Samstag, 5. Juli 2025

IDM Supersport: Dirk Geiger vom letzten Startplatz zum Sieg

Dirk Geiger Genießt seinen Sieg
Foto: Jens Hawrda

Er fuhr von ganz hinten nach ganz vorn. Was Dirk Geiger im ersten IDM Supersport-Lauf in der Motorsport Arena Oschersleben ablieferte, war eine Wucht. Obwohl er im Vorfeld 25 Punkte aberkannt bekommen hatte, ist er trotzdem wieder der Führende in der Meisterschaft.

Im MCA Racing Team überschlugen sich am heutigen Samstag die Ereignisse (wir berichteten). Weil Geiger das Motorenlimit überschritten hat, musste er heute auch von der letzten Position starten. Seine schnellste Runde aus dem Qualifying, die ihn auf den dritten Startplatz gehievt hätte, war hinfällig. Aber wer Geiger kennt, der weiß, dass der seit gestern 23-Jährige kämpft, bis ihm das Weiße aus den Augen kommt.

Polesetter Andreas Kofler (Yamalube Motorsport Kofler) und Daniel Blin (AF Racing), der den zweiten Lauf im tschechischen Most gewonnen hatte, spielten nach dem Start an der Spitze die Hauptrollen. Aber die richtig große Show zog Geiger ab. Vom 23. Startplatz aus ballerte er wie angestochen durchs Feld und war nach der ersten Runde schon Neunter. In der fünften Runde tauchte er als Vierter auf und in der siebten war er bereits auf Podiumskurs. Im neunten Umlauf übernahm Geiger die Führung.

Da die Strecke von Oschersleben ein Reifenfresser ist und der Honda-Fahrer rundenlang gepusht hatte, war nun die Frage, ob der Hinterreifen über die Distanz von 55,005 Kilometern durchhält. Von Kofler kam noch ein Angriff. Der Österreicher hatte trotz seiner lädierten Schulter, die er immer mit einem Eisbeutel kühlt, nicht eine Sekunde daran gedacht, einen Gang zurück zuschrauben. Am Ende gab es nur noch drei Möglichkeiten, um an Geiger vorbeizukommen, doch der fuhr mit einem Vorsprung von 0,162 Sekunden über die Ziellinie.

Dann polterte es aus tiefstem Inneren aus dem Sieger heraus: „Ich bin im Arsch.“ Geiger war fix und fertig. Im Mittelfeld sei es ziemlich kritisch gewesen, danach habe er die Gegner Step by Step überholt und gleichzeitig versucht, die Reifen zu schonen, ließ er wissen.

Kofler hatte sich mehr von dem Rennen erhofft. Dass Geiger von ganz hinten nach vorne kam, war heftig. Kofler erwähnte aber auch den Wind, der ihm später das Heranfahren erschwerte. Zwischendurch hatte sich Julius Caesar Rörig mit ihm angelegt. Die wagemutige Überholaktion des MCA-Fahrers war grenzwertig. Kofler verwies den 19-Jährigen in die Schranken. Rörig kämpfte wie ein Stier, was den als Co-Kommentator am Mikrofon sitzenden Superbiker Florian Alt verleitete zu sagen: „Das ist das beste Rennen, das ich von Julius Caesar Rörig je gesehen habe.“ Dass er am Ende auf P5 liegend in der zweitletzten Kurve stürzte, steht auf einem anderen Blatt.

Daniel Blin, der gehofft hatte, in Oschersleben weitermachen zu können, war der dritte Mann auf dem Podium und man sah schon von Weitem, dass er nicht zufrieden war. „Jedenfalls nicht hundertprozentig. Wir hatten das Potential zu gewinnen.“

Was sonst noch aufgefallen ist: Die Kawasaki-Jungs Luca Göttlicher und Valentino Herrlich (Kawasaki Weber Racing) kamen im Paarlauf ins Ziel. Damien Reamy ist als Gaststarter in Oschersleben. Dirk Geiger führt die Gesamtwertung mit 109 Punkten vor Andreas Kofler (107) und Daniel Blin (98) an. Nicht mehr dabei ist Kilian Holzer. Der Österreicher und das Team Eder Racing gehen getrennte Wege.

