Samstag, 8. November 2025

IDM Supersport: Niederlage für Julius Caesar Rörig

Julius Caesar Rörig, Honda CBR 600 RR #24
Foto: Jens Hawrda

Julius Caesar Rörig hat seinen zehnten Platz in der IDM Supersport-Gesamtwertung verloren. Das ist das Ergebnis aus der Verhandlung des DMSB-Berufungsgerichts nach technischen Beanstandungen an der Honda des Fahrers von MCA Racing in der vergangenen Saison.

Bei der IDM-Veranstaltung Anfang Juli 2025 in Oschersleben hatten die IDM-Techniker festgestellt, dass die Motorverplombung nicht intakt ist. Laut Reglement hat das zur Folge, dass alle Rennen, in denen der beanstandete Motor eingesetzt wurde, aberkannt werden. Im Fall des späteren IDM-Vizemeisters Dirk Geiger, der ebenfalls für MCA Racing fuhr, war es der erste Lauf im tschechischen Most. Ihm wurden 25 Punkte gestrichen.

Seinem 19-jährigen Teamkollegen Julius Caesar Rörig sollten alle bis dahin gefahrenen Rennen aberkannt werden, weil er zu diesem Zeitpunkt immer noch den ersten Motor verwendet hatte. Das Team ging in Berufung. Diese wurde jetzt vom DMSB-Berufungsgericht zurückgewiesen. Rörig verliert damit 37 Punkte und rutscht auf den 16. Platz in der Gesamtwertung ab.

Quelle: idm.de / Anke Wieczorek


Mittwoch, 5. November 2025

IDM Supersport/Sportbike: Triumph macht Interessenten ein Angebot

Luis Rammersdorfer, Triumph Daytona 660 #13
Foto: Jens Hawrda

Nach dem Meistertitel bei den Sportbikes geht Triumph in die Vollen. Der IDM-Partner lobt für 2026 in den IDM-Klassen Supersport und Sportbike Sonderkonditionen für Neufahrzeuge und Ersatzteile aus. Wer also plant, im kommenden Jahr mit einer Triumph Street Triple RS oder der Daytona 660 an den Start zu gehen, kann sich für das Vorteilsprogramm bewerben.

Teams haben die Möglichkeit, Serienmotorräder zu folgenden Sonderkonditionen – ausschließlich für den Einsatz in der jeweiligen IDM-Klasse – zu erwerben:


Street Triple 765 RS (IDM-Supersport)

Listenpreis (Stand 09/2025): 13.545,00 EUR inkl. ges. MwSt. und Liefernebenkosten

Sonderpreis für IDM-Teams: 10.250,00 EUR inkl. ges. MwSt. und Liefernebenkosten

Zahlungsziel: 360 Tage ab Rechnungsstellung.

Die Serienfahrzeuge stehen ausschließlich in der Farbvariante „Granite“ zur Verfügung.


Daytona 660 (IDM-Sportbike)

Listenpreis (Stand 09/2025): 10.245,00 EUR inkl. ges. MwSt. und Liefernebenkosten

Sonderpreis für IDM-Teams: 7.800,00 EUR inkl. ges. MwSt. und Liefernebenkosten

Zahlungsziel: 360 Tage ab Rechnungsstellung.

Die Serienfahrzeuge stehen ausschließlich in der Farbvariante „Carnival Red/Sapphire“ Black zur Verfügung.

Die Fahrzeuge werden ohne Herstellergarantie ausgeliefert. Der Umbau der Serienfahrzeuge zu Rennmotorrädern wird vom Team durchgeführt und finanziert.

Achtung: Das zur Verfügung stehende Kontingent an Fahrzeugen ist begrenzt. Es gilt „first come, first served“.


Ersatzteile

Teams können – ausschließlich für die hier beschriebenen Renneinsätze – bei Triumph Ersatzteile im Einkaufswert von max. 5.000,00 EUR netto pro eingesetztem Fahrer zu Sonderkonditionen (40% Rabatt auf die gültige unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers) erwerben.


