Donnerstag, 9. Mai 2024

Das ADAC Racing Weekend steht in den Startlöchern

Foto: Jens Hawrda

Das Breitensportformat mit dem ADAC Racing Weekend startet vom 10. bis 12. Mai offiziell in die Saison 2024. Beim Auftakt in der Motorsport Arena Oschersleben sind sechs verschiedene Rennserien dabei, um den Zuschauern spannende Renn-Action zu präsentieren.

Das ADAC Racing Weekend ist seit vielen Jahren fester Bestandteil des Rennkalenders der Motorsport Arena. „Wir freuen uns sehr, dass dieses Format auch 2024 wieder so gut von den Motorsportlern angenommen wird – mit der Dutch Supercar Challenge sogar auf internationaler Ebene.“, teilt Alexandra Werner, Pressesprecherin der Motorsport Arena Oschersleben mit.

„Wir sind sehr stolz darauf, dass als eine der teilnehmerstärksten Felder in diesem Jahr auch der NATC (norddeutscher ADAC Tourenwagen Cup) als Teil des Racing Weekends mit an den Start gehen kann.“, zeigt sich Andreas von der Haar als Serienkoordinator des NATC begeistert. Mit rund 45 Startern, darunter vielen Sportlern aus der Region, bietet diese Serie einen günstigen Einstieg in den Motorsport. Junge Fahrer, welche im vergangenen Jahr noch über den NATC Youngster Cup den Zugang zum Rennsport gefunden haben, gehen dieses Wochenende im NATC Sprint an den Start.

Darunter auch eine junge Dame – Celine Kautner sie wurde 2023 die dritte in der Meisterschaft des NATC Youngster Cups und startet nun als Förderkandidatin des ADAC Mittelrhein im NATC so richtig durch. Sven Parlitz, vom Team Pasch Motorsport kommt aus Berlin und hat sich die Nachwuchsarbeit auf die Fahne geschrieben. „Auch mit unseren anderen Nachwuchstalenten Samantha Saramba, als jüngste Fahrerin im Feld und Lennard Zerbe haben wir viel vor, wir sind dieses Wochenende als Team gefordert, um den jungen Fahrern ein gutes Rennumfeld zu gewährleisten.“, fasst Sven Parlitz zusammen.

Am Wochenende gibt es mit dem ADAC Historic Cup auch Tourenwagen- und Formelwagensport aus vergangenen Epochen zu bestaunen. Bei einem Gang durch das Fahrerlager sieht man hier auch noch so einige Fahrer selbst an Trabant, Lada und Co. schrauben.

Die jüngsten Fahrer des ADAC Racing Weekends sind im Feld des ADAC Tourenwagen Junior Cups anzutreffen – ein Start ist hier ab 15 Jahren möglich. Mittendrin ist das Team von Georg Motorsport aus Thüringen. Auch sie betreuen mit ihrem Rennstall gleich drei Nachwuchsfahrer mit Maxim Felix Dacher, Finn Niklas Wollnik und Ben Bendler, welche mit dem VWup! ihre ersten Rennerfahrungen sammeln werden.

Hochkarätiger GT3- und GT4-Rennsport komplettiert das Programm mit dem GTC Race.

Insgesamt werden den Zuschauern sechs Serien mit 16 Rennen geboten. Der Eintritt beträgt dabei 25 Euro am Tag und Kinder bis einschließlich 12 Jahren haben freien Zugang zur Veranstaltung.


Mittwoch, 8. Mai 2024

Zusammenfassung IDM-Rennwochenende am Sachsenring

 

Dylan Czarkowski entscheidet das zweite Supersport 300 Rennen für sich
Foto: IDM, Dino Eisele

IDM Supersport 300 – Rennen 1

Das richtige Gespür für den entscheidenden Moment bewies im ersten Rennen der IDM Supersport 300 der Däne Oliver Svendsen (Freudenberg KTM-Paligo Racing). Durch ein letztes Überholmanöver in der vorletzten Kurve kurz vor der Ziellinie schnappte er seinem Teamkollegen Jeffrey Buis die Führung weg und sicherte sich damit seinen ersten Sieg in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM).

