Mittwoch, 31. August 2022

Vorschau IDM Red Bull Ring

 Action zu Land und in der Luft inmitten des Alpen-Panoramas

Foto: Jens Hawrda

Es geht in den Endspurt der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) 2022. Vom 2. bis zum 4. September findet auf dem Red Bull Ring in Österreich die vorletzte Wertungsrunde der Saison 2022 statt. Für zusätzliche Spannung sorgt, dass die neue Münzer-Schikane auf dem Kurs in der Gemeinde Spielberg für alle Fahrer Neuland ist und niemand über einen Testvorteil verfügt. 

In der Steiermark geht es Schlag auf Schlag in Deutschlands höchster Motorradrennsportserie. In den IDM-Klassen Superbike, Supersport, Supersport 300 und Sidecar werden jeweils zwei Rennen ausgetragen. Abgerundet wird das Wochenende durch die Läufe zum Northern Talent Cup, Yamaha R3 bLU cRU Cup und dem Austrian Junior Cup. 

Die IDM fährt zum ersten Mal das geänderte Layout der Highspeedstrecke. Die Münzer-Schikane wurde auf dem Weg zur Kurve drei aus Sicherheitsgründen eingeführt, um die Strecke an einer Schlüsselstelle zu entschärfen. Sie war eine der Auflagen für die Durchführung der MotoGP auf der schnellsten Strecke im Kalender. Es handelt sich um einen Rechts-Links-Knick, der hart angebremst werden muss. Somit wird Geschwindigkeit an der kritischen Stelle herausgenommen. Die neue Streckenvariante ist 30 Meter länger als die bisherige, die noch von der Formel 1-befahren wird. Dadurch misst die Strecke jetzt 4,348 Kilometer. 

IDM Superbike

In der IDM Superbike steht mit Markus Reiterberger (BCC-alpha-Van Zon-BMW) der Meister schon vorzeitig fest. Bereits in Assen hat der 28-jährige den Sack zugemacht. Was die Spannung in der Königsklasse keinesfalls mindert. Denn noch immer versucht Florian Alt (Wilbers-BMW-Racing), den nun vierfachen Champion ein zweites Mal in diesem Jahr zu schlagen. In Oschersleben war es dem 26-Jährigen erstmals gelungen. Alt galt zum Saisonbeginn als Hauptgegner von Reiterberger im Kampf um die Meisterschaft, hatte aber nach drei technischen Ausfällen keinerlei Chance, ihm die Krone streitig zu machen. Für ihn zählt jetzt jedes einzelne Rennergebnis und Alt ist zäh! Hinter den beiden Ausnahmefahrern versuchen die Niederländer Rob Hartog (Team SWPN) und Pepijn Bijsterbosch (BCC-alpha-Van Zon-BMW) den dritten Platz in der Gesamtwertung unter sich auszumachen. Hartog ist der einzige Yamaha-Fahrer innerhalb einer ganzen BMW-Armada. 

Zum Zünglein an der Waage könnte Leandro Mercado auf der Holzhauer-Honda werden. Der WM-Superbiker aus Argentinien fühlt sich bei seinen Einsätzen auf der IDM-Bühne äußerst wohl. Eine spannende Frage bleibt auch, wie der Einstand von Luca Grünwald bei Honda verläuft. Nach seiner Beinverletzung bei Testfahrten vor der Saison ist er jetzt fit genug, um wenigstens bei den letzten zwei Saison-Events durchzustarten. Der lange verletzte Kawasaki-Fahrer Bastien Mackels hat es nach seiner Rückkehr inzwischen in die Top Ten geschafft. Die Ausfälle von Jan Mohr, Vladimir Leonov, Julian Puffe, und Toni Finsterbusch haben jedoch nicht unwesentlich dazu beigetragen.

IDM Supersport

Yamaha-Zugpferd Max Enderlein (M32 Racing) reist in der Supersport-Klasse mit 66 Punkten Vorsprung vor Luca de Vleeschauwer (Kawasaki Weber-Motos Racing) an den vom Alpen-Panorama umgebenen Red Bull Ring. Zwischen dem Belgier und dem derzeitigen Gesamt-Dritten Andreas Kofler (Kawasaki Schnock Team Motorex) liegen wiederum nur zwölf Punkte Unterschied. Kofler stand in diesem Jahr schon vier Mal auf dem Siegerpodest, aber noch nie ganz oben. Bei seinem Heimrennen wittert der 18-Jährige aus Attnang-Puchheim die ganz große Chance. Thomas Gradinger wird als Zuschauer an den Ring kommen. Der theoretisch zu den Sieganwärtern zählende Oberösterreicher hatte sich in Schleiz schwer an Schulter und Rücken verletzt. Das Eder-Team, zu dem er gehört, schickt trotzdem zwei Österreicher auf dem Red Bull Ring an den Start. Leon Lambing wechselt in das Team und außerdem wird Lukas Trautmann reaktiviert. „Trauti“ gehörte bis 2017 zu den hoffnungsvollsten Talenten der Alpenrepublik, zog sich dann aber aus verschiedenen Gründen zurück. Das Rennfahren hat er aber nicht verlernt.

IDM Supersport 300

Nur ein einziger Punkt trennt Leo Rammerstorfer (Freudenberg KTM-Paligo Racing) und Marvin Siebdrath (Füsport - RT Motorsports by SKM - Kawasaki) in der Nachwuchsklasse Supersport 300. Das Duell heißt nicht nur Österreich gegen Deutschland, sondern auch KTM gegen Kawasaki. Die beiden Titelfavoriten spielen Ping-Pong miteinander. In der kompletten Top 10-Riege ist noch viel Bewegung und kein einziger Fahrer kann sich auf seinem derzeitigen Platz in Sicherheit wiegen. Die Rennen werden oft erst in der letzten Kurve und mit einem Abstand von Tausendstelsekunden entschieden.

IDM Sidecar

Die IDM Sidecar bekommt in der Steiermark Besuch von Tom und Ben Birchall sowie Craig Currie und Justin Sharp. Die Birchall-Brüder sind mehrfache Sidecar-Weltmeister und elffache TT-Sieger.

Am IDM-Rennwochenende in Österreich treffen Superlative am Boden und in der Luft aufeinander. Auf dem Asphalt fährt die IDM, am Himmel im nur zwei Kilometer entfernten Zeltweg findet am 2. und 3. September Europas große Airshow „AirPower" statt. Das ist die große Vorführung der österreichischen Luftstreitkräfte, der Flying Bulls und internationaler Kunstflugstaffeln. Die Nachbarorte Zeltweg und Spielberg in der Steiermark verschmelzen an diesem Wochenende für eine gigantische Show.


Dienstag, 30. August 2022

Sheldon van der Linde gewinnt das Samstagsrennen auf dem Nürburgring und kehrt an die Spitze der Fahrerwertung zurück

Sheldon van der Linde übernimmt am Nürburgring wieder die Meisterschaftsführung
Foto: Jens Hawrda

Am fünften Rennwochenende der DTM-Saison gab Sheldon van der Linde (RSA) seine Rückkehr aus der Sommerpause mit einem perfekten Ergebnis auf dem Nürburgring (GER) bekannt. Am Samstag feierte der Schubert Motorsport Pilot im #31 BMW M4 GT3 seinen dritten Saisonsieg und kehrte damit an die Spitze der Fahrerwertung zurück. Er holte am Sonntag die Pole-Position, fiel aber nach einer Safety-Car-Phase auf den neunten Platz im Rennen zurück. Mit 110 Punkten liegt van der Linde nun 21 Punkte vor seinem nächsten Herausforderer. Philipp Eng (AUT) wurde am Samstag Sechster und punktete damit für sich und sein Team. Schubert Motorsport bleibt mit 149 Punkten an der Spitze der Teamwertung.

Nachdem starker Nebel den Abbruch des Qualifyings verursacht hatte, startete Sheldon van der Linde vom zweiten Platz aus in das Samstagsrennen, was seiner Position in der Meisterschaft entspricht. Die Fahrer mussten warten, bis sich die Sicht verbesserte, bevor sie das Rennen am späten Nachmittag starteten, und van der Linde profitierte auf seinem Weg zum Sieg von einer Kollision zwischen den beiden führenden Autos. Er überquerte die Ziellinie vor seinem Bruder Kelvin van der Linde (RSA, Audi) und verzeichnete eine weitere Premiere; zwei Brüder hatten noch nie zuvor die ersten beiden Plätze auf einem DTM-Podium belegt.

Am Sonntag machten sie da weiter, wo sie aufgehört hatten. Sheldon van der Linde sicherte sich die Pole-Position vor seinem Bruder und erzielte weitere drei Punkte. Zu Beginn des Rennens lag er mit Teamkollege Philipp Eng dahinter in Führung, nachdem er dank eines hervorragenden Starts vom fünften auf den zweiten Platz vorgerückt war. Eine Safety-Car-Phase brachte das Feld jedoch in Unordnung, als alle Fahrer ihre obligatorischen Boxenstopps machten. Beide Schubert Motorsport-Piloten fielen etwas zurück und Eng schied dann nach einer Kollision aus. Van der Linde wurde mit zwei Punkten Neunter.