Podest 1. Lauf IDM Supersport
Foto: Jens Hawrda

Ergebnis IDM Supersport, 1. Lauf (Top-Ten)

1. Dirk GEIGER (DEU), Honda

2. Andreas KOFLER (AUT), Yamaha

3. Daniel BLIN (POL), Ducati

4. Luca DE VLEESCHAUWER (BEL), Ducati

5. Melvin VAN DER VOORT (NLD), Ducati

6. Štěpán ZUDA (CZE), Yamaha

7. Marvin SIEBDRATH (DEU), Yamaha

8. Filip FEIGL (CZE) Triumph

9. Marcel BRENNER (CHE), Ducati

10.Lennox LEHMANN (DEU), Yamaha

Quelle: idm.de / Anke Wieczorek

IDM Sportbike: Svendsen lässt sich Sieg nicht nehmen

Oliver Svendson, trotz Strafe zum Sieg
Foto: Jens Hawrda

Die neue Sportbike-Klasse der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) ließ beim ersten Rennen am Samstag in der Motorsport Arena Oschersleben keinen Puls ruhig bleiben. Was als ruhiger Auftakt begann, verwandelte sich bereits direkt nach dem Start zu einem Nervenzirkus der Extraklasse. Und mittendrin: Oliver Svendsen, der trotz einer doppelten Long Lap-Strafe den Sieg nach Hause holte.

Schwierige Vorbereitung für Svendsen

Bis zum ersten Rennen verlief das IDM-Wochenende in Oschersleben für Oliver Svendsen  (Triumph Germany Racing Team) eher durchwachsen. Zwar setzte der Däne hin und wieder eine schnelle Rundenzeit, doch die sonst so konstante Performance des Dänen ließ auf sich warten. Der Wechsel am Fahrwerk machte dem IDM-Meister von 2024 zu schaffen, was nach den Qualifyings in Startposition sechs resultierte. “Ich war vor dem Start unfassbar nervös, weil ich einfach kein gutes Gefühl für das Motorrad das ganze Wochenende aufbauen konnte und nichts so richtig gut lief”, beschrieb Svendsen rückblickend. Doch ab dem Moment des Startes, schien bei dem 21-Jährigen alle Sorgen und Unsicherheiten wie weggeblasen zu sein. Auf seiner Triumph Daytona 660 katapultierte er sich in Windeseile von Rang sechs an die Spitze. Ein kleiner Bremsfehler ließ Inigo Iglesias (Wematik Racing by RT Motorsports) kurzzeitig vorbeiziehen, doch Svendsen konterte wenige Kurven später – und auch Petr Svoboda (WRP Racing) ließ nicht lange auf sich warten und schnappte sich Iglesias.

Während Rick Kooistra (Pearle Gebben Racing) an vierter Stelle Inigo Iglesias beschäftigte, setzten sich Svendsen und Svoboda vorn zunehmend ab. Svendsen beeindruckte mit einer schnellen Pace, die nur Svoboda mithalten konnte. Gemeinsam fuhren sie eine komfortable Lücke zu Iglesias, Kooistra und Rammerstorfer (Freudenberg RoRa-Paligo Racing) heraus.

Svendsen und Holme Nielsen bekommen Double Long Lap-Strafe

In der vierten Runde meldete die Rennleitung schließlich eine doppelte Long Lap-Strafe: Sowohl Cedric Holme Nielsen als auch Oliver Svendsen waren beim Start zu früh dran gewesen. Svendsen absolvierte die erste Long-Lap direkt in der nächstenRunde und musste Svoboda dadurch vorbeiziehen lassen. Allerdings war die Lücke zu Iglesias und Kooistra groß genug, um sich wieder vor ihnen einzureihen. Der Däne zog das Tempo wieder an und machte Meter um Meter gut. Kurz bevor er seine zweite Long Lap antrat, war Svoboda wieder in Reichweite – die nächste Aufholjagd folgte auf dem Fuß. Vier Runden später hing Svendsen erneut am Heck des Tschechen, setzte ein entschlossenes Überholmanöver und gab die Führung bis ins Ziel nicht mehr her. „Ich kann selbst nicht so recht erklären, warum ich mich in allen Trainings so schwergetan habe und im Rennen dann so stark war“, zeigte sich Svendsen selbst überrascht von seiner Performance. Mit dem Sieg sammelte er wichtige Punkte für die Meisterschaft, die er aktuell mit nun 144 Punkten anführt.