Prämien

Für die Gesamtwertung am Ende der Saison 2026 stellt Triumph Prämien in beiden Klassen in Aussicht. Die Meister erhalten jeweils eine nagelneue Daytona 660. Für den zweiten Platz gibt es einen Ersatzteilgutschein im Wert von 2.500,00 EUR. Die Drittplatzierten können sich über einen Scheck über 1.000,00 EUR für Ersatzteile freuen. Lust auf eine IDM-Saison auf Triumph? Bewerbungen können gerichtet werden an: uli.bonsels@triumph.co.uk

Quelle: idm.de / Anke Wieczorek

Montag, 3. November 2025

IDM Supersport: Geiger und Lehmann testen neue Yamahs R9

Die Yamaha R9 SSP von Lennox Lehmann und Dirk Geiger funktionieren. Kurz vor der Abreise nach Barcelona haben beide Fahrer einen Funktionstest mit ihnen gemacht. Die Motorräder sind eine Übergangslösung für das kommende Supersport-Jahr. Die offizielle R9 SSP v2.0 für die-IDM Saison 2026 trifft erst im Januar beim Apreco-Team ein.

„Unser Partner Ten Kate hat mit Stefano Manzi auf Yamaha dieses Jahr den Supersport-WM-Titel gewonnen. Das Motorrad ist die Basis für das Material von Dirk und Lennox“, sagt Apreco-Teamchefin Corine Brandhorst. Der Italiener Stefano Manzi hatte in der Saison neun Siege und neun weitere Top-3-Ergebnissen errungen.

„Ten Kate und Yamaha möchten viel testen. Deshalb haben wir bereits Pläne für November gemacht“, lässt Brandhorst weiter wissen. „Mit den Erkenntnissen werden wir die endgültige Spezifikation des Motorrads für 2026 festlegen, das wir intern als V2.0 bezeichnen.“ Ab dem 7. November werden vier zweitägige Tests auf verschiedenen spanischen Strecken durchgeführt. Die erste Station ist Barcelona.

Für Lennox Lehmann wie auch Dirk Geiger sind die Motorräder völlig neu. Geiger, der von Honda ins Apreco-Team gewechselt ist, spulte bereits beim Funktionstest 106 Runden ab. Wo? Schweigen bei Yamaha. Kein Kommentar von den Fahrern. Offiziell ist: „Wir haben viel an der Sitzposition gearbeitet, da das Motorrad relativ groß ist, und am Fahrgefühl, da es sich deutlich von dem unterscheidet, was ich in den letzten Jahren gewohnt war“, so Geiger. „Wir sind viel mehr gefahren als geplant. Aber das Motorrad lief von der ersten Runde an ohne Probleme, sodass wir auch mehr ausprobieren konnten.“

Lehmann war nach seiner Operation an Rücken und Bein zuerst nervös. Nach dem IDM-Finale in Hockenheim waren dem Dresdner im Krankenhaus acht Schrauben und zwei Stangen aus dem Rücken und ein Marknagel aus dem rechten Oberschenkel entfernt worden. Der 19-Jährige ist jetzt wieder Metall-frei. „Das musste raus“, erklärt der Sachse, „sonst wird die Bandscheibe zu sehr belastet. Und gerade in jungen Jahren ist das nicht gut.“ Lehmann kam auf 62 Runden. „Das ist weniger als Dirk, aber ich bin noch in der Genesungsphase und super glücklich, dass ich das geschafft habe. Da ich den Prototypen R9 bereits auf dem Nürburgring getestet hatte, war meine Sitzposition schon recht gut und ich habe mich hauptsächlich auf die Einstellung der Federung und auf mich selbst konzentriert, um zu sehen, wie mein Körper alles verkraftet.“

Quelle: idm.de / Anke Wieczorek

Samstag, 1. November 2025

Salman Owega und Finn Wiebelhaus – die Meister im Interview

  • Erste Pole-Position am Nürburgring ein Meilenstein für Finn Wiebelhaus
  • Salman Owega: „Ich war mir nach dem Red Bull Ring zu 90 Prozent sicher.“

Salman Owega und Finn Wiebelhaus nach ihrem Sieg am Nürburgring
Foto: ADAC-Motorsport

Wenige Wochen ist es her, dass Salman Owega (20/Köln) und Finn Wiebelhaus (19/Obertshausen) sich in Hockenheim zu den neuen Champions des ADAC GT Masters gekürt haben. Mit dem Sieg im Finalrennen am Sonntag gelang den Piloten des Haupt Racing Team nach dem vorzeitigen Titelgewinn der krönende Saisonabschluss. Im Interview blicken die Meister auf ein ereignisreiches Jahr zurück und geben Einblicke in die Debüt-Saison des Ford Mustang GT3.