Walkenhorst Motorsport erlebte ein hartes Wochenende. Marco Wittmann (GER) wurde am Samstag Achter und holte damit einige Punkte. Am Sonntag warf ihn eine außerplanmäßige Fahrt über das Gras während des Neustarts nach der Safety-Car-Phase weit zurück und er konnte sich nicht auf dem zehnten Platz verbessern und erzielte einen Punkt. Esteban Muth (BEL) belegte die Plätze 13 und 16. Der 17-jährige Theo Oeverhaus (GER) gastierte in einem dritten BMW M4 GT3 von Walkenhorst Motorsport und wurde damit der jüngste DTM-Pilot aller Zeiten. Er überquerte die Ziellinie in beiden Rennen als 19.

Montag, 29. August 2022

Wie in alten Zeiten

DRM-Rennwagen der Siebziger liefern sich spannende Kämpfe auf dem historischen Nürburgring

  • Vater-Sohn-Duell am Samstag: Stefan Mücke gewinnt vor Papa Peter
  • Ford-Porsche-BMW-Show am Sonntag – und ein kultiger Opel
  • DTM Classic DRM Cup geht im September am Red Bull Ring in die dritte Runde

M. Wagner, BMW M1 © DTM


Es könnte kaum einen besseren Schauplatz für die Rückkehr der historischen Rennwagen der Deutschen Rennsport-Meisterschaft (DRM) der Siebziger geben als den Nürburgring: Porsche, BMW, Ford, Opel, Alfa Romeo, Chevrolet, De Tomaso – seltene Rennwagen der glanzvollen DRM-Ära lieferten sich in den beiden Rennen zum DTM Classic DRM Cup in der Eifel ein rasantes Schaulaufen. Daran hatten die zahlreichen Zuschauer auf den Tribünen und im Fahrerlager ihre helle Freude. Der sportliche Ausgang war letztlich eine "Family-Affair", denn im Samstagsrennen rang Stefan Mücke im BMW M1 seinen Vater Peter im Zakspeed Ford Capri Turbo nieder, im Sonntagsrennen bei bestem Sommerwetter war die Hitze für den 75-jährigen Peter Mücke der härteste Gegner.

Stefan Mücke (BMW) und Vater Peter (Ford) © DTM


„Das war eine Augenweise, wie Peter Mücke mit seinen 75 Jahren diesen 600-PS-Capri bewegt hat, sein Sohn Stefan hat alles gegeben“, kommentierte Rennlegende Harald Grohs das Samstagrennen und machte keinen Hehl daraus, noch in diesem Jahr in der DTM Classic starten zu wollen. Sonntagsieger Peter Mücke: „Das Auto war wohl schneller als ich. Jedenfalls musste ich hart arbeiten, zumal die Temperaturen im Cockpit nach drei, vier Runden auf 70 Grad anstiegen. Aber es war so geil, ich genieße jede Runde mit diesem einzigartigen Rennwagen.“

Am Samstag, als das Rennen nach langem Warten wegen Nebels erst in den frühen Abendstunden gestartet wurde, erkämpfte sich Ingo Pütz im Porsche 934/5 den dritten Platz auf dem Podium neben Stefan und Peter Mücke. Pütz führte ein Porsche-Trio mit Björn Griesemann und Michael Hess an. Der schnellste BMW, ein 635 nach Gruppe-5-Reglement, wurde vom zweimaligen DTM-Vizemeister Olaf Manthey auf seiner Hausstrecke auf den sechsten Rang pilotiert. Hinter den beiden Porsche von Edgar Salewsky und Hans-Ulrich Kainzinger überquerte eine absolute Rarität die Ziellinie auf Position neun: der Alfa Romeo Montreal nach Gruppe-4-Reglement mit dem Niederländer Donald Molenaar am Steuer. Dietmar Schröder in einem weiteren Porsche RSR 3.0 komplettierte die Top Ten.

Mit dem wunderschönen Zakspeed-Capri, das Ende der Siebziger von Erfolgstuner Erich Zakowski im Nürburgring-nahen Niederzissen entwickelt wurde, fuhr Peter Mücke im Sonntagsrennen auf und davon. Dahinter war es der 23 Jahre alte Nick Salewsky, der im Carrera 911 RSR die Porsche-Meute anführte und vor dem ehemaligen DTM-Piloten Otto Rensing Zweiter wurde. „Kompliment ans Team. Das Auto ist perfekt gelaufen, und am Ende wird abgerechnet“, so Rensing, der ebenso wie Salewsky vom Ausfall wegen Kupplungsdefekt des zuvor zweitplatzierten BMW M1 von Achim Heinrich profitierte. Im Gruppe-5-BMW wurde Peter Schumann Vierter vor Kainzinger und Axel Hagemann mit einem weiteren der bildschönen BMW M1. Dahinter zwei weitere 911 mit Dietmar Schröder und Malte Müller-Wrede. Bemerkenswert: Wolfgang Kaupp schaffte es mit seinem Opel Kadett C (Gruppe 4) als Neunter unter die Top Ten vor Phillip Kennewell im BMW 3.0 CSL, während der einzigartige Opel Commodore von Oliver Steinmetz, Sohn des bekannten Tuners, zumindest am Samstag die Zielflagge sah.     

Die zahlreichen Motorsport-Enthusiasten am Nürburgring nutzen vor allem das lange Warten wegen des Nebels, um die DRM-Boliden aus den Siebzigern und deren Fahrer hautnah zu bewundern, deren Geschichten zu hören und natürlich Autogramme zu ergattern. Einmal mehr erwies sich die DTM Classic als beliebte Ergänzung zum vielfältigen Programm beim „DTM Nürburgring powered by Mercedes-AMG“. Die DRM-Rennwagen treffen sich in vier Wochen (23.-25. September) wieder zum Finale im DTM Classic DRM Cup, dann am Red Bull Ring in der malerischen Steiermark.

Zweifach-Sieg am Nürburgring

Tim Heinemann gewinnt auch das Sonntagsrennen zur DTM Trophy

  • Vierter Saisonsieg des Toyota-Piloten
  • Porsche-Duo Capo und Gregor aus dem KÜS Team Bernhard auf dem Podium
  • Colin Caresani nach Kollision als Zehnter gewertet

T. Heinemann (GER), Ring-Racing Toyota © DTM

Tim Heinemann krönt ein großartiges Wochenende in der DTM Trophy mit seinem zweiten Doppelsieg der Saison. Im Toyota Supra des Teams Toyota Gazoo Racing Germany powered by Ring-Racing gewann Heinemann nach 20 Runden auch das zweite Rennen in der Eifel, nachdem er schon am Vortag ganz oben auf dem Podium gestanden hatte. Schon beim Saisonauftakt auf dem Lausitzring hatte der DTM-Trophy-Champion von 2020 beide Rennen gewonnen.

Spannend war der Kampf um Platz zwei, den die beiden Porsche-Teamkollegen Daniel Gregor (GER) und Ricky Capo (AUS) aus dem KÜS Team Bernhard unter sich ausmachten. Gregor hatte Position zwei seit der Startphase inne, doch Capo legte nach einem schwierigen Rennbeginn eine beeindruckende Aufholjagd hin. Capo fiel von Startplatz zwei bis auf Rang fünf zurück und schnappte sich noch in den ersten Umläufen Mercedes-AMG-Pilot Edouard Cauhaupé (BWT Mücke Motorsport) aus Frankreich und den brasilianischen Audi-Fahrer Thiago Vivacqua (Heide-Motorsport). Anschließend machte Capo Jagd auf Gregor und verstrickte seinen Teamkollegen in aufregende Zweikämpfe. Wenige Runden vor Schluss war der Australier schließlich vorbei und fuhr den zweiten Platz vor Gregor nach Hause.

Heinemann startete von der Pole-Position in den achten Saisonlauf der Talentschiede auf der DTM-Plattform und kontrollierte das Feld an der Spitze souverän. Im Ziel hatte der Toyota-Pilot 2,209 Sekunden Vorsprung auf den ersten Verfolger. In der Gesamtwertung baut Heinemann seinen Vorsprung deutlich aus, zwischen ihm und BMW-Pilot Colin Caresani (Project 1) aus den Niederlanden steht es nun 151 zu 112 nach Punkten.

Hinter den drei Bestplatzierten erkämpfte der deutsche BMW-Pilot Moritz Löhner (FK Performance Motorsport) den vierten Rang, gefolgt von Vivacqua, Cauhaupé und Aston-Martin-Fahrer Jacob Riegel (GER, Speed Monkeys). Caresani kam als Achter ins Ziel, fiel durch eine Zeitstrafe wegen des Verursachens eines Unfalls mit Riegels Teamkollegen Nick Hancke jedoch noch bis auf Rang zehn zurück.

Die Saison 2022 der mit seriennahen GT-Sportwagen ausgetragenen DTM Trophy geht bereits in zwei Wochen weiter. Auf der legendären Rennstrecke von Spa-Francorchamps in Belgien stehen die Saisonrennen neun und zehn auf dem Programm.

Sonntag, 28. August 2022

Luca Stolz triumphiert erstmals in der DTM

  • Heimsieg für Mercedes-AMG Team HRT – Sheldon van der Linde weiter Spitzenreiter
  • Superknappes Qualifying: 20 DTM-Rennwagen in nur 0,326 Sekunden
  • Schon in zwei Wochen: Sechstes DTM-Rennwochenende in Spa-Francorchamps

Erster DTM-Sieg für Luca Stolz
Foto: Jens Hawrda

Zweite DTM-Gala am Nürburgring: Nach dem ersten Doppelsieg der Brüder Sheldon und Kelvin van der Linde der DTM-Geschichte am Samstag feierte Luca Stolz am Sonntag seinen ersten Sieg in der Traditionsserie. Der 27-Jährige aus Brachbach im Westerwald bescherte seinem Mercedes-AMG Team HRT mit Sitz im Gewerbepark Nürburgring in Meuspath einen viel umjubelten Heimsieg beim DTM Nürburgring powered by Mercedes-AMG. Zweiter in einem intensiven Rennen wurde der Norweger Dennis Olsen im Porsche von SSR Performance, als Dritter durfte Auftaktsieger Lucas Auer (AUT, WINWARD Mercedes-AMG) beim 90. DTM-Rennen auf dem Nürburgring aufs Podium klettern.