Svoboda erneut konstant, Premiere für Kooistra

Petr Svoboda wurde Zweiter. Zwar kam er Svendsen in der letzten Runde noch einmal gefährlich nahe, fand am Ende aber keinen Weg vorbei. „Wir sind mit Platz zwei zufrieden, auch wenn wir noch an ein paar Dingen arbeiten müssen“, sagte Svoboda. „Aber wir machen Fortschritte – das zeigen auch die konstanten Ergebnisse.“ Tatsächlich: Fünf Podiumsplätze in sieben Rennen und Platz zwei in der Meisterschaft sprechen für sich.

Rick Kooistra gelang unter Ankündigung das, was er sich nach dem Qualifying vorgenommen hatte: sein erstes IDM-Podium. „Ich bin so glücklich, dass sich die harte Arbeit jetzt auszahlt und ich mich voll und ganz aufs Fahren konzentrieren kann“, sagte der Niederländer, dessen Leistungskurve bereits in Most mit persönlichen Bestzeiten nach oben zeigte. „Es ist mein erstes Jahr in der IDM, viele Strecken sind für mich neu – umso mehr freue ich mich über dieses Podium“, so der Assener mit der orangefarbenen Triumph.

Iglesias fehlt die Power, Rammerstorfer in den Top-5

Rang vier ging an Inigo Iglesias. Der Spanier legte zwar einen starken Start hin, konnte im weiteren Rennverlauf aber nicht mehr mit der Spitzengruppe mithalten. Luis Rammerstorfer beendete sein Comeback-Rennen nach Schlüsselbeinbruch auf einem soliden fünften Platz. Lange lauerte der Österreicher hinter Justin Hänse (Motorradtek GYTR by Penz13), der selbst nicht an Iglesias vorbeikam. In der letzten Runde fand Rammerstorfer schließlich die entscheidende Lücke und zog an Hänse vorbei. Der Deutsche wurde Sechster, sein Teamkollege Cedric Holme Nielsen belegte Rang sieben.

Für Ben Kugler (MotoLife) endete das Wochenende vorzeitig: Ein Motorschaden in der zweiten Quali-Session stoppte den Einsatz der neuen Triumph. Teile und Zeit fehlten, um das Bike rennbereit zu machen – Kugler musste das Rennen aus der Box verfolgen.

Podest 1.Lauf IDM Sportbike
Foto: Jens Hawrda

IDM Sportbike, Race 1 (Top-Ten)

  1. Oliver SVENDSEN (DNK), Triumph Daytona 660
  2. Petr SVOBODA (CZE), Aprilia RS 660
  3. Rick KOOISTRA (NLD), Triumph Daytona 660
  4. Inigo IGLESIAS (ESP), Triumph Daytona 660
  5. Luis RAMMERSTORFER (AUS), Triumph Daytona 660
  6. Justin HÄNSE (DEU), Yamaha YZF-R7
  7. Cedric HOLME NIELSEN (DEU), Yamaha YZF-R7
  8. Korbinian BRANDL (DEU), Aprilia RS 660
  9. Alexander WEIZEL (DEU), Aprilia RS 660
  10. Anton SÖDERGREN (SWE)

Quelle: idm.de / Rowena Hinzmann

Erster DTM-Sieg: Pepper-Party auf dem Norisring

  • Lamborghini-Pilot gewinnt siebten Meisterschaftslauf souverän
  • Thomas Preining erzielt mit Platz zwei sein bestes Saisonergebnis
  • Lucas Auer verteidigt vor vollen Rängen die Tabellenführung

Mit dem Siegerpokal ganz oben auf dem DTM-Podium: Jordan Pepper
Foto: ADAC-Motorsport

Jordan Pepper (ZA) ist am Norisring nicht zu stoppen. Der 28-Jährige zeigte im DTM-Samstagsrennen keine Schwäche und feierte im Lamborghini Huracán GT3 Evo2 vom TGI Team Lamborghini by GRT einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg. Mit seinem ersten DTM-Triumph setzte der Trainings- und Qualifikationsschnellste seine Erfolgsserie auf dem Stadtkurs in Nürnberg fort. „Was für ein unglaublich emotionaler Moment für mich. Ich bin unfassbar stolz und kann es noch gar nicht richtig glauben. Die letzten Runden kamen mir vor wie eine Ewigkeit. Aber ich habe alles gegeben und bin bis zum Schluss voll fokussiert geblieben“, freute sich Pepper. Thomas Preining (A/Manthey EMA) belegte im Porsche 911 GT3 R nach einer taktisch reifen Vorstellung den zweiten Platz. Dritter wurde Mercedes-AMG-Pilot Maro Engel (Monaco) vom Mercedes-AMG Team Winward Racing.