Vor knapp einem Monat seid ihr Meister geworden. Wie fühlt es sich an, Champion zu sein?

Finn Wiebelhaus: „Mit der Zeit ist bei mir immer mehr angekommen, was wir geschafft haben. Ich bin stolz auf die Saisonleistung von uns Fahrern und dem Team. Direkt nach dem Titelgewinn war das tatsächlich noch etwas anders und etwas surreal. Wir sind nur auf Rang neun ins Ziel gekommen und meine Gefühle waren eher gemischt, weil die Enttäuschung über die schlechte Tagesleistung trotz der Freude zu spüren war. Mit etwas Abstand sehe ich jetzt natürlich, dass es eine Hammer-Saison war.“

Salman Owega: „Jetzt ist es natürlich schon angekommen und ich kann den zweiten Titel richtig genießen. Der Titelgewinn selbst war etwas komisch. Ich kam ins Parc fermé und dachte, dass direkt die große Siegerehrung für die Meisterschaft stattfinden würde. Stattdessen habe ich mein Team gesucht und zunächst niemanden gefunden. Später haben wir dann gejubelt und gefeiert.“

Salman, du bist der fünfte Zweifach-Champion des ADAC GT Masters und der jüngste der Geschichte. Was bedeuten dir diese Rekorde?

Salman Owega: „Tatsächlich recht viel. Wir haben vergangenes Jahr schon versucht, mit dem Mercedes und David Schumacher den Titel zu gewinnen. Es jetzt im ersten Jahr mit Ford zu schaffen und die erste Meisterschaft für den Mustang GT3 in Europa zu feiern, ist schön. Es war von Anfang an mein Ziel und ich bin glücklich, dass es gelungen ist.“

Wer waren die ersten oder vielleicht auch besondere Gratulanten?

Finn Wiebelhaus: „Ich habe tatsächlich vor allem aus meinem privaten Umfeld Nachrichten bekommen. Herausheben möchte ich, dass Leyton Fourie uns beiden geschrieben und gratuliert hat. Das war die überraschendste Nachricht und ich fand es toll, dass er direkt nach dem Rennen die Größe gezeigt hat.“

Hat dein ehemaliger Teamkollege und bis dahin jüngster Zweifach-Meister Elias Seppänen gratuliert?

Salman Owega: „Ja, das hat er. Er war an dem Wochenende in Asien unterwegs und hat mir geschrieben. Mit Elias verstehe ich mich immer noch sehr gut und habe mich sehr über seine Glückwünsche gefreut.“

Wann habt ihr zum ersten Mal realisiert, dass ihr eine echte Chance auf den Titel habt?

Finn Wiebelhaus: „Für mich war das am Nürburgring, als wir die Tabellenführung übernommen haben. Ich wusste zu dem Zeitpunkt, dass mir und dem Auto die verbliebenen Strecken gut liegen sollten und das Paket stimmt. Wirklich klar war es mir aber erst im Samstagsrennen auf dem Hockenheimring. Als ich gesehen habe, dass der BMW unserer Konkurrenten langsamer wurde, wusste ich, dass wir es jetzt nur noch nach Hause fahren müssen.“

Salman Owega: „Ich war mir nach dem Red Bull Ring zu 90 Prozent sicher. Davor hätte noch viel passieren können – gerade mit einem neuen Auto wie dem Mustang. Aber nach unserem Sieg dort und dem großen Vorsprung wusste ich, dass wir die Meisterschaft sicher haben, wenn nicht noch etwas Außergewöhnliches passiert.“

Ihr habt viel Arbeit in die Entwicklung des Ford Mustang GT3 gesteckt. Wo seht ihr die größten Fortschritte, wenn ihr den Saisonauftakt am Lausitzring mit dem Saisonfinale vergleicht?