„Endlich! Endlich!“, jubelte Luca Stolz nach der Zieldurchfahrt im Funk, ein Jahr nach seinem Gaststart in der DTM an gleicher Stelle. „Es ist grandios! Der Boxenstopp war ausschlaggebend. Danke Euch allen“, so Stolz, der seiner Crew eine Kiste Bier versprach. In der Meisterschaft verteidigte der dreimalige Saisonsieger Sheldon van der Linde (RSA), der das Sonntagrennen nur als Neunter beendete, mit 110 Punkten seine Führung. „Nach dem Re-Start nach der Safety-Car-Phase war mein Rennen quasi gelaufen. Auch wenn noch sechs Rennen ausstehen, bin ich für den Titelkampf zuversichtlich, wir haben ein starkes Auto“, so der BMW-Pilot des Teams Schubert Motorsport. Mit 89 Zählern ist Mirko Bortolotti (ITA) unverändert Zweiter, obwohl der Lamborghini-Werksfahrer wie schon am Samstag gegen Felipe Fraga (BRA, Red Bull Ferrari) auch am Sonntag im Kampf um Platz vier gegen Kelvin van der Linde (RSA, ABT Audi) in der Schlusshase zu ungestüm zu Werke ging und dieses Wochenende somit insgesamt 28 mögliche Punkte leichtfertig wegwarf. Auer rückte mit 85 Zählern vorbei an René Rast (GER, 81) auf Rang drei vor, Luca Stolz ist mit 73 Zählern nun Tabellenfünfter.

Die erste Sensation des Tages lieferte das Qualifying am Sonntagvormittag. 20 Autos lagen innerhalb von nur 0,326 Sekunden – ein Beleg für die unfassbare Leistungsdichte in der DTM Jahrgang 2022! Und wie im Samstagsrennen waren es die Brüder van der Linde, die herausragten: Sheldon van der Linde im Schubert BMW eroberte die Pole-Position, sein Bruder Kelvin war im bislang engsten Zeittraining der Saison um eine Hundertstelsekunde langsamer und sicherte sich Startplatz zwei. Mirko Bortolotti war Viertschnellster, aufgrund der Strafe vom Vortag wegen der Kollision mit dem führenden Felipe Fraga  bedeutete das jedoch Startplatz neun.

Mit dem großen Starterfeld von 28 GT-Rennwagen absolvierte die DTM auf der 3,629 km langen Sprintstrecke des Nürburgring – anders als am Vortag bei bestem Sommerwetter – einen Bilderbuch-Start. Philipp Eng (AUT) schob sich von Startplatz fünf gekonnt hinter seinen Teamkollegen Sheldon van der Linde auf Rang zwei vor, dahinter folgten Dennis Olsen  im SSR Porsche, Thomas Preining (AUT) im KÜS Team Bernhard Porsche, Luca Stolz im HRT Mercedes-AMG, während Kelvin van der Linde einiges an Boden verloren hatte.

David Schumacher (GER) im WINWARD Mercedes-AMG sorgte in Runde vier für eine Vorentscheidung, als er in der Zielkurve den ABT Audi von René Rast (GER) touchierte, der sich daraufhin ins Kiesbett drehte. Beide schieden aus, und der Zwischenfall löste eine Safety-Car-Phase aus. „Ich bin wie gestern wieder abgeräumt worden, so macht das keinen Spaß“, schimpfte der dreimalige DTM-Champion. Wie so oft in der DTM, wirbelte der Re-Start das Feld ordentlich durcheinander. Stolz fand sich nach perfektem Boxenstopp in Führung wieder, vor Olsen, Lucas Auer, Kevin van der Linde und Bortolotti, der große Nutznießer diese Phase, während Sheldon van der Linde auf Rang zehn der großer Verlierer war. An der Spitze setzte sich Luca Stolz mehr und mehr ab und brachte seinen ersten Sieg souverän nach Hause, vor Olsen und Auer.

In der DTM gibt es nach den beiden spektakulären Rennen am Nürburgring keine Verschnaufpause. Schon in zwei Wochen (09.-11. September) folgt auf dem belgischen Grand-Prix-Kurs von Spa-Francorchamps bei den Saisonrennen elf und zwölf der nächste Schlagabtausch, ehe der Titelkampf auf dem Red Bull Ring (23.-25. September) und in Hockenheim (7.-9. Oktober) auf die Zielgerade einbiegt. 

Dritter Saisonsieg von Tim Heinemann in der DTM Trophy

  • DTM-Trophy-Champion von 2020 erobert Tabellenführung zurück
  • Erstes Podium für Porsche-Youngster Daniel Gregor
  • Theo Oeverhaus verpasst bei Doppel-Einsatz die Punkteränge

T. Heinemann (GER), Ring-Racing Toyota © DTM


Tim Heinemann aus dem Team Toyota Gazoo Racing Germany powered by Ring-Racing ist zurück auf der Siegerstraße. Im Samstagsrennen der DTM Trophy auf dem Nürburgring siegte der Toyota-Pilot in beeindruckender Manier. Bereits in der ersten Rennrunde schnappte sich der Deutsche die Führung und gab sie bis zum Fallen der Zielflagge nicht mehr ab. Für Heinemann, der bereits 2020 den Titel in der Talentschmiede auf der DTM-Plattform gewonnen hat, ist es der dritte Saisonsieg nach den beiden Auftakterfolgen auf dem Lausitzring.

Der erst 16-jährige Daniel Gregor wurde nach furioser Fahrt im Porsche 718 Cayman des KÜS Team Bernhard Zweiter. Aufgrund des wegen Nebels ausgefallenen Qualifyings war Gregor entsprechend seiner Meisterschaftsposition nur von Startposition zwölf ins Rennen gegangen. Seine Aufholjagd brachte ihn bereits in der ersten Rennrunde in die Top Sechs, und auch danach zeigte der junge Deutsche immer wieder sehenswerte Überholmanöver. Für Gregor ist dieser zweite Platz das erste Podiumsergebnis in der DTM Trophy.

Thiago Vivacqua im Audi R8 von Heide-Motorsport komplettierte als Dritter das Podest. Der Brasilianer setzte sich früh in Szene, als er dem Pole-Sitter Colin Caresani im Project 1 BMW mit einem gekonnten Manöver von der zweiten Position hinter Heinemann verdrängte. Vivacqua behauptete diesen Platz anschließend lange Zeit, doch konnte er am Ende dem Druck von Gregor nicht widerstehen.

Der Niederländer Caresani, der als Meisterschaftsführender ins siebte Saisonrennen gestartet war, musste mit dem vierten Rang vorliebnehmen. Damit liegt er in der Fahrerwertung vor dem achten Saisonrennen zwölf Punkte hinter Heinemann. Auf dem fünften Rang im Rennen folgte Mercedes-AMG-Pilot Edouard Cauhaupé (BWT Mücke Motorsport) aus Frankreich.

Youngster Theo Oeverhaus (GER), der am heutigen Samstag als bisher jüngster Pilot in der Geschichte sein Debüt in der DTM feierte, musste im ersten Lauf der DTM Trophy auf dem Nürburgring hart kämpfen. In seinem BMW M4 von Walkenhorst Motorsport lag der 17-Jährige zunächst auf der sechsten Position, am Ende fuhr er als Elfter über die Ziellinie und bleibt somit ohne Punkte.

Nicht am Start waren am Nürburgring die erkrankten Steriyan Folev (BUL, BMW, FK Performance Motorsport) und Mikaeel Pitamber (RSA, Audi, Heide-Motorsport) sowie der nach seinem Norisring-Unfall verletzte JP Southern (USA , Audi, EastSide Motorsport). Das zweite Rennen der DTM Trophy auf dem Nürburgring startet am Sonntag um 15:15 Uhr. Das Rennen auf der Traditionsstrecke in der Eifel wird live über die Streaming-Plattformen ServusTV ON (servustv.com) und DTM TV (tv.dtm.com) übertragen.

Van der Linde-Brüder schlagen wieder zu

 Qualifying Rennen 2: van der Linde Brüder in der ersten Startreihe

Die Pole fürs Sonntagsrennen holt Sheldon van der Linde vor seinem Bruder
Foto: Jens Hawrda

Am Samstag feierten sie als erstes Brüderpaar in der Geschichte der Serie einen Doppelsieg bei der DTM auf dem Nürburgring powered by Mercedes-AMG, am Sonntag stehen sie zusammen in der ersten Startreihe für das zweite DTM-Rennen des Wochenendes: Sheldon und Kelvin van der Linde. Im Zeittraining am Sonntagmorgen sicherte sich Sheldon van der Linde im BMW des Teams Schubert Motorsport mit einer Zeit von 1:25,945 Minuten die Pole-Position. Seinem Bruder Kelvin fehlten im ABT Audi nur eine Hundertstelsekunde für den besten Startplatz, er startet von Rang zwei. Es war die bisher knappste Entscheidung in einem DTM-Zeittraining in dieser Saison.