Svendsens Teamkollege Ruben Bijman nutzte die Attacke des Dänen und stach ebenfalls an Buis vorbei. Er sicherte sich das zweite KTM-Podest. Ein Foto-Finish zwischen Gaststarter Loris Veneman (MTM Kawasaki) und Jeffrey Buis entschied am Ende den dritten Rang. Buis lag am Ende lediglich 53 Tausendstel vorne und machte damit ein reines Freudenberg-Podium komplett.

Veneman, der als Gaststarter nicht in der Meisterschaft gewertet wird, wurde Vierter. KTM-Pilot Phillip Tonn kam auf Platz fünf.


IDM Supersport 300 – Rennen 2

Im zweiten Supersport-300-Rennen am Sonntag hatte das Wetter einen maßgeblichen Einfluss auf das Renngeschehen und den Ausgang. Aufgrund abtrocknender Strecke setzten einige Fahrer auf Slicks. Während der Startaufstellung erneut einsetzender Regen zwang Oliver Svendsen, Phillip Tonn (beide Freudenberg KTM-Paligo Racing) als auch Gaststarter Loris Veneman (MTM Kawasaki) in letzter Minute dazu, ihren Startplatz in der ersten Reihe aufzugeben und in die Boxengasse zurückzukehren, um auf Regenreifen zu wechseln.

Wie auch im ersten Rennen führte nach der ersten Runde eine Freudenberg-Flotte, dazwischen mischte Veneman mit. KTM-Pilot Jeffrey Buis kam allerdings auf den noch nassen Kerbs zu Sturz, seine Teamkollegen Ruben Bijman sowie Phillip Tonn hatten keine Chance auszuweichen und stürzten ebenfalls. Für Buis war das Rennen gelaufen, Bijman und Tonn hingegen konnten weiterfahren.

An der Spitze ging dadurch Loris Venemann in Führung, hinter ihm machte der Vortages-Sieger Oliver Svendsen Druck. Der Kampf um den Sieg schien damit in vollem Gange zu sein. Doch es kam anders: Die Rennleitung sprach sowohl Veneman als auch Svendsen eine Strafe aus, weil sie nach ihrem Reifenwechsel auf ihre ursprüngliche Startposition zurückgekehrt waren, anstatt dem Feld von hinten zu folgen. Der Fehler kostete beide eine Durchfahrtsstrafe.

Nutznießer waren Senna van den Hoven (Molenaar Racing), der die Spitze übernahm, und Dylan Czarkowski (Racing DC). Der Zweikampf war eröffnet und endete erst in der letzten Kurve des Rennens. Czarkowski setzte im richtigen Moment die Attacke und sicherte sich damit seinen ersten Sieg in der IDM.

Dienstag, 7. Mai 2024

Die Zusammenfassung vom IDM-Wochenende am Sachsenring

 

Dirk Geiger gelingt im zweiten Rennen als SSP-Rookie mit Platz zwei der Sprung aus Podium 
Foto: IDM, Dino Eisele




IDM Supersport – Rennen 1

Vor dem Start des ersten Rennen des Jahres in der IDM Supersport sah alles danach aus, als würde der Sieg nur über Yamaha gehen. Mit Andreas Kofler, Marvin Siebdrath und Lennox Lehmann standen nämlich drei R6 in der ersten Reihe.

Der Start verlief dann auch noch wie erwartet. Der Trainingsschnellste, Andreas Kofler, bog in Führung liegend in die erste Kurve ein und konnte sich über die nächsten Runden absetzen. Einzig der von Startplatz vier kommende Luca de Vleeschauwer sowie die beiden Daniel Blin und Štěpán Zuda konnten dem Yamaha-Piloten in der Anfangsphase folgen. Sie waren es auch, die den Kampf um den Sieg am Ende nochmals spannend machten.

Štěpán Zuda drehte ab Rennmitte richtig auf, fuhr in Runde neun die schnellste Rennrunde und übernahm in Folge auch die Führung. Seinem Teamkollegen Daniel Blin konnte kurz vor Rennende dann noch Luca de Vleeschauwer auf Rang vier verweisen und machte so das Doppelpodium perfekt. Vizemeister Twan Smits beendete das Rennen nach Startplatz sieben auf Rang fünf.


IDM Supersport – Rennen 2

Die Strecke war zum Start des zweiten Supersport-Rennen zwar noch von feuchten Flecken geprägt, das Rennen wurde aber als Trockenrennen deklariert und alle Fahrer standen auf Slicks in der Startaufstellung. Auch die Supersportler bekamen aber zwei Warm-Up-Runden.