Keyfacts, Norisring, Nürnberg, Saisonrennen 7 von 16

Streckenlänge: 2.126 Meter

Wetter: sonnig, 29 Grad

Pole-Position: Jordan Pepper (TGI Team Lamborghini by GRT, Lamborghini Huracán GT3 Evo2 #63), 48,467 Sekunden

Sieger: Jordan Pepper (TGI Team Lamborghini by GRT, Lamborghini Huracán GT3 Evo2 #63)

Schnellste Rennrunde: Jack Aitken (Emil Frey Racing, Ferrari 296 GT3 #14), 49,052 Sekunden


Pole-Setter Pepper unterstrich am Samstagmittag beim Start zum siebten DTM-Saisonrennen seine Top-Form. Der Südafrikaner behauptete seine Führung souverän und setzte sich im weiteren Verlauf vom Feld ab. Dahinter schoben sich Thierry Vermeulen (NL/Emil Frey Racing) im Ferrari 296 GT3 sowie Preining auf die Plätze zwei und drei vor. Beide profitierten von einer Kollision zwischen dem auf Position zwei gestarteten Lamborghini-Piloten Nicki Thiim (DN/Abt Sportsline) und Engel. Während der Däne zurückfiel, konnte der Mercedes-AMG-Fahrer als Vierter das Rennen fortsetzen. Jack Aitken (GB) belegte im zweiten Ferrari von Emil Frey Racing Rang fünf.

Den Reifenwechsel absolvierte das Führung-Duo Pepper und Vermeulen erst am Ende des Boxenstopp-Fensters. Die Teams beider Fahrer benötigten länger als die Verfolger, um die neuen Pirelli-Slicks aufzuziehen. Während Pepper dank seines Vorsprungs von knapp fünf Sekunden als Führender auf die Strecke zurückkehrte, fiel Vermeulen auf Rang vier zurück. Preining und Engel rückten dagegen nach sehr schnellen Stopps auf Platz zwei und drei vor. Im letzten Renndrittel kontrollierte Pepper aber weiter das Geschehen von der Spitze aus und wurde nach 65 Runden mit einem Vorsprung von mehr als drei Sekunden als Erster abgewunken. Hinter Preining, Engel und Vermeulen komplettierte Aitken die Top Fünf.

Lucas Auer (A) machte im Mercedes-AMG GT3 ein unauffälliges Rennen. Der 30-Jährige vom Mercedes-AMG Team Landgraf konnte als Sechster jedoch seine Tabellenführung vor dem neuen Gesamtzweiten Pepper verteidigen. Auers Markenkollege Jules Gounon (F/Mercedes-AMG Team Mann-Filter) sicherte sich Rang sieben, Arjun Maini (IND) belegte im Ford Mustang GT3 von HRT Ford Performance Platz acht. Ricardo Feller (CH) machte im Audi R8 LMS GT3 Evo2 von Land-Motorsport als Neunter sechs Positionen gut. BMW-Pilot René Rast (Bregenz/Schubert Motorsport) konnte sich vom 17. auf den zehnten Rang verbessern.

Weitere Stimmen nach dem Rennen

Thomas Preining: „Ich bin über Platz zwei total glücklich. Gegen den Lamborghini hatten wir keine Chance, haben aber das Beste herausgeholt. Beim Start konnten wir einen Platz gut machen und sind im richtigen Moment zum Reifenwechsel an die Box gefahren. Diese Strategie hat uns Rang zwei gesichert. Die Hitze im Auto ist enorm, aber während des Rennens kann man das ganz gut ausblenden.“

Maro Engel: „Das Podium war für uns heute das absolute Maximum. Wir haben alles gegeben und das Team hat einen der schnellsten Boxenstopps hingelegt, den wir je hatten. Meine Kollision zu Beginn mit Thiim war sehr schade, aber ich war schon beim Einlenken und er hat mir leider keinen Platz gelassen. Das Rennen war sehr intensiv, aber die harte Arbeit hat sich gelohnt.“