Zunächst schienen die Porsche-Fahrer das Tempo zu bestimmen: Dennis Olsen hatte im SSR Porsche lange Zeit die Führung inne, gefolgt von seinem Teamkollegen Laurens Vanthoor. Auch Thomas Preining mischte im Porsche des KÜS Team Bernhard ordentlich mit und so befanden sich zur Halbzeit des Trainings drei Porsche-Fahrer unter den ersten Vier. Der einzige Nicht-Porsche-Fahrer war Nico Müller im Team Rosberg Audi, während auch David Schumacher im WINWARD Mercedes-AMG auf dem vorläufigen fünften Platz eine starke Leistung zeigte.

In der zweiten Trainingshälfte trumpfte zunächst Lucas Auer auf: Der Österreicher fuhr im WINWARD Mercedes-AMG auf Rang eins. Dann schlug jedoch die Stunde der van der Linde-Brüder: Sheldon van der Linde unterbot mit 1:25,945 Minuten als erster Fahrer die 1:26er-Marke, sein Bruder Kelvin kam bis auf eine Hundertstelsekunde an seine Zeit heran. So stehen sie zusammen in der ersten Reihe – wie bereits im vergangenen Jahr beim Samstagsrennen auf dem Lausitzring.

"Am Anfang hatte ich Untersteuern, aber in meiner letzten Runde lief es richtig gut, auch, weil ich einen Windschatten von einem anderen BMW bekam", sagte Sheldon van der Linde. Kelvin erklärte: "Ich habe in der letzten Kurve einen kleinen Fehler gemacht, aber es ist toll, zu sehen, dass wir wieder da sind. Dafür hat das Team hart gearbeitet."

Hinter den beiden van der Linde-Brüdern startet Dennis Olsen im schnellsten der beiden SSR Porsche als Vierter. Mirko Bortolotti fuhr im GRT Lamborghini die Fünftschnellste Zeit, wird aber als Strafe für die Kollision mit Felipe Fraga im Samstagsrennen um fünf Plätze zurückversetzt. Somit steht Thomas Preining im KÜS Team Bernhard Porsche auf Rang fünf, vor Philipp Eng (Schubert Motorsport BMW), den beiden Mercedes-AMG-Fahrern Maximilian Götz (WINWARD Racing) und Luca Stolz (HRT), Laurens Vanthoor im zweiten SSR Porsche und Lucas Auer im WINWARD Mercedes-AMG. Bortolotti startet als Zehnter.

Das zweite DTM-Rennen auf dem Nürburgring powered by Mercedes-AMG startet um 13.30 Uhr, ProSieben sendet ab 13.00 Uhr live vom Nürburgring.

Samstag, 27. August 2022

Doppelsieg: Van der Linde-Brüder schreiben DTM-Geschichte

  • Erster Doppelsieg eines Brüderpaares: Sheldon im BMW gewinnt vor Kelvin im Audi
  • Spektakuläres Rennen nach langem Warten wegen Nebel am Nürburgring
  • Als Dank an die Fans: DTM lädt Samstag-Ticket-Inhaber zum Sonntag-Rennen ein

S. van der Linde (RSA), #11 Schubert BMW © DTM

Mit dem ersten Doppelsieg eines Brüderpaares haben die Südafrikaner Sheldon und Kelvin van der Linde auf dem Nürburgring DTM-Geschichte geschrieben. Sheldon (23) feierte im Schubert BMW seinen dritten Saisonsieg, sein Bruder Kelvin (26) erkämpfte im ABT Audi den zweiten Platz. Das Podium komplettierte der Schweizer Ricardo Feller (ABT Audi), Titelverteidiger Maximilian Götz (GER) war als Vierter bestplatzierter Mercedes-AMG-Pilot. Die DTM Nürburgring powered by Mercedes-AMG lieferte in der Eifel ein überaus spektakuläres und spannendes Rennen, auf das die Zuschauer nach hartnäckigem Nebel bis zum Start um 17.15 Uhr stundenlang warten mussten. „Das war eines der besten Rennen, in dem um jede Position hart gefightet wurde“, stellte der ehemalige DTM-Champion Mike Rockenfeller fest.

Für die entscheidende Szene des Rennens sorgte ausgerechnet der zum Start die zweiten Saisonhälfte in der Tabelle führende Italiener Mirko Bortolotti. Im Kampf um die Führung verlor der Lamborghini-Werksfahrer in der 29. Runde die Geduld und drehte den im Rennen führenden Red Bull AF Corse Ferrari des Brasilianers Felipe Fraga, so dass beide ohne Punkte blieben. Für diesen Zwischenfall wurde Bortolotti für das nächste Rennen mit einer Zurückversetzung in der Startaufstellung um fünf Plätze bestraft. Von Rang drei aus übernahm Sheldon van der Linde die Führung vor Bruder Kelvin, der nach der ersten Rennrunde nur 20. gewesen war. Sheldon brachte seinen dritten Saisonsieg souverän ins Ziel, für Kelvin van der Linde war es der erste Podiumsplatz der Saison. Mit 105 Punkten hat Sheldon van der Linde die Tabellenführung zurückerobert und liegt 16 Punkte vor Bortolotti. René Rast (GER, 81), der im ABT Audi nach einem turbulenten Rennen nur Neunter wurde, ist weiterhin Dritter.

„Ich bin absolut sprachlos. Das war immer unser gemeinsames Ziel, einmal gemeinsam auf dem Podium zu stehen. Heute ist dieser Traum wahr geworden“, so ein überglücklicher Sheldon van der Linde. „Das ist der Stoff, aus dem Träume sind. Es ist unglaublich“, jubelte auch Kelvin, und ergänzte mit einem Augenzwinkern: „Beim nächsten Mal sollte vielleicht die Reihenfolge andersherum sein.“ Dazu haben die beiden sympathischen DTM-Stars schon am Sonntag die nächste Gelegenheit.

Nachdem das Qualifying am Vormittag wegen Nebels ausgefallen war, entschied der Meisterschaftsstand über die Startreihenfolge. Somit standen Bortolotti und Sheldon van der Linde in der ersten Reihe. Auf teils noch feuchter Strecke absolvierten die 28 DTM-Piloten einen disziplinierten Start. Bortolotti behauptete zunächst die Führung vor van der Linde und Rast. Den besten Start allerdings erwischte Fraga aus der sechsten Position. Noch vor Ende der ersten Runde zog der Brasilianer an Bortolotti vorbei in Führung. Die Action wurde bald intensiver, mehrere Fahrer fielen nach Zwischenfällen aus. DTM-Geschichte schrieb auch der 17-jährige Theo Oeverhaus (GER), der als jüngster Fahrer in der Historie dieser Traditionsserie im Walkenhorst BMW sein Debütrennen auf Rang 19 beendete.

Die DTM hat als Dank für das lange Ausharren alle Inhaber von Samstag-Tagestickets zum Sonntagrennen eingeladen, mit Freikarten inklusiv Fahrerlager-Zugang. Am Sonntag stehen insgesamt sieben Rennen bei vorhergesagtem sommerlichen Wetter auf dem Programm. Das zehnte Saisonrennen, gleichzeitig das 90. DTM-Rennen auf dem Nürburgring, startet um 13:30 Uhr MESZ (live auf ProSieben ab 13:00 Uhr MESZ).

DTM-Qualifying wegen Nebel abgesagt

Dichter Nebel über dem Nürburgring ist der Grund, dass das Zeittraining für das Samstagsrennen der DTM in der Eifel abgesagt werden musste. „Die Bedingungen sind für den Betrieb der Strecke nicht geeignet“, hieß es aus der Rennleitung.

Die Startaufstellung für das Rennen erfolgt daher nach dem aktuellen Stand der DTM-Fahrerwertung. Das bedeutet, dass Mirko Bortolotti (ITA) im GRT Lamborghini von der Pole-Position starten wird. Sheldon van der Linde (RSA) startet im Schubert BMW als Zweiter, dahinter die beiden Audi-Fahrer René Rast (GER, Team ABT) und Nico Müller (SUI, Team Rosberg), Lucas Auer (AUT, WINWARD Mercedes-AMG) und Felipe Fraga (BRA, Red Bull AF Corse Ferrari).

Der Start des Rennens ist für 13.30 Uhr MESZ geplant, ProSieben sendet ab 13.00 Uhr live vom Nürburgring.

Quelle: www.dtm.com

Dennis Olsen holt Bestzeit zum Start in die zweite Halbzeit der DTM Saison

Norweger mit SSR Porsche ist Schnellster des Tages

Dennis Olsen, Porsche #94
Foto: Jens Hawrda


Porsche-Pilot Dennis Olsen hat zum Auftakt der zweiten Saisonhälfte der DTM auf dem Nürburgring die Tagesbestzeit erzielt. Im 911 des Münchener Teams SSR Performance umrundete der Norweger die 3,629 Kilometer lange Sprintstrecke in 1:26,326 Minuten. Luca Stolz (GER) erreichte beim Heimspiel des Mercedes-AMG Team HRT mit Sitz im Nürburgring-Gewerbepark in Meuspath die zweitschnellste Zeit (1.26,353), Tabellenführer Mirko Bortolotti (ITA) war im GRT Lamborghini Drittschnellster (1.26,414) in der Addition der beiden Trainingssitzungen der DTM am Freitag. Beim Event „DTM Nürburgring powered by Mercedes-AMG“ werden am Samstag und Sonntag (Start jeweils um 13:30 Uhr MESZ, ProSieben überträgt live ab 13:00 Uhr) die Saisonrennen neun und zehn ausgetragen.