Wie schon in Lauf eins gelang Andreas Kofler von der Pole der perfekte Start und der Österreicher kam in Führung liegend aus Runde eins zurück. Einsetzender Regen führte dann aber zum Abbruch.

Der Restart erfolgte dann mit Quick-Restart-Prozedur und bei vergleichbaren Bedingungen wie im ersten Anlauf. Entsprechend gingen fast alle Fahrer erneut auf Slicks ins Rennen.

Erneut konnte Andreas Kofler den Start souverän gewinnen, Luca de Vleeshauwer bog auf Position zwei liegend in die erste Kurve ein. Während sich Kofler auch im zweiten Anlauf direkt absetzen konnte, wurde der Triumph-Pilot schon in Runde eins von Twan Smits und Dirk Geiger auf Platz vier verwiesen.

Hinter Kofler entwickelte sich im Folgenden ein sehenswerter Kampf um die Plätze zwei und drei, in dem der von Platz 10 gestartete Brite Kyle Smith eine Hauptrolle spielte. Schon im ersten Drittel das auf zehn Runden verkürzten Rennens sprintete der Kawasaki-Pilot bis auf Position zwei nach vorne und konnte sich anfangs auch in den Top 3 halten. 

Ab Rennmitte war es dann der Ducati-Pilot Daniel Blin, der die Flucht nach vorne antrat. Der Pole war zu diesem Zeitpunkt der schnellste Mann auf der Strecke, arbeitete sich bis kurz vor Rennende bis auf Platz drei vor und zog dabei auch Lennox Lehmann und Luca de Vleeschauwer mit in die Top 5.

In einer spannenden letzten Runde versuchte der Pole noch, am auf Platz zwei fahrenden Dirk Geiger vorbeizukommen, geriet aber selbst durch Lennox Lehmann unter Druck und beendete das Rennen vor Lehmann und Luca de Vleeschauwer auf Platz drei.

Die Zusammenfassung vom IDM-Wochenende am Sachsenring

Packende Rennen, begeisterte Fans und eine Kulisse mit Kultstatus – der Auftakt zur IDM-Saison 2024 auf dem Sachsenring hatte alles zu bieten, was man sich von einem Rennsport-Wochenende wünschen kann. Besonders erfreulich: schon an den Trainingstagen pilgerten zahllose Fans ins sächsische Motorsport-Mekka, über das gesamte Wochenende besuchten 15.000 Fans das erste IDM-Event des Jahres.

Lorenzo Zanetti gewinnt das erste Superbike-Rennen für Ducati 
Foto: IDM, Dino Eisele


IDM Superbike – Rennen 1

Nach optimalen Bedingungen an den ersten beiden Tagen startete das erste Superbike-Rennen der Saison auf nassem Asphalt. Aufgrund der fehlenden Trainingsmöglichkeiten mit Regenreifen erhielten die Fahrer zwei Warm-Up Laps, um sich auf die Bedingungen einstellen zu können. Der Rennstart und die erste Runde verliefen dann entsprechend turbulent. Patrick Hobelsberger, der am Vortag noch mit einem neuen IDM Rundenrekord vor Florian Alt und Ilya Mikhalchik auf die Pole gestürmt war, kam am schlechtestens aus Reihe eins weg. Mikhalchik konnte zwar nach sehr gutem Start in Führung liegend in die erste Kurve einbiegen, am Kurvenausgang waren es dann aber Max Kofler und Florian Alt, die an der Spitze des Feldes lagen.

Während Mikhalchik anschließend durch das Feld zurückgereicht wurde und das Rennen nur auf Platz 14 beendete, lief es für Superbike-Aufsteiger Thomas Gradinger noch schlechter. Der R1-Pilot stürzte in Turn elf und wurde im Kiesbett noch vom ebenfalls gestürzten IDM-Rookie Johann Flamann getroffen.

