Andreas Kofler, Yamaha YZF-R6, #19 Foto: Jens Hawrda |
Meister Andreas Kofler (Yamalube Kofler Motorsport) präsentierte sich im letzten Supersport-Rennen des Jahres dort, wo er am liebsten ist: vorn. Der Kampf um die nachfolgenden Plätze wurde zu einer Zerreißprobe für die Nerven.
Eines war klar: Der Sieg im ersten Rennen hatte einiges ins Wanken gebracht und in den Boxen liefen die Hochrechnungen. Plötzlich war es nämlich eng für den Tabellen-Zweiten Luca de Vleeschauwer (MotoLife) geworden. Bei einem erneuten Sieg von Geiger musste der Belgier Siebter werden, um seinen Platz in der Gesamtwertung zu halten. Zu Beginn des Rennens wurde er als Zehnter gelistet und dann passierte auch noch ein Zwischenfall. An Lennox Lehmanns Yamaha platzte der Ölkühlerschlauch. Der Dresdner merkte es nicht sofort, aber hinter ihm stieg eine Rauchwolke auf.
Luca Göttlicher sah das und konnte seine Triumph vor einem Sturz gerade noch abfangen, de Vleeschauwer und Filip Feigl ihre Motorräder aber nicht. Rennabbruch. Weitere Stürze konnten verhindert werden. Die verunreinigte Strecke musste für einen Neustart mit Bindemittel behandelt und gesäubert werden. Das Problem für de Vleeschauwer und Feigl: Sie mussten samt ihrer Bikes innerhalb von fünf Minuten zurück in der Box sein, um beim zweiten Anlauf dabei sein zu dürfen. So verlangt es das Reglement. Geschafft.
Beim Neustart blieb der Platz von Lehmann leer. Dirk Geiger übernahm die Führung vor Andreas Kofler, Twan Smits (Team Apreco), Kas Beekmans (Team Apreco), Luca de Vleeschauwer, Daniel Blin (AF Racing) und Luca Göttlicher (Triumph Germany Supersport Racing). In der dritten Runde übernahm Kofler die Herrschaft. Danach kam Smits wie aus dem Nichts angeschossen und wirbelte alles durcheinander. Daraus folgte, dass Geiger wieder ganz vorne war. Göttlicher duellierte sich mittlerweile mit Blin. Smits hatte einen Rutscher und das Vorderrad seiner Yamaha war nur noch am Tanzen. Er musste aufmachen, sonst hätte er gelegen. De Vleeschauwer wurde ein paar Plätze nach hinten geschickt und war auf dem besten Weg, die Vizemeisterschaft zu verlieren. Aber Meister Kofler war vorne noch nicht fertig, setzte einen drauf und gewann das Rennen mit einer Zehntelsekunde vor Geiger und Smits. De Vleeschauwer kam als Achter ins Ziel, gönnte sich erst einmal einen großen Schluck Bier, und hatte dank der Konstellation an der Spitze noch 4,5 Punkte Vorsprung vor Geiger, der damit Gesamt-Dritter wurde. Der gebürtige Mannheimer erlebte einen Sonntag, den er nicht vergessen wird: Sieg im ersten Rennen, erster Honda-Sieg in der Klasse überhaupt, Gesamt-Dritter am Jahresende.
Zum ersten Mal Punkte in beiden Rennen gab es für Till Belczykowski (LJ Racing) auf der MV Agusta. Zehn Meisterschaftszähler sicherte sich in Hockenheim der 18-jährige Julius Caesar Rörig (MCA Racing) auf der Honda. Es war sein bestes Event-Ergebnis in diesem Jahr. Luca de Vleeschauwer, Dirk Geiger und Filip Feigl kamen in allen Rennen der Saison ins Ziel und holten Punkte. Andreas Kofler hat die meisten Siege errungen, insgesamt fünf.
IDM Supersport, Rennen 2 (Top-Five)
1. Andreas KOFLER (AUT), Yamaha
2. Dirk GEIGER (DEU), Honda
3. Twan SMITS (NLD), Yamaha
4. Kas BEEKMANS (NLD), Yamaha
5. Luca GÖTTLICHER (DEU), Triumph
Quelle: idm.de / Anke Wieczorek