Zuletzt hatte der Österreicher Thomas Preining im Porsche 911 des KÜS Team Bernhard auf dem Norisring für den ersten Porsche-Sieg in der DTM gesorgt. „Auch der Nürburgring sollte unserem Porsche liegen“, hatte Preining am Mittwoch in der DTM-Pressekonferenz gesagt. Das bestätigte sich in den Trainingssitzungen am Freitag. Im ersten Durchgang hatte Olsen lange Zeit die Führung inne, bis sich Bortolotti in der Schlussphase die Bestzeit sicherte. Olsens belgischer Teamkollege Laurens Vanthoor war mit Rang zwei bester Porsche-Fahrer, Olsen und Preining beendeten das Training auf den Positionen fünf und sieben. Im zweiten Training fuhr Olsen dann die schnellste Zeit des Tages, Preining und Vanthoor untermauerten mit den Positionen drei und fünf das Porsche-Potenzial auf dem Traditionskurs in der Eifel. „Es war ein guter Tag. Das Auto war gut, wir haben uns im Vergleich zum Test am vergangenen Sonntag verbessert. Jetzt versuchen wir, zum Zeittraining am Samstag den nächsten Schritt zu machen. Hoffentlich befinden wir uns morgen in der gleichen Position! Für diese Strecke eine gute Abstimmung zu finden, ist knifflig. Es gibt sehr langsame Kehren und einige schnellere Kurven, aber auch eine Schikane, die sehr eng ist, und die Randsteine sind hoch. Im Qualifying kommt es darauf an, eine Runde zusammen zu bekommen und keine Fehler zu machen“, fasst Dennis Olsen zusammen.

DTM Trophy: Bestzeiten für Daniel Gregor und Jacob Riegel

In der DTM Trophy, der Talentschmiede auf der DTM-Plattform, fuhren zwei deutsche Nachwuchstalente die Bestzeiten in den beiden Freien Trainings. Bereits am Vormittag erzielte Daniel Gregor im Porsche 718 Cayman des KÜS Team Bernhard mit 1:35,192 Minuten die Tagesbestzeit. Im folgten der Franzose Edouard Cauhaupé (Mücke Mercedes-AMG) und der Deutsche Tim Heinemann (Ring-Racing Toyota). Mit Nick Hancke (Speed Monkeys Aston Martin) und Thiago Vivacqua (Heide Audi) auf den Plätzen vier und fünf lagen fünf verschiedene Marken auf den ersten fünf Positionen. Am Nachmittag gab es im zweiten Training mit allen sechs Marken auf den ersten sieben Positionen ein ähnliches Bild. Jacob Riegel war im Aston Martin des Teams Speed Monkeys mit einer Zeit von 1:35,414 Minuten Schnellster vor Moritz Löhner (FK Performance BMW), Hancke, Cauhaupé, Heinemann, Vivacqua und Gregor.

Mit der DTM als Top Act, der DTM Trophy, dem DTM Classic DRM Cup sowie weiteren vier Rennserien und mit insgesamt 15 Rennen präsentiert das DTM-Wochenende Motorsport-Action der Extraklasse.

Quelle.dtm.com


Freitag, 26. August 2022

DTM-Teamchef Timo Bernhard: „Nürburgring ist mein Wohnzimmer“

  •  Heimrennen für Mercedes-AMG-Teams HRT und WINWARD sowie KÜS Team Bernhard
  •  WINWARD-Teamchef Hohenadel: „Jede Fußball-Mannschaft spielt gerne zuhause.“
  •  HRT direkt vor Ort: Neubau der Race Base im Gewerbepark Meuspath auf der Zielgeraden

T. Bernhard, T. Preining, KÜS Team Bernhard (l-r) © DTM   

Regelrecht ins Schwärmen geraten drei Teamschefs, wenn es um ihr Heimrennen geht: das Event „DTM Nürburgring powered by Mercedes-AMG“ am Wochenende (26.-28. August), der fünfte Saisonlauf der Traditionsserie. „Der Nürburgring ist mein Wohnzimmer“, sagt Timo Bernhard, Chef des KÜS Team Bernhard. „Den Nürburgring umgibt einfach ein besonders Flair, er verbindet wie kaum eine andere Rennstrecke Tradition und Moderne“, stellt Christian Hohenadel, Teamchef des Mercedes-AMG Team WINWARD, fest. Während Bernhards Team im pfälzischen Landstuhl und WINWARD in Altendiez im Westerwald ansässig ist, hat das Mercedes-AMG Team HRT die kürzeste Anreise von allen DTM-Mannschaften. HRT hat seinen Sitz im Gewerbepark Nürburgring in Meuspath, nur drei Kilometer vom Fahrerlager entfernt. „Wir hören in unseren Räumlichkeiten täglich den Renn- und Testbetrieb auf der Nordschleife. Das ist Musik in unseren Ohren und gleichzeitig eine tolle Motivation“, ist HRT-Teamchef Uli Fritz begeistert.

Mit Blick auf das DTM-Wochenende, den Start in die entscheidende zweite Saisonhälfte, sind sich die drei Teamchefs über die 3,629 Kilometer lange Sprintstrecke ziemlich einig: „Die ganze Sprintstrecke ist die Schlüsselstelle, weil das ganze Feld so verflixt eng zusammenliegt. Du darfst nirgends Zeit liegen lassen. Ein Hundertstel hier oder da, dann fehlen dir über eine Runde vier Zehntel, du stehst hinten und kannst ein gutes Ergebnis vergessen. So ist das eben in der DTM!“, bringt es Hohenadel auf den Punkt, auch wenn Bernhard durchaus die eine oder andere tückische Passage wie Kurzanbindung und Schikane nennt. Die erste Kurve nach dem Start, direkt vor den Tribünen, gilt ohnehin als Brennpunkt.

„Die Strecke bietet so viel Action“, schwärmt Timo Bernhard, der mit seinem Team zuletzt am Norisring den ersten DTM-Sieg für Porsche holte. Damit meint er die gesamte Motorsport-Anlage. „Es gibt so viel zu sehen, was der Nürburgring zu bieten hat. Da ist einfach ein positiver Spirit.“ Bernhard kam als Fünfjähriger erstmals zum Nürburgring, um seinen Vater im Rennen zu sehen. Später gewann Timo Bernhard fünfmal das 24-Stunden-Rennen und drei Rennen zur Langstrecken-Weltmeisterschaft auf dem Nürburgring, ganz abgesehen von seiner famosen Rekordrunde mit dem Porsche 919 EVO in 5.19 Minuten über die Nordschleife. Hohenadel, dessen Team früher auch in Meuspath ansässig war, stellt klar: „Der Nürburgring ist immer einen Besuch wert, und das DTM-Wochenende wird an Spannung kaum zu überbieten sein. Ich prophezeie, dass alle 28 DTM-Autos in den Qualifyings in weniger als einer Sekunde liegen werden. Entsprechend heiß wird es auch in den Rennen zur Sache gehen.“ Das sieht auch Uli Fritz so: „Es ist angerichtet für ein tolles Motorsportfest in einer tollen Eventlocation und mit einem reichhaltigen Rahmenprogramm. Und wem das nicht reicht: HRT freut sich über jeden Besucher, der uns beim Heimrennen die Daumen drückt.“

HRT – das steht für Haupt Racing Team mit dem Münchener Teambesitzer Hubert Haupt  – blickt bereits über die Saison hinaus, denn in Meuspath entsteht aktuell die neue HRT Race Base. Uli Fritz: „Wir sind mit den Bauarbeiten auf den Zielgeraden. Wenn alles nach Plan läuft, sollten wir noch dieses Jahr in unsere neue Heimat einziehen können. In dieses Gebäude sind viele Jahre Motorsport-Erfahrung eingeflossen. Somit werden wir dort ideale Arbeitsmöglichkeiten vorfinden und unser Serviceportfolio auch über den reinen Motorsport hinaus erweitern können.“ HRT ist im Gewerbepark Nürburgring in bester Gesellschaft, denn in diesem kürzlich erweiterten Areal sind etliche Automobil-Hersteller und Automobil-Zulieferer sowie zahlreiche namhafte Rennteams ansässig, genau wie weiteren Umkreis um den Nürburgring. Das bedeutet für die Region mehrere Hundert Arbeitsplätze.

Gibt es einen Heimvorteil auf der Rennstrecke? Eher nicht. Am vergangenen Sonntag haben bis auf zwei alle DTM-Teams in der Eifel ausgiebig getestet und ihre Boxen bereits bezogen, arbeiten also die ganze Woche über am Nürburgring. Uli Fritz: „Das Gefühl, von zu Hause aus zur Rennstrecke zur Arbeit zu fahren, zuhause und nicht in Hotels zu übernachten, ist ein ganz besonderes.“ Auch das ist ein Heimvorteil, genauso wie die angenehm kurze Anreise, wie Hohenadel ergänzt. Und überhaupt, natürlich freuen sich WINWARD, HRT und das KÜS Team Bernhard auf das Heimrennen. „Auch jede Fußballmannschaft spielt gerne zu Hause“, so Hohenadel. Für die Heimreise hat Timo Bernhard noch einen Tipp: „Man kann vor der Abreise, also nach dem Rennen, nochmal eine Runde Touristenfahrten auf der besten Rennstrecke der Welt, der Nordschleife, fahren.“ Und man sollte sich nicht wundern, dort vielleicht auch Timo Bernhard zu begegnen.