Florian Alt und GERT56-Fahrer Toni Finsterbusch setzten sich im Folgenden an der Spitze leicht ab. Dahinter konnte sich der ehemalige Supersport-WM-Pilot Max Kofler auf Platz drei lange den Attacken von Patrick Hobelsberger und Colin Velthuizen erwehren, musste sich dann Hobelsberger aber doch beugen. Nicht ganz so gut lief es für den Niederländer. Nach einem Dreikampf mit Patrick Hobelsberger und Lorenzo Zanetti ging Velthuizen zur Rennmitte zu Boden und feuerte sein Einsatzgerät vom RR Socia Racing Team mit so viel Nachdruck ins Kiesbett, dass die BMW M 1000 RR über die Streckabsperrung flog und völlig zerstört wurde. 

Im letzten Renndrittel war es dann Lorenzo Zanetti, der das Geschehen dominierte. Der IDM-Neuzugang vom Team Triple M Racing überholte den auf Platz vier liegenden Max Kofler und startet drei Runden vor Schluss die Aufholjagd aufs Führungsduo Alt/Finsterbusch. Im vorletzten Umlauf ging der amtierende italienische Superbike-Meister Ende Start-Ziel erst an Finsterbusch vorbei und schnappte sich im Omega die Führung von Florian Alt. Auch Toni Finsterbusch drückte sich am Ende von Runde 16 noch an Florian Alt vorbei und beendet das Rennen vor dem Honda-Piloten auf Position zwei. Aufgrund eines nicht funktionierenden Regenlichtes wurde der amtierende Meister nach Rennende auf Position sechs zurückversetzt. Hauptprofiteur war Patrick Hobelsberger, der statt Florian Alt 16 Punkte für Platz drei einstreichen konnte. Die Yamaha-Piloten Max Kofler und Leon Orgis komplettierten vor Florian Alt die Top 5.

IDM Superbike – Rennen 2

Bei nun guten Bedingungen glückte Patrick Hobelsberger im zweiten Anlauf der Start deutlich besser, der BMW-Pilot ging in Kurve eins jedoch weit und Florian Alt konnte sich abermals an die Spitze setzen. Auch der Sieger aus dem ersten Lauf, Lorenzo Zanetti, kam diesmal besser in Schwung und lag am Ende von Runde eins schon hinter Ilya Mikhalchik auf Position vier.

In den folgenden Runden ging Patrick Hobelsberger Ende Start-Ziel mehrfach am in Führung liegenden Florian Alt vorbei, der Honda-Pilot konnte aber jede Attacke kontern. Zu Beginn des zweiten Renndrittels war es dann Hobelsberger selbst, der unter Druck geriet. Während seine Teamkollegen Toni Finsterbusch und Jan-Ole Jähnig auf den Plätzen fünf und sechs zu diesem Zeitpunkt ein ungefährdetes Rennen fuhren, wurde Hobelsberger von Ilya Mikhalchik in einen Zweikampf verwickelt. Zeitgleich kämpften mit Luca Grünwald, Jan Mohr, Leandro Mercado, Balint Kovac und Max Kofler gleich fünf Fahrer um Platz sieben.

Während Patrick Hobelsberger zu Beginn der zweiten Rennhälfte erneut in den Angriffsmodus schaltet, wieder an Ilya Mikhalchik vorbeigeht und die Verfolgung von Florian Alt aufnimmt, beginnt für den auf Platz sieben liegenden IDM-Rückkehrer Luca Grünwald der schwierige Teil des Rennens. Der BMW-Pilot vom neu formierten BCC-Alpha-Ilmberger Carbon Racing Team, wird erst von Jan Mohr überholt und muss dann auch Tati Mercado ziehen lassen. Kurz vor Rennende geht der Bayer dann auch noch zu Boden.

Besser lief es zu diesem Zeitpunkt für Patrick Hobelsberger. In einer extrem spannenden Schlussphase geht Hobelsberger nach einem fairen Zweikampf am amtierenden Meister vorbei und gab die Führung im Anschluss auch nicht mehr her. Lorenzo Zanetti, der sich in der zweiten Rennhälfe von Platz sieben bis an die Spitzgruppe vorgearbeitet hatte, startete im letzten Umlauf auch noch eine Attacke auf Ilya Mikhalchik, am Ende reichte es hinter dem Ukrainer und vor Toni Finsterbusch aber nur für den undankbaren vierten Platz.