Finn Wiebelhaus: „Wir haben viel über das Setup herausgefunden, um die Reifen länger am Leben halten zu können. Wir Fahrer passen uns auch immer mehr an und kriegen immer detaillierteres Feedback der Ingenieure. Das Auto selbst hat natürlich auch Fortschritte gemacht. Der Saisonbeginn am Lausitzring – vor allem die Vorsaisontests – waren schwierig. Wir hatten mit den Bodenwellen zu kämpfen, haben aber schnell ein paar Dinge bezüglich der Dämpfer gefunden, die gut geholfen haben.“

Salman Owega: „Der größte Unterschied ist klar auf den Longruns zu sehen. Zu Beginn der Saison hatten wir mit überhöhten Reifentemperaturen zu kämpfen, vor allem am Lausitzring. Jetzt können wir das sehr gut managen und die Reifen in einem gut fahrbaren Fenster bewegen.“

Ihr seid das Wagnis eingegangen, mit HRT und Ford auf ein neues Auto zu setzen. Hattet ihr zwischendurch auch den Gedanken, dass es einfacher gewesen wäre, mit einer etablierten Marke an den Start zu gehen?

Salman Owega: „Mich reizt es, wenn etwas nicht so einfach ist oder es jeder macht. Am Ende wurden wir umso mehr belohnt. Wenn wir beispielsweise mit einem etablierten Auto gewonnen hätten, wäre es nicht so besonders, da schon unzählige Fahrer bewiesen haben, dass diese Autos schnell sind. Wir haben jetzt gezeigt, was wir mit einem recht neuen und unbekannten Auto erreichen können.“

Finn Wiebelhaus: „Als sich HRT dazu entschieden hat, auf Ford zu wechseln, war mir recht schnell klar, dass ich beim Team bleiben möchte. Ich habe dort mein erstes GT3-Jahr bestritten, kannte das Umfeld und habe mich wohlgefühlt. In einem anderen Team wäre zwar vielleicht das Auto kalkulierbarer gewesen, aber ich hätte in allen Bereichen wieder bei null angefangen. Ford hat uns immer sehr geholfen, auch mit der Aufnahme ins Nachwuchsprogramm. Das Thema hat mich von Anfang an interessiert, deshalb habe ich nie über einen Wechsel nachgedacht.“

Am Nürburgring seid ihr mit dem ersten Sieg des Ford Mustang GT3 in Europa für euren Mut belohnt worden. Wie wichtig war dieser Meilenstein für euch?

Finn Wiebelhaus: „Für mich persönlich war es sehr wichtig, dass ich dort meine erste Pole-Position im ADAC GT Masters eingefahren habe. Im Rennen war es sehr eng zwischen uns Fords, wir hatten aber eine gute Strategie und konnten am Ende nochmal attackieren. Es war ein besonderer Sieg und schön, dass es direkt ein Doppelerfolg für das Team war.“

Salman Owega: „Ich habe mich umso mehr gefreut, weil es ein hart erkämpfter Erfolg war. In den letzten Runden, als Finn und David um die Führung gekämpft haben, war eine sehr angespannte Stimmung in der Box. Es war im Auto sicher angenehmer als dort zu warten und nur zusehen zu können. Umso erlösender war es, schließlich ganz oben zu stehen.“

Wo haben eure Meistertrophäen ihren Platz gefunden?

Salman Owega: „Mein Pokal steht auf meinem Schreibtisch. Ich habe über die Jahre sehr viele gesammelt und einige mittlerweile verstaut. Aber diesen und natürlich auch den meiner ersten Meisterschaft im ADAC GT Masters habe ich gut sichtbar platziert.“

Finn Wiebelhaus: „Ich habe extra ein Regal, aber der ADAC GT Masters Pokal ist dafür zu groß. Ich habe ihn gemeinsam mit meinem Pokal für den Sieg im ADAC Kart Masters und dem für den Sieg in der „Road-to-DTM“ auf das Fensterbrett gestellt.“

Mit der DTM-Meisterschaft in Zukunft wäre also die „Road-to-DTM“ auf dem Fensterbrett perfekt…

Finn Wiebelhaus: „Das wäre natürlich sehr schön. Ich habe ein paar Jahre gebraucht, um nach dem ADAC Kart Masters im ADAC GT Masters Meister zu werden. In drei Jahren die DTM zu gewinnen, wäre super – gerne auch früher (lacht). Aber dafür muss ich zunächst überhaupt DTM fahren. Jetzt konzentriere ich mich darauf, über den Winter gut zu arbeiten und sehe dann, was die Zukunft bringt.“

Salman, wie sieht deine weitere Planung aus?