DTM Classic am Nürburgring: Die Rückkehr der DRM-Boliden

  •  Auf historischer Rennstrecke: 26 Rennwagen von sieben Marken aus den Siebzigern
  •  Klassiker: Zakspeed-Capri, BMW M1 Procar, BMW 2002 und Porsche Carrera
  •  Nicht nur für Opel-Fans: Der gelb-schwarze Steinmetz-Commodore und weitere Raritäten

Chevrolet Corvette C3 Stingray (l) © DTM

Der Zakspeed-Capri ist eine Ikone des Motorsports. In den Siebziger- und frühen Achtzigerjahren prägte der Bolide aus der Edel-Schmiede Zakspeed unter der Leitung von Erich Zakowski aus dem Nürburgring-nahen Niederzissen eine ganze Ära der Deutschen Rennsport-Meisterschaft (DRM). Beim DTM Classic DRM Cup kehrt der Zakspeed Ford Capri Turbo an jene Rennstrecke zurück, auf der dieser außergewöhnliche Rennwagen seine ersten Runden drehte: an den Nürburgring. Nicht nur der Zakspeed-Capri, sondern alle Rennwagen aus der Zeit der DRM, dem Vorläufer der 1984 eingeführten DTM, üben bis zum heutigen Tag eine enorme Faszination aus. Mit 26 Rennwagen von sieben verschiedenen Marken aus der DRM-Ära bringt die DTM Classic am Wochenende (26.-28. August) beim „DTM Nürburgring powered by Mercedes-AMG“ ein einzigartiges Starterfeld in die historische Umgebung der legendären Rennstrecke in der Eifel zurück.

BMW mit dem M1 aus der Procar-Serie, dem 2002 oder dem 3.0 CSL, Porsche mit seinen unterschiedlichen 911 Carrera, Ford mit dem Capri und dem Escort RS 1600, genauso wie Opel mit Commodore und Kadett, oder Alfa Romeo, Chevrolet und De Tomaso – der DTM Classic DRM Cup ist ein rollendes, vielmehr rasendes Rennsport-Museum. Von ihren meist privaten Besitzern werden diese automobilen Schätze gehegt und gepflegt sowie im Fahrerlager mit Stolz den Fans präsentiert. Auf der Rennstrecke jedoch werden diese historischen Rennwagen keineswegs geschont, die Rennfahrer geben mutig Gas und scheuen den Zweikampf nicht. Es ist geradezu erstaunlich, wie zuverlässig die oft 50 Jahre alte Technik auch heute noch ist.

Am Nürburgring präsentiert der zu Jahresbeginn eingeführte DTM Classic DRM Cup auch einige Raritäten, die es rund um den Globus nur noch in kleinsten Stückzahlen gibt. Dazu zählen beispielsweise der Alfa Romeo Montreal, aufgebaut nach dem freizügigen Gruppe-4-Reglement, ein BMW M1 nach Gruppe-5-Reglement oder auch der De Tomaso Pantera Gruppe 4. Aber auch der Zakspeed-Capri, vom 75 Jahre alten Teamchef Peter Mücke pilotiert, gilt als Rarität. Erstmals in der DTM Classic am Start sind drei weitere spezielle Rennwagen, die wuchtige Chevrolet Corvette C3 Stingray von Heiko Budzynski, die damals schon das DRM-Publikum begeisterte, der Opel Kadett C von Wolfgang Kaupp, mit dem einst sogar Walter Röhrl in der DRM startete, und der Opel Commodore GS 3000. Es ist ein echter Steinmetz-Commodore von Opel-Tuner Klaus Steinmetz, der am „Ring“ von seinem Sohn Oliver gesteuert wird.

Neben Otto Rensing, der mit Michael Hess einen Porsche 911 RSR pilotiert, und Stefan Mücke, mit Ronny Scheer im BMW M1 Procar, steigt noch ein dritter ehemaliger DTM-Pilot ins Cockpit: Olaf Manthey. Der zweimalige DTM-Vizemeister und erfolgreiche Teamchef wechselt sich mit Peter Schumann am Steuer eines BMW 635 Gruppe 5 ab und ist längst ein permanenter Starter in der DTM Classic: „Es ist eine einzigartige Atmosphäre, im Umfeld der DTM die Rennen mit historischen Rennwagen bestreiten zu können. Ich genieße jede Runde, und es macht sehr viel Spaß, auch die Begeisterung der Zuschauer auf den Tribünen und im Fahrerlager zu erleben.“

Der DTM Classic DRM Cup ist das erste reine Championat für DRM-Rennwagen und feierte in Imola Premiere. Der dritte Lauf findet vom 23. bis 25. September auf dem Red Bull Ring in der Steiermark statt. Auch auf dem Nürburgring werden am Samstag und Sonntag (Start jeweils um 16:15 Uhr) zwei Rennen über je 25 Minuten plus eine Runde ausgetragen. Alle Trainings und Rennen der DTM Classic werden live auf ServusTV On (servusTV.com), der Video- und Streaming-Plattform von ServusTV, sowie über DTM TV (tv.dtm.com) übertragen.

Donnerstag, 25. August 2022

DTM-Spitzenreiter Bortolotti vor dem Nürburgring-Wochenende: „Punkte entscheiden die Meisterschaft, nicht die Siege“

  •  Gut erholt aber angespannt: DTM-Piloten starten am Nürburgring in intensive Wochen
  •  DTM-Debütant Theo Oeverhaus: „Ein Traum wird wahr, aber eine harte Herausforderung.“
  •  Olaf Manthey: „Die DTM Classic war die beste Idee der vergangenen Jahre.“


Mirko Bortolotti geht aus Meisterschaftsführender in die zweite Saisonhälfte
Foto: Jens Hawrda

Er hat noch keinen Sieg auf seinem Konto, doch er startet als Führender in der Fahrerwertung in das bevorstehende Rennwochenende „DTM Nürburgring powered by Mercedes-AMG“ (26.-28. August): Mirko Bortolotti. So gerne der in Wien lebende Italiener auch seinen ersten Sieg in der hochkarätigen DTM feiern möchte, weiß der Lamborghini-Werksfahrer nur zu genau: „Punkte entscheiden die Meisterschaft, nicht die Siege!“ Damit brachte es Bortolotti aus dem österreichischen Team GRT in der DTM-Pressekonferenz auf den Punkt. Auch Lokalmatador Olaf Manthey – der zweimalige DTM-Vizemeister startet auf seiner Hausstrecke im DTM Classic DRM Cup – stimmte dem zu und erinnerte an Volker Strycek, der 1984 ohne Sieg der erste Meister der Traditionsserie wurde. Davon ist Gaststarter Theo Oeverhaus noch weit entfernt. Der 17-Jährige debütiert am Nürburgring als jüngster Fahrer der DTM-Geschichte. „Für mich geht ein Traum in Erfüllung.“

Die Anspannung bei den DTM-Piloten war förmlich zu spüren. „Die Batterien sind nach der Sommerpause wieder aufgeladen, jetzt liegt der volle Fokus auf den kommenden Rennen“, so Luca Stolz, der mit seinem HRT Mercedes-AMG aktuell Tabellenneunter ist. Nürburgring, Spa-Francorchamps, Red Bull Ring, Hockenheim – in der DTM geht es nun Schlag auf Schlag. „Natürlich freue ich mich über meinen Sieg am Norisring und die tolle Resonanz auf den ersten Porsche-Sieg in der DTM“, äußerte der Österreicher Thomas Preining aus dem KÜS Team Bernhard, „aber jetzt sind wir alle, das Team, Porsche und ich, hungrig auf mehr Erfolge.“ Bortolotti, der mit 80 Punkten nur einen Punkt vor Sheldon van der Linde (RSA, Schubert BMW) liegt, weiß, worauf es ankommt: „In den noch ausstehenden acht Rennen zählt jeder Punkt. Wir werden nichts ändern und wie in der ersten Saisonhälfte Rennen für Rennen, Tag für Tag fokussiert angehen.“

Weil eben jeder Punkt in der DTM am Ende den Unterschied machen kann, spricht der erfahrende Rennfahrer und Teamchef Olaf Manthey auch von der erforderlichen „Renn-Intelligenz“. „Man muss sich seine Reifen clever einteilen und nicht überstrapazieren, man muss sich nicht auf unnötige Positionskämpfe einlassen, weil man sonst am Ende wertvolle Plätze verliert.“ Dem konnten Bortolotti, Preining und Stolz nur zustimmen. „Am Norisring bin ich vom letzten Platz gestartet und am Ende sogar Sechster geworden. Ich kann also Olaf Manthey nur voll und ganz zustimmen“, so der HRT-Pilot.