Sonntag, 5. Mai 2024

IDM-Saisonstart auf dem Sachsenring

Foto: Jens Hawrda

Das Warten hat ein Ende. Die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft (IDM) startet am kommenden Wochenende in die neue Saison. Sieben Veranstaltungen stehen auf dem Terminkalender. Beginn ist vom 3. bis 5. Mai 2024 auf dem Sachsenring. Mit Fahrern aus aller Welt, zwei Läufen zur FIM Sidecar-WM sowie auch diversen Nachwuchsklassen im Programm garantiert Deutschlands höchste Motorradrennsportserie eine unterhaltsame Show.

Wenn in Deutschlands Rennsporthauptstadt Hohenstein-Ernstthal der Asphalt bebt, dann ist die IDM vor Ort. Beim Auftakt der Serie wird sich zeigen, wie erfolgreich die Vorbereitungen der letzten Monate letztlich gewesen sind.

In der Superbike-Klasse kehrt Florian Alt als Titelverteidiger auf Honda zurück. Der 28-jährige aus Engelskirchen hatte die Marke im Finale von Hockenheim nach 13 Jahren wieder zum ganz großen Erfolg geführt. In diesem Jahr ist die Leistungsdichte in der Top-Klasse nochmals zusammengerückt und über 30 Fahrer haben sich angemeldet. Unter ihnen sind die Aushängeschilder wie Ilya Mikhalchik (UKR/BMW), Patrick Hobelsberger (D/BMW), Toni Finsterbusch (D/BMW) und Leandro Mercado (ARG/Kawasaki). Wie wird sich der aktuelle italienische Meister Lorenzo Zanetti dazwischen schlagen? Es wird spannend, denn mit dem 36-Jährigen kehrt auch Ducati ins Geschehen zurück. Die Superbikes haben über 200 PS und sind je nach Strecke mehr als 300 km/h schnell. Für Max Enderlein sind sie ein Neuanfang. Der gebürtige Hohenstein-Ernstthaler hat drei Supersport-Titel in der Tasche und sich im vergangenen Jahr meist als Teamchef betätigt, nur der Drang selbst wieder zu fahren, war doch größer als gedacht. Der 27-jährige Yamaha-Fahrer geht mit dem Aufstieg in die Top-Klasse gleich in die Vollen. Mit Kevin Orgis aus Arnsdorf ist der nächste Sachse zu den Superbikes gewechselt. Der 24-jährige Pro Superstock 1000 Cup-Gewinner des vergangenen Jahres hat es besonders spannend gemacht. Seine Saisonvorbereitung geriet nämlich komplett durcheinander, als er sich im Winter beim Bouldern in der Halle beim Abstürzen das rechte Handgelenk brach. „Doch das wird schon alles funktionieren“, ist der BMW-Fahrer optimistisch. Fakt ist: es gibt viele gestandene Männer in der Klasse und eine Handvoll enthusiastischer Aufsteiger. Die Karten werden voraussichtlich völlig neu gemischt.

„Ich glaube, es wird einige Rennen geben, in denen die Entscheidung erst in der letzten Runde in der letzten Kurve fällt“, sagt Serienmanager Normann Broy, als er über die Starterliste für den Sachsenring schaut. Der Kampf zwischen den Marken befindet sich dabei ohnehin seit Jahren auf absolutem Spitzenniveau. Nun liegt die Messlatte noch höher. 2024 beteiligen sich so viele Hersteller wie noch nie an der Meisterschaft. An Bord sind: BMW, Ducati, Honda, Kawasaki, Yamaha, KTM, Triumph, MV Agusta.

Wie bei den Superbikes ist auch in der etwas kleineren Supersport-Klasse das Feld deutlich angewachsen. Dort ist unter anderem Lennox Lehmann aus Dresden am Start. Da der letztjährige Titelgewinner Melvin van der Voort nicht mehr dabei sein wird und die Entscheidungen an der Spitze ohnehin schon hauchdünn waren, dürfte sich der Kampf um Siege jetzt noch zuspitzen. Außerdem geht es in der Nachwuchsklasse IDM Supersport 300 und diversen Cup-Klassen zur Sache. Was die starke Lobby an Sidecar-Enthusiasten in der Region besonders freuen wird, ist, dass auch zwei WM-Läufe auf der deutschen Grand-Prix-Strecke ausgetragen werden und mit Markus Schlosser/Luca Schmidt ein deutschsprachiges Team die Wertung angeführt. Die Sidecar-WM hatte ihren Auftakt bereits vor zwei Wochen in Frankreich.