Mittwoch, 14. Februar 2018

DTM: Drei Fragen an Gary Paffett

Gary Paffett: „Wir werden in dieser Saison einen anderen Pascal sehen als Ende 2015“
Garry Paffet
Foto: Jens Hawrda
Gary, der Startschuss für die neue Saison ist gefallen und Du bist gerade mit dem gesamten Team im Fitness-Camp in La Manga. Wie sehr freust Du dich auf die kommenden Wochen bis zum Saisonstart?
 
Gary Paffett: Ich bin sehr gespannt darauf. Die Fitnesswoche stellt immer eine Art Startschuss für uns Fahrer dar; damit beginnt die Saison. Wir treffen uns alle, nicht nur die Fahrer, auch die Ingenieure und anderen Teammitglieder und planen gemeinsam die Saison. Wir sehen uns an, wie die Entwicklung über den Winter verlaufen ist und was wir von der anstehenden Saison erwarten. Es ist harte Arbeit, aber auch eine schöne Woche. Kurz darauf beginnen die Testfahrten und dadurch ist es für uns eine Art inoffizieller Saisonbeginn.
 
Mit Dani und Pascal ist die Mannschaft für die Saison nun komplett. Wie schätzt Du unseren Fahrerkader im Vergleich zu Audi und BMW ein?
 
Gary Paffett: Ich denke, Mercedes hatte schon in den letzten Jahren den besten Fahrerkader im Feld und das ist in diesem Jahr nicht anders. Natürlich war Rob (Wickens) sehr erfolgreich in der DTM und sein Abgang ist ein großer Verlust für uns. Er war in den vergangenen Jahren wirklich stark unterwegs und wir werden ihn im Team sehr vermissen. Aber wir haben auch zwei starke Neuzugänge: Pascal ist ein ehemaliger Meister, der zwei Jahre in der Formel 1 gefahren ist und ganz sicher eine Menge Talent besitzt. Er ist ganz klar eine Verstärkung und bringt jede Menge Speed mit ins Team. Dani war als Ersatzfahrer im letzten Jahr weiterhin Teil des Teams. Zudem spielte er eine große Rolle bei der Entwicklung der Reifen, die wir im Moment verwenden. Beide sind unglaublich talentierte Jungs, die zu uns zurückkehren. Allerdings müssen beide auch wieder einiges lernen, denn sie sind die Autos im letzten Jahr nicht mit den kalten Reifen gefahren. Aber beide haben viel DTM-Erfahrung. Es ist schwierig, zu sagen, ob unser Fahrerkader durch die Zu- und Abgänge stärker oder schwächer geworden ist. Aber ich bin weiter davon überzeugt, dass wir die stärkste Fahrermannschaft im Feld haben.
 
Die Reaktionen der Fans in Social Media fielen mit Blick auf Pascals Comeback sehr stark aus. Was sagst Du dazu?
 
Gary Paffett: Ich kenne Pascal von seinem DTM-Einstieg bis zu seinem Titelgewinn und blieb auch in den vergangenen Jahren mit ihm in Kontakt, da er weiterhin Teil der Mercedes-Familie war - und er ist in der Formel 1 viel reifer geworden. Er war noch sehr jung, als er die Meisterschaft in der DTM gewonnen hat und es lastete sehr viel Druck auf seinen Schultern. Es gab auch einige Zwischenfälle, die ihm nicht geholfen haben. Aber er hat ja selbst gesagt, dass er sich in den vergangenen beiden Jahren sehr verändert hat und ich glaube, dass er jetzt eine komplettere Persönlichkeit und ein kompletterer Fahrer ist als zur Zeit seines Titelgewinns. Ich denke, die Leute werden in dieser Saison einen anderen Pascal sehen als Ende 2015.