Salman Owega: „Das kann ich aktuell noch nicht beantworten. Ich schließe auch nicht aus, noch ein weiteres Jahr im ADAC GT Masters zu fahren, weil ich die Serie sehr gerne mag. Konkret gibt es aber noch nichts zu verkünden.“


Dienstag, 28. Oktober 2025

DTM-Champion Güven: „Wenn ich die letzte Runde sehe, bekomme ich jedes Mal Gänsehaut“

  • Porsche-Fahrer spricht über den Titelgewinn und sein entscheidendes Manöver
  • Güven erklärt, was er an seinen fünf Saisonsiegen so besonders findet

Ayhancan Güven holte in seiner dritten DTM-Saison erstmals den Titel
Foto: ADAC-Motorsport

Ein hochspannendes DTM-Finale mit einem fulminanten Showdown in der letzten Runde – Ayhancan Güven krönte sich in Hockenheim auf spektakuläre Art zum neuen Champion. Der Porsche-Pilot von Manthey EMA schrieb als erster türkischer Gesamtsieger nicht nur DTM-Geschichte, sondern überzeugte auch mit großer Entschlossenheit unter maximalem Druck. Im Interview blickt Güven auf emotionale Tage zurück, spricht über die Rolle seiner Familie und verrät, wo die Meistertrophäe derzeit steht.

Wie fühlt es sich mit einigen Tagen Abstand an, DTM-Champion zu sein?

Es fühlt sich immer noch unglaublich an! Als ich vor 20 Jahren mit dem Motorsport begonnen habe, bin ich nicht wirklich davon ausgegangen, eines Tages Profirennfahrer zu werden. Nach so langer Zeit harter Arbeit um den DTM-Titel zu kämpfen, ist etwas, wovon ich lange geträumt habe. Und dann entscheidet sich alles in der letzten Runde – diese Momente vom Finale werde ich für immer in Erinnerung haben.

Wie oft hast du dir die letzte Runde und das entscheidende Manöver gegen Marco Wittmann noch einmal angeschaut?

Ich habe sie unzählige Male gesehen und jedes Mal bekomme ich wieder Gänsehaut. Im ersten Moment sieht es nach einem extrem riskanten Überholmanöver aus und zunächst denkt man auch gar nicht, dass der Angriff funktioniert. Vielleicht ist es genau deshalb zu so einem besonderen Moment geworden. Ich wollte mich aber von vornherein nicht auf irgendwelche Rechenspiele einlassen, sondern unbedingt das Rennen gewinnen.

Welchen Anteil tragen die Fans am DTM-Titel?

Ich bin superstolz auf meine Community. Egal, was passiert, die Fans stehen immer hinter mir und einige von ihnen unterstützen mich schon seit vielen Jahren. Dieses Jahr war also nicht nur für mich, sondern auch für meine Anhänger etwas ganz Besonderes. Mit dem Titel sind natürlich auch viele neue Fans dazugekommen. Es ist einfach großartig zu sehen, wie diese Gemeinschaft Tag für Tag wächst. Das bedeutet mir sehr viel. Speziell in der Türkei entwickelt sich aktuell eine starke Motorsportkultur. Davon ein Teil zu sein, macht mich stolz.

Direkt nach dem Rennen hast du deinen Vater umarmt. Welche Rolle spielt die Familie in deiner Karriere?

Meine ganze Familie hat ihren Anteil an diesem Erfolg. Seit dem ersten Tag hat mein Vater immer an mich geglaubt. Er hat unglaublich viel Zeit und Herzblut investiert, um mich auf meinem Weg zu unterstützen. Solche besonderen Momente wie den DTM-Titel gemeinsam mit ihm zu erleben, ist einfach unbezahlbar.

Fünf Siege in einer Saison sind in der GT3-Ära der DTM zuvor niemandem gelungen. Wie war diese bemerkenswerte Bilanz möglich?

Wir hatten dieses Jahr einfach ein extrem starkes Gesamtpaket. Fünf Siege sprechen für sich. Besonders beeindruckend finde ich, dass keiner dieser Siege von der Pole-Position aus erzielt wurde. Das zeigt, wie gut wir in den Rennen waren – nicht nur auf der Strecke, sondern auch bei den Boxenstopps und der Strategie. Ein großer Dank dafür an das ganze Team Manthey EMA.

Wo hat die DTM-Trophäe ihren Platz gefunden?

Im Moment steht der Pokal noch recht unspektakulär in meiner Wohnung, aber ich bin noch auf der Suche nach dem perfekten Platz. Es ist definitiv die coolste Trophäe, die ich je gewonnen habe.