vor allem auch deswegen, weil das komplette Team Schubert Motorsport ganz viel Herzblut in die Saison gesteckt hat. Ich hatte selten eine Crew an meiner Seite, die mit so viel Leidenschaft dabei war.

Das Wochenende in Hockenheim war ein fulminanter Showdown. Wie erlebt man so ein Finale als Fahrer?

Für fast jeden der Titelkandidaten war die Ausgangslage klar. Wir wussten, dass man vor den anderen ins Ziel kommen muss. Daher ist jeder auch etwas mehr Risiko gegangen. Wenn man in solchen Situationen die Chance hat, jemanden zu überholen, machst du es. Denn du weißt nie, ob so eine Möglichkeit nochmal kommt. Das waren auch meine Gedanken im Duell mit Ayhancan Güven. Allerdings habe ich nicht damit gerechnet, dass er nochmal kontert. Das war hartes Racing innerhalb des Regelwerks, leider wurde ich kurz danach von hinten getroffen und bin ausgeschieden. Für Ayhancan wurde es am Ende der verdiente Titel. Er hat über das Jahr einen gigantischen Job gemacht, das haben seine Manöver beim Finale unterstrichen.

Drei Titel und 31 Siege in der DTM sind eine eindrucksvolle Bilanz. Was waren die schönsten Momente?

Auf jeden Fall meine erste Meisterschaft in der Saison 2017. Damals gab es in der DTM ein Funkverbot, ich durfte also keine Infos vom Team erhalten. Beim Überfahren der Ziellinie wusste ich gar nicht, dass ich Champion bin. Weil ich auch kurz danach keinen Jubel mitbekommen habe, dachte ich, dass es nicht gereicht hat. Umso größer war die Freude zwei Kurven später, als ich die Schreie vom Team gehört habe. Dieser Moment wird mir ewig in Erinnerung bleiben. Genauso wie mein erster Rennsieg 2017 in Budapest und das perfekte Nürburgring-Wochenende ein Jahr später, als ich neben den beiden Pole-Positions auch die beiden Rennen für mich entscheiden konnte.

Welche Fahrer waren auf der Strecke die schärfsten Rivalen?

Lucas Auer gehört auf jeden Fall dazu. Er war schon in meiner Debütsaison 2017 dabei und ist bis heute ein richtig guter Rennfahrer, der auf der Strecke immer gebissen hat. Ich denke aber auch an Gary Paffett, als er 2018 in seinem letzten DTM-Jahr ein zweites Mal den Titel geholt hat. Und natürlich auch Nico Müller, der 2020 eine extrem starke Performance gezeigt hat und schwer zu schlagen war. Von den aktuellen Fahrern würde ich noch Thomas Preining nennen, der in den vergangenen Jahren mit vielen starken Auftritten herausgestochen ist.

Welche Rolle spielt der ADAC in deiner Karriere?

Der ADAC trägt einen riesigen Anteil am deutschen Motorsport, den es in der Form sonst gar nicht geben würde. Ich bin damals durch die Formel BMW ADAC überhaupt erst in den Motorsport gekommen und später auch im ADAC Volkswagen Polo Cup und dem ADAC GT Masters gefahren. Dazu war ich auch in der ADAC Stiftung Sport. Für den deutschen Motorsport ist der ADAC federführend und hat damit einen großen Anteil an meiner Karriere sowie auch an der vieler anderer Rennfahrer.

Was ist nach der Rücktrittsentscheidung bei der Familie Rast geplant?

Ich freue mich vor allem darauf, öfter zu Hause zu sein und den Alltag meiner Familie viel intensiver mitzuerleben. Die Kinder morgens in den Kindergarten oder die Schule bringen, aber auch zu Elternabenden gehen oder die Kids bei ihren Sportarten zu unterstützen. Das sind alles alltägliche Dinge, um die ich mich mehr kümmern möchte.

Gibt es eines Tages ein Rast-Comeback in der DTM?

Die Tage nach dem Finale waren für mich emotional. Aber ich stehe zu meiner Entscheidung, wobei man nie etwas ausschließen sollte. Aktuell bin ich mit der Situation sehr glücklich. Trotzdem würde ich diese letzte Runde vor den Fans irgendwann gerne fahren, in welcher Form auch immer. Die fehlt mir noch in meiner Vita.


ADAC GT Masters: Drei Titel auf einem Streich - Das Haupt Racing Team im Portrait

  • Dritte Teammeisterschaft in Folge für das Haupt Racing Team im ADAC GT Masters
  • Nachwuchsförderung im Fokus: Vom Kart bis zur DTM mit HRT
  • „Road-to-DTM“-Sieger Finn Wiebelhaus: Aufstieg in die DTM das klare Ziel

Finn Wiebelhaus und Salman Owega feiern mit der gesamten Mannschaft ihren Titel
Foto: ADAC-Motorsport