Ergebnis, 7. Meisterschaftslauf, Norisring (Top-Five)

1. Jordan Pepper (ZA/TGI Team Lamborghini by GRT)

2. Thomas Preining (A/Manthey EMA), +3,055 Sekunden

3. Maro Engel (D/Mercedes-AMG Team Winward Racing), +4,132 Sekunden

4. Thierry Vermeulen (NL/Emil Frey Racing), +5,596 Sekunden

5. Jack Aitken (GB/Emil Frey Racing), +6,557 Sekunden

IDM Superbike: Lucas Tuloviv wieder mit Fabelzeit und Alt ist am Limit

Lucas Tulovic holt sich die Pole
Foto: Jens Hawrda

Eine Überraschung ist es nicht, nur alles andere wäre eine gewesen. Lukas Tulovic (Triple M Racing Ducati Frankfurt) hat auf Ducati in der Motorsport Arena Oschersleben die Superpole 2 gewonnen. Der IDM Superbiker hatte als einziger Fahrer eine Rundenzeit unter 1:24 Minuten zu bieten.

Bei 1:23,654 Minuten blieb die Uhr stehen. Jan Ole-Jähnig (GERT56 by RS Speedbikes) blieb als Zweiter sechs Zehntelsekunden hinter Tulos Fabelzeit zurück. Von der dritten Position wird morgen Jähnigs Teamkollege Toni Finsterbusch starten. Für den Sachsen ging es darum, nicht nur eine schnelle Zeit auf den heißen Asphalt zu pressen, sondern dass die Superpole 2 ohne Sturz abgeht. Damit hatte er beim Saisonauftakt, der ebenfalls in Oschersleben stattfand, bereits Erfahrung gemacht. In der ersten Reihe stehen morgen in beiden Rennen eine rote Ducati Panigale V4R und zwei BMW M 1000 RR in türkis angehauchtem Outift.

Florian Alt startet von Platz vier "mehr ging nicht"
Foto: Jens Hawrda

Florian Alt (Holzhauer Racing Promotion) startet aus der zweiten Reihe. Sein Kommentar: „Mehr geht nicht.“ Der einzige Honda-Fahrer im Feld biss fast in den Lenker, aber er war mit einer Rundenzeit von 1:24,396 Minuten am Limit. Der 29-Jährige hatte sich zwar derart in die Kurven gelegt, dass die Lederkombi am Arm deutliche Spuren davongetragen hatte, aber die Zeiten purzelten nicht mehr.

Hannes Soomer (Masteroil Alpha Van Zon BMW) winkte ab, war aber nicht unglücklich, in der zweiten Startreihe zu stehen. Damit kann der Este umgehen. Zusammenfassend sieht das so aus: Links vom BMW-Fahrer wird sich Alt auf der Honda CBR 1000 RR-R aufreihen und rechts Lorenzo Zanetti auf Ducati (Triple M Racing Ducati Frankfurt).

Die Ausgangslage ist brisant. Soomer führt die Gesamtwertung in der IDM Superbike mit 112 Punkten an. Zweiter ist Alt mit 103 Zählern. Tulovic hat 86. Ein kleiner Fehler, ein Ausfall kann die Angelegenheit komplett ändern. Das war schon in Most so, als Tulo einen einzigen Punkt Rückstand auf Soomer hatte und er ihm die Meisterschaftswertung entreißen wollte. Der Ausfall im zweiten Lauf kippte Situation komplett und Tulo ist momentan weiter von Soomer entfernt als je zuvor.

Soma Görbe (BCI MW Racing), Bálint Kovács (Masteroil Alpha Van Zon BMW) und Martin Vugrinec (Skach Motors Kawasaki Racing) waren die drei schnellsten Fahrer aus der Superpole 1, die in die Superpole 2 aufstiegen, in der um die endgültigen Startpositionen unter den ersten 15 Fahrern gekämpft wird. Sie schafften es tatsächlich, im Gerangel die Nerven zu behalten und sich um einige Plätze nach vorn zu schieben. Bei Görbe waren das sogar fünf.

Vugrinec hatte die Flagge für Kawasaki hoch gehalten und Teamchef Oliver Skach war freudig überrascht. „Nachdem, wie die Veranstaltung begonnen hat, bin ich überrascht, dass es jetzt so gut läuft. Für die Strecke in Oschersleben haben wir kein besonderes Setup, sind jetzt aber doch relativ schnell dabei“, meinte der Ex-Rennfahrer.