DTM-Rookie Theo Oeverhaus hat derweil einen anderen Fokus: „Ich will keine Fehler machen, und wenn ich am Ende in die Top 20 fahre, wäre das prima. Aber es wird eine harte Herausforderung, und ich weiß noch nicht, was es für mich bedeutet, in wenigen Minuten vom DTM-BMW in meinem BMW für die DTM Trophy zu springen. Die beiden M4 unterscheiden sich vor allem durch die wirkungsvolle Aerodynamik des DTM-BMW. Das erfordert andere Bremspunkte, eine andere Linie.“

Olaf Manthey, der seinen Helm 2005 eigentlich an den Nagel gehängt hatte, um ein erfolgreicher Teamchef zu werden, genießt seine Rennen in der DTM Classic. „Die DTM Classic war die beste Idee der vergangenen Jahre. Die DTM-Plattform ist der beste Platz, um historische Rennwagen aus der DRM und der DTM zu präsentieren.“ Der 67-Jährige weiß sehr genau: „Für die alten Autos gibt es nicht mehr viele Ersatzteile, deshalb muss man auch in der DTM Classic intelligent fahren.“ Und doch räumt er ein: „Wenn man im Cockpit sitzt, ist das oft schnell vergessen und man will nur noch das Beste geben.“ Was den gebürtigen Bonner am meisten überrascht: „Die Begeisterung für die klassischen Rennwagen ist sehr groß, doch vor allem das Interesse der jungen Rennbesucher erstaunt mich doch sehr.“ 

Das ersten Mal nach der Sommerpause, das 90. Mal am Nürburgring

 Heiße Phase im heißen DTM-Titelkampf

  •     Startschuss zur zweiten Saisonhälfte: Bortolotti führt vor S. van der Linde und Rast
  •     Jüngster DTM-Pilot der Geschichte: Theo Oeverhaus gibt mit 17 Jahren sein Debüt
  •     Motorsport-Festival: DTM als Top Act, insgesamt 15 Rennen, viele Fan-Attraktionen

Foto: Jens Hawrda


Mit einem Jubiläum startet die DTM auf dem Nürburgring in die zweite Saisonhälfte. Die 1984 eingeführte Traditionsserie fährt am Wochenende beim „DTM Nürburgring powered by Mercedes-AMG“ (26. bis 28. August) die Rennen 89 und 90 auf der legendären, 3,629 km langen Rennstrecke in der Eifel. Nach acht intensiven Saisonrennen beginnt die heiße Phase im Titelkampf mit vier Events im Zwei-Wochen-Rhythmus: Nürburgring, Spa-Francorchamps, Red Bull-Ring, Hockenheim. Es wird anstrengend, es wird hart, es wird sicherlich auch spektakulär. Gewinnt Spitzenreiter Mirko Bortolotti (ITA) den ersten DTM-Titel für Lamborghini? Holt Sheldon van der Linde (RSA) gleich in der Debütsaison des neuen M4 den Pokal für BMW? Oder holt René Rast (GER) seinen vierten DTM-Titel? Die DTM wäre jedoch nicht die DTM, wenn das Ergebnis vorausgesagt werden könnte. Sieben verschiedene Sieger in den ersten acht Rennen stehen für die außergewöhnliche Abwechslung und den heißen Kampf.

Der in Wien lebende Mirko Bortolotti (GRT) führt die Fahrerwertung mit 89 Punkten an und würde auf dem Nürburgring gerne Lamborghini den ersten DTM-Sieg schenken. 80 Punkte hat Sheldon van der Linde (Schubert Motorsport), der einzige Doppelsieger der Saison, auf dem Konto, einen mehr als René Rast (ABT Sportsline, 79 Punkte), der nach einem Jahr Fahrer-Abstinenz ein starkes Comeback in der DTM gibt. Dahinter folgen Nico Müller (SUI, Rosberg Audi) mit 62, Lucas Auer (AUT, WINWARD Mercedes-AMG) mit 60 sowie Felipe Fraga (BRA, Red Bull AF Corse Ferrari) mit 50 Zählern. Somit sind fünf Marken auf den ersten sechs Tabellenplätzen vertreten. Zur Saisonhalbzeit führt Schubert Motorsport die Teamwertung vor GRT und ABT Sportsline an, in der Markenwertung liegt Audi aktuell vor Mercedes-AMG und BMW.

Geschichte wurde zuletzt am Norisring geschrieben, als der Österreicher Thomas Preining Porsche den ersten DTM-Sieg bescherte. Geschichte wird auch am Nürburgring geschrieben, denn der 17 Jahre alte Theo Oeverhaus aus Osnabrück bestreitet bei seinem Gaststart im Walkenhorst BMW sein DTM-Debüt und löst damit Pascal Wehrlein als jüngsten Fahrer der DTM-Historie ab. Oeverhaus ist damit auch der erste Fahrer, der den Sprung aus der Talentschmiede DTM Trophy in die hochkarätige DTM schafft. Der Youngster absolviert einen doppelten Einsatz, startet sowohl in der DTM als auch in der DTM Trophy.

Wie akribisch sich Teams und Fahrer auf die entscheidende zweite Saisonhälfte vorbereitet haben, zeigte der vergangene Sonntag. Außer Schubert Motorsport und ABT Sportsline nutzten alle Teams einen inoffiziellen Testtag am Nürburgring. Auch am Rennwochenende lockt die Eifel mit sommerlichen Temperaturen Motorsport-Enthusiasten und DTM-Fans. Im Fokus steht natürlich die DTM, mit ihren beiden Rennen am Samstag und Sonntag (Start jeweils um 13:30 Uhr MESZ, ab 13:00 live auf ProSieben). Mit insgesamt 15 Rennen beschert das Traditions-Event auf der attraktiven Sprintstrecke ein wahres Motorsport-Feuerwerk mit den weiteren Rennserien DTM Trophy, DTM Classic DRM Cup, BMW M2 Cup, TCR Europe Series, Lotus Cup Europe und P9-Challenge.

Mittwoch, 24. August 2022

DTM Trophy am Nürburgring: Hart umkämpft in den heißen Herbst

  • Noch nicht einmal Halbzeit: Siege für vier Fahrer, zehn Fahrer auf dem Podium
  • Doppelter Einsatz für Theo Oeverhaus: Der Walkenhorst-Pilot debütiert in der DTM
  • Live dabei: Tickets ab zehn Euro – ServusTV überträgt ab sofort alle Rennen live

Foto: Jens Hawrda

Sommer in der Eifel, heißer Herbst in der DTM Trophy. Dabei ist noch nicht einmal Saison-Halbzeit in der Talentschmiede auf der DTM-Plattform. Das Rennwochenende „DTM Nürburgring powered by Mercedes AMG“ vom 26. bis 28. August ist die vierte Veranstaltung der dritten Saison der noch jungen DTM Trophy. Auf der 3,629 Kilometer langen Sprintstrecke des Nürburgring werden die Saisonrennen sieben und acht von 14 ausgetragen. Erst nach dem Samstagrennen ist also Halbzeit. Von einer Vorentscheidung in der Meisterschaft ist die DTM Trophy noch weit entfernt, die Rennen sind überaus hart umkämpft – sehr zur Freude der Zuschauer, die auf der Traditionsrennstrecke in der Eifel am Wochenende von sommerlichen Temperaturen erwartet werden.

Nicht weniger als zehn verschiedene Fahrer standen in den bisherigen sechs Rennen auf dem Podium, vier Fahrer feierten Siege, vier Fahrer gingen von der Pole-Position ins Rennen – ein klarer Beleg für die Qualität des Jahrgangs 2022 dieser Talentschmiede. Als Tabellenführer reist der Niederländer Colin Caresani in die Eifel. 98 Zähler weist das Punktekonto des in Imola zweimal siegreichen BMW-Piloten aus dem Team Project 1 auf. Nur ein Punkt weniger hat Tim Heinemann. Der Deutsche, 2020 der erste DTM-Trophy-Champion, gewann im Toyota Supra von Ring-Racing beide Auftaktrennen. Zuletzt am Norisring errangen Caresanis Teamkollege Louis Henkefend (GER) und Theo Oeverhaus je einen Sieg.

Theo Oeverhaus wird am Nürburgring Geschichte schreiben. Der erst 17-Jährige bestreitet einen Gaststart in der hochkarätig besetzten DTM, nachdem er beim 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps erfolgreich im GT3-Rennwagen debütieren konnte. Oeverhaus wird damit der jüngste DTM-Pilot seit der Serien-Einführung 1984. Es wird ein anstrengendes Wochenende für den Osnabrücker, denn er absolviert einen doppelten Einsatz, bestreitet sowohl die Rennen zur DTM als auch zur DTM Trophy. Schließlich liegt er mit 76 Zählern auf dem aussichtsreichen dritten Tabellenrang, vor dem Brasilianer Thiago Vivacqua (52) im Audi von Heide-Motorsport, Henkefend (49) und dem Mosambikaner Rodrigo Dias Almeida (46) im Mercedes-AMG von BWT Mücke Motorsport. Nachdem er den Norisring hatte auslassen müssen, kehrt der Amerikaner Alexandre Papadopulos mit dem SRT Mercedes-AMG zurück ins Starterfeld, während sein Landsmann J.P. Southern (Eastside Audi) wegen einer am Norisring erlittenen Verletzung vorerst passen muss. Southern ist aktuell Siebter.

Die DTM Trophy garantiert genauso wie die weiteren 13 Rennen mit der DTM als Top Act spannenden und abwechslungsreichen Rennsport auf dem Nürburgring. Eintrittskarten gibt es ab zehn Euro (Freitag) via tickets.dtm.com und unter 01806 991166. Für all jene, die sich das Vor-Ort-Erlebnis dieses Motorsport-Festivals entgehen lassen, überträgt ServusTV ab sofort alle Rennen zur DTM Trophy – Start jeweils am Samstag und Sonntag um 15:15 Uhr - live, ob auf den heimischen Bildschirm oder im Online-Stream via servustv.com auf jedes Smartphone oder Tablet, ebenso wie DTM Grid (grid.dtm.com).