Drei, zwei, eins – Haupt Racing Team. Dreimal Teammeister des ADAC GT Masters in Folge, zwei Piloten der Mannschaft feiern die Fahrer-Meisterschaft 2025 und einer davon gewinnt zusätzlich die „Road-to-DTM“. All das gelang dem Team aus Drees am Nürburgring in der Debütsaison des Ford Mustang GT3. Die neuen Meister Finn Wiebelhaus (19/Obertshausen) und Salman Owega (20/Köln) waren mit der Startnummer 1 unterwegs und gewannen drei Saisonrennen. Im Mustang #2 saßen Jonathan Cecotto (26/VEN) und Dennis Fetzer (24/Gießen) und die #3 teilten sich Max Reis (18/Ramstein) und Niklas Kalus (20/Duisburg). „Road-to-DTM“-Champion Wiebelhaus erzielte zwei Pole-Positions, das gelang auch Reis, Kalus und Cecotto jeweils ein Mal. Insgesamt erreichte das Haupt Racing Team zehn Podiumsplatzierungen und feierte beim Heimspiel auf dem Nürburgring den ersten Sieg des Ford Mustang GT3 im ADAC GT Masters und in ganz Europa.

„Ich denke, wir hatten im ADAC GT Masters die besten bzw. ausgewogensten Fahrerpaarungen, das macht vieles leichter“, erklärt HRT-Geschäftsführer Ulrich Fritz und verrät, wie der Mannschaft schon in der Debütsaison des Ford Mustang GT3 solche Erfolge gelingen konnten. „Es geht darum, das Verständnis für das Fahrzeug von Tag zu Tag und von Event zu Event weiterzuentwickeln und die Fahrer mit auf die Reise zu nehmen. Sie müssen am Ende auch verstehen, wie man das Auto schnell fährt und erfolgreich ist. Das ist uns mit den Ingenieuren zusammen gelungen.“

Gegründet wurde das Haupt Racing Team 2020 vom ehemaligen DTM-Piloten Hubert Haupt. Es erzielte in seiner relativ kurzen Geschichte bereits zahlreiche Erfolge, darunter auch die DTM-Meisterschaft 2021 mit Maximilian Götz, selbst ein früherer ADAC GT Masters Champion. Seit 2023 startet das Haupt Racing Team in der GT3-Nachwuchsliga des ADAC und hat seither dreimal in Folge die Teammeisterschaft gewonnen. Alle bisherigen Titel gewann HRT mit dem Mercedes-AMG GT3, entsprechend groß war die Überraschung – und die Euphorie der Fans –, als das Team nach Ablauf der vergangenen Saison seinen Markenwechsel bekanntgab. 2025 stand unter dem Zeichen eines Entwicklungsjahres, in dem HRT in der Zusammenarbeit mit Ford viel lernen und alles auf einen guten Stand bringen musste, um wettbewerbsfähig zu sein. „Unter diesen Voraussetzungen ist es eine Auszeichnung für das gesamte Team, eine so wichtige Meisterschaft eingefahren zu haben“, sagt Fritz nicht ohne Stolz. Das Team nutzt die Synergien mit der DTM, wo ebenfalls zwei Ford Mustang GT3 von HRT antraten. Alle Daten stehen uneingeschränkt zur Verfügung, um den jungen Fahrern möglichst viel Wissen und Verständnis mit auf den Weg zu geben.

Wiebelhaus soll „Road-to-DTM“ vollenden

Für das Haupt Racing Team hat die Nachwuchsarbeit ohnehin einen großen Stellenwert. Seit 2025 begleitet es durch die Kooperation mit dem Kart-Team SIM-ON die gesamte „Road-to-DTM“ und feierte direkt den Meistertitel mit Lars Ramaer bei den X30 Senioren der Deutschen Kart-Meisterschaft (DKM). Im ADAC GT Masters ist Finn Wiebelhaus der Sieger der „Road-to-DTM“ und wenn es nach HRT-Geschäftsführer Fritz geht, soll der Name Programm sein. „Wir glauben an dieses System und es wäre für uns eine große Ehre, wenn Finn als Erster den Weg der „Road-to-DTM“ beschreiten und den Sprung nach oben schaffen würde“, gibt Fritz die klare Zielsetzung vor. „Ich glaube, dass er fahrerisch dazu in der Lage ist, aber natürlich kommen noch viele andere Faktoren hinzu. Wir arbeiten daran und versuchen, Finn zu helfen. Aber ich kann in diese Richtung natürlich noch nichts bestätigen.“

Was ebenfalls weitergehen soll, ist der Weg im ADAC GT Masters. Nach drei Teammeisterschaften in Folge, dem Gewinn des Fahrertitels und der „Road-to-DTM“ plant HRT auch in der kommenden Saison mit einem Start in der GT3-Nachwuchsliga des ADAC. „Wir haben uns das Thema Nachwuchsförderung auf die Fahnen geschrieben und in diesem Zusammenhang ist das ADAC GT Masters als Nachwuchsplattform ein wichtiges Thema für uns“, erklärt Fritz. „Wir haben jetzt drei Titel in Folge gewonnen, auf die wir als Team sehr stolz sind. Sicher gehen wir nicht hin, um jetzt hinterherzufahren. Gewinnen wollen und können in dieser Serie aber auch andere Teams, daher bleiben wir demütig. Wir müssen sehen, ob unsere Fahrerpaarungen wieder so gut sind und wie konkurrenzfähig das Auto sein wird, denn wir bekommen ein Evo-Paket für unseren Ford Mustang GT3.“