Superpole 1: 

Soma GÖRBE (BMW), 

Martin VUGRINEC (Kawasaki), 

Bálint KOVÁCS (BMW), 

Twan SMITS (Yamaha), 

Sandro WAGNER (BMW), 

Christian GAMARINO (Kawasaki), 

Christoph BEINLICH (BMW), 

Marco FETZ (BMW)


Superpole 2: 

Lukas TULOVIC (Ducati), 

Jan-Ole JÄHNIG (BMW), 

Toni FINSTERBUSCH (BMW), 

Florian ALT (Honda), 

Hannes SOOMER (BMW), 

Lorenzo ZANETTI (Ducati), 

Leandro MERCADO (BMW), 

Soma GÖRBE (BMW) 

Bálint KOVÁCS (BMW), 

Leon ORGIS (BMW), 

Martin VUGRINEC (Kawasaki), 

Maximilian KOFLER (Yamaha), 

Kevin ORGIS (BMW), 

Max SCHMIDT (BMW), 

Milan MERCKELBAGH (BMW) 

Quelle: idm.de / Anke Wieczorek

GT4 Germany: Pole-Position für Jay Mo Härtling im Mercedes-AMG für das Sonntagsrennen

Auch am Sonntag steht das Schnitzelalm Racing Team auf der Pole
Foto: Jens Hawrda


Der Tabellenführer von SR Motorsport by Schnitzelalm war in der Qualifikation für das Sonntagsrennen der ADAC GT4 Germany auf dem Norisring nicht zu schlagen. Spannende Session mit Fahrzeugen von drei Marken auf den ersten vier Plätzen.

Perfekter Tagesabschluss für Jay Mo Härtling (22/Sprockhövel): Im Mercedes-AMG GT4 gewann der Pilot von SR Motorsport by Schnitzelalm die Qualifikation für das Sonntagsrennen der ADAC GT4 Germany auf dem Norisring und sicherte sich so die Pole-Position. „Ich bin natürlich sehr zufrieden mit dem Ergebnis“, freute sich Härtling über die Zeit von 53,131 Sekunden. „Grundsätzlich war es aber eine mega Teamleistung, denn das Auto steht perfekt da.“

„Wir hatten zunächst eigentlich nur drei schnelle Runden für die Session eingeplant. Dann bekam ich aber vom Team gesagt, dass nur noch knapp eine Zehntelsekunde auf die Spitze fehlen würde. Somit habe ich eine weitere schnelle Runde angefügt und bin dabei mit einhundert Prozent Konzentration komplett ans Limit gegangen. Das war dann die Pole-Runde“, erklärte Härtling, der sich im Rennen wie üblich mit Enrico Förderer (18/Leuterod) abwechselt.

Knapp geschlagen auf Platz zwei fuhr Victor Nielsen (18), der sich einen BMW M4 GT4 mit Maximilian Tarillion (20/Wien, beide Razoon - xAutomotive Racing) teilt. Dem Dänen fehlten lediglich 0,044 Sekunden auf Härtlings Zeit. Rang drei ging ebenfalls an einen BMW: Ganz zum Schluss der Session erzielte Gabriele Piana (38/ITA), der zusammen mit Berkay Besler (25/TUR, beide FK Performance Motorsport) antritt, eine Zeit von 53,281 Sekunden und lag somit nur 0,150 Sekunden zurück.

Stark aufgelegt präsentiert sich auf dem Norisring bislang auch der Porsche 718 Cayman GT4 von Oskar Lind Kristensen (19/DNK) und Lachlan Robinson (21/AUS, beide AVIA W&S Motorsport), die mit 0,161 Sekunden Rückstand Platz vier belegten. Die Top Fünf komplettierten deren AVIA W&S Motorsport-Teamkollegen Hendrik Still (37/Kempenich) und Philipp Gogollok (19/Bad Homburg).

Vom ersten Startplatz aus losfahrend fiebert Härtling dem Sonntagsrennen regelrecht entgegen: „Es gilt zunächst, den Start zu überleben. Wenn das gelingt, heißt es, den Platz zu verwalten und im besten Fall zum Sieg zu fahren. Das ist das Ziel.“

Quelle: ADAC-Motorsport