Dienstag, 23. August 2022

Volles Programm auf dem Nürburgring

DTM als Top Act, viele weitere Rennen und reichlich Fan-Attraktionen

  • Motorsport pur: DTM, DTM Trophy, DTM Classic, TCR Europe, Markenpokale von BMW und Lotus, P9 Challenge
  • Beste Unterhaltung: hautnah bei Pitwalk und Pitview, Mitmach-Challenges, Historie im ring°werk und mehr
  • Bei sommerlichen Temperaturen: Wochenendausflug in die Eifel – Tickets ab zehn Euro

Foto: Jens Hawrda

Ein erlebnisreiches Wochenende in der Eifel ist bei der DTM Nürburgring powered by Mercedes-AMG garantiert. Auf der Rennstrecke liefern insgesamt 15 Rennen Motorsport pur, von der DTM mit ihren spektakulären GT-Rennwagen und Weltklasse-Piloten über die Talentschmiede DTM Trophy, die Rennwagen der Siebziger im DTM Classic DRM Cup bis zur TCR Europe, Markenpokalen mit BMW- und Lotus-Rennfahrzeugen sowie der P9-Challenge. Kurzweilig ist auch das üppige Angebot an Fan-Attraktionen mit zahlreichen Mitmach-Challenges für Besucher im Fahrerlager und rund um den „Ring“. Zum Startschuss für die zweite Saisonhälfte der DTM präsentiert sich der legendäre Nürburgring, so die aktuelle Prognose, mit sommerlichen Temperaturen - eine ideale Gelegenheit für einen Wochenendausflug in die Eifel. Das volle Programm am Nürburgring gibt es bereits ab zehn Euro (Freitag-Ticket). Eintrittskarten sind im DTM-Ticket-Shop unter tickets.dtm.com und via Tickethotline +49 1806 991166 erhältlich. Alle Informationen rund um die DTM-Plattform liefert die offizielle Webseite DTM.com.

Die DTM als faszinierender Top Act, ein optischer und akustischer Hochgenuss für jeden Fan, steht im Fokus des Interesses. Die zweite Saisonhälfte der DTM verspricht Spannung und Action, da das Feld unglaublich eng beieinander liegt. Ob junge Talente, einheitliche Sportwagen wie im BMW M2 Cup oder eine historische Gala der Deutschen Rennsport-Meisterschaft aus den Siebzigern – das Rennwochenende auf der 3,629km langen Sprintstrecke mit elf Kurven sorgt für eine außergewöhnliche Abwechslung.

Das DTM-Wochenende am Nürburgring eignet sich am Ende der Ferienzeit für einen Ausflug für die ganze Familie. Denn so abwechslungsreich wie der Rennsport ist auch das Freizeit-Angebot. Die DTM präsentiert sich dabei überaus Fan-nah, mit den populären Pitwalks, den Autogrammstunden und der außergewöhnlichen Pitview-Box, bei der man einer Boxencrew während der teils hektischen Arbeit über die Schulter schauen kann. Zahlreiche Challenges animieren zum Mitmachen und Gewinnen, wie das Moderations-Event „Be Eddie“, der Reaktions-Wettbewerb und der Esports-Contest mit acht FANATEC-Simulatoren. Auch ein großer DTM-Merchandise-Stand lädt die Besucher zum Stöbern ein, zusätzlich ist ab sofort auch der Online-Shop dtm-store.com freigeschaltet. Auf der DTM-Showbühne heizt ein DJ an allen Tagen ein, wenn sich nicht gerade die besten Rennfahrer den öffentlichen Interview-Runden stellen.

Nicht nur im Fahrerlager dokumentieren Mythos und Historie die Faszination Motorsport, sondern auch im Motorsport-Erlebnismuseum ring°werk. Dazu gehören eine Bahn mit Elektro-Karts, der ring°fanshop und das große 3D-Kino. Neben der Erlebnis-Gastronomie lockt nicht nur ein Besuch der namensgebenden Nürburg, sondern auch die legendäre Nordschleife mit der Möglichkeit, die „Grüne Hölle“ mit dem eigenen PKW zu erleben.

Sonntag, 21. August 2022

Mies/Zimmermann holen nach packendem Rennen 50. Sieg für Audi

  • Audi-Duo triumphiert nach fehlerloser Leistung
  • Technische Probleme stoppen Pole-Setter Schubert Motorsport
  • Erneuter Besucherrekord – 21.500 Zuschauer beim ADAC GT Masters am Lausitzring

Die glücklichen Sieger Tim Zimmermann und Christopher Mies mit Christian Land
Foto: ADAC-Motorsport

Spannung, Drama, Emotionen – der zehnte Saisonlauf im ADAC GT Masters auf dem DEKRA Lausitzring bot alles, was den Motorsport so attraktiv macht. Nach 43 Runden gewann Tim Zimmermann (25/Langenargen) im Audi R8 LMS GT3 Evo II mit der Startnummer 1 ein denkwürdiges Rennen und sorgte für den 50. Sieg von Audi im ADAC GT Masters. Sein sichtlich bewegter Fahrerkollege Christopher Mies (33/Düsseldorf): „Dieser erste Saisonerfolg für Tim und mich war überfällig. Unser Auto lief in den letzten Wochen fantastisch, aber wir konnten das nicht umsetzten. Endlich haben wir uns belohnt“, freute sich der aktuelle Deutsche GT-Meister. Trauer dagegen beim Team Schubert Motorsport. Pole-Setter Nicky Catsburg (34/NL) absolvierte mit dem BMW M4 GT3 #20 in Führung liegend den Pflicht-Boxenstopp zu spät und wurde mit einer Strafe belegt. Damit waren die Träume vom Sieg dahin. „Der Boxenfunk ist plötzlich ausgefallen. Bis dahin funktionierte alles, auf einmal ging nichts mehr“, kommentierte ein fassungsloser Teamchef Torsten Schubert. Die Zuschauer wurden nicht nur am Sonntag, sondern am gesamten Rennwochenende beim DEKRA Family & Friends Festival bestens unterhalten. Mit 21.500 Zuschauer gab es einen neuen Besucherrekord bei einem ADAC GT Masters-Event auf dem Lausitzring.

Keyfacts, Lausitzring, Klettwitz, Saisonrennen 10 von 14

Streckenlänge: 3.478 Meter

Wetter: 22 Grad, stark bewölkt

Pole-Position: Nicky Catsburg (Schubert Motorsport, BMW M4 GT3 #20), 1:31,569 Min.

Sieger: Mies/Zimmermann (Montaplast by Land-Motorsport, Audi R8 LMS GT3 Evo II #1)

Schnellste Rennrunde: Dennis Marschall (Rutronik Racing, Audi R8 LMS GT3 Evo II #27), 1:23,217 Min.

Bereits nach dem Start des Sonntagslaufs auf dem Lausitzring entwickelten sich hitzige Positionskämpfe an der Spitze. Pole-Setter Nicky Catsburg wurde immer wieder von Sven Müller (30/Bingen) im Porsche 911 GT3 R von Allied-Racing mit der Startnummer #22 attackiert. Auch Christopher Mies und Jack Aitken (26/GB) im Lamborghini Huracán GT3 Evo #63 von Emil Frey Racing lieferten sich heftige Duelle um die Plätze drei und vier. Danach beruhigte sich das Rennen und das Drama für Schubert Motorsport nahm seinen Lauf. Nachdem alle Fahrer den Pflicht-Boxenstopp zwischen der 25. und 35. Minute absolviert hatten, war Startfahrer Nicky Catsburg immer noch auf der Strecke und kassierte dafür eine 49-Sekunden-Strafe. Das war die Chance für Tim Zimmermann im Audi R8 LMS GT3 Evo II #1. Der 25-Jährige übernahm die Führung, die er bis ins Ziel verteidigte und seinen ersten Sieg im ADAC GT Masters feierte. Die Kombination Jack Aitken (26/GB) und Albert Costa Balboa (32/E) belohnte sich im Lamborghini Huracán GT3 Evo #63 von Emil Frey Racing für eine konstant starke Leistung mit Rang zwei und rückte in der Gesamtwertung auf Platz drei vor. Kurz vor Schluss wurde es turbulent. Fabian Schiller vom Drago Racing Team ZVO verursachte mit seinem Mercedes-AMG GT3 Evo #4 eine Kollision zwischen Patric Niederhauser (30/CH) im Audi R8 LMS GT3 Evo II #15 und Joel Sturm (20/Brühl) im Porsche 911 GT3 R #22, die dadurch mehrere Plätze einbüßten. Tabellenführer Raffaele Marciello nutzte die günstige Gelegenheit, machte insgesamt zehn Positionen gut und erreichte mit dem Mercedes-AMG GT3 Evo #48 vom Mann-Filter Team Landgraf den dritten Podiumsplatz. Hinter ihm wurden seine schärfsten Rivalen, das Fahrer-Duo Christian Engelhart (35/Starnberg) und Ayhancan Güven (24/TR), im Porsche 911 GT3 R #91 vom Team Joos Sportwagentechnik Vierte.

Rang fünf ging zunächst an Fabian Schiller (25/Troisdorf) und Jules Gounon (27/F) im Mercedes-AMG GT3 Evo #4 vom Drago Racing Team ZVO. Doch wegen der verursachten Kollision kurz vor Rennende wurde das Duo mit einer Zehn-Sekunde-Strafe belegt und auf Platz zehn heruntergestuft. Damit rückte Lokalmatador Maximilian Paul (22/Dresden) mit seinem Fahrerkollegen Marco Mapelli (35/I) im Lamborghini Huracán GT3 Evo #71 von Paul Motorsport auf den fünften Platz vor. Zudem gewann der Dresdener wie bereits am Samstag die Pirelli Junior-Wertung. Die schnellste Rennrunde gelang Dennis Marschall (26/Eggenstein) mit 1:23,217 Minuten, der mit Kim-Luis Schramm (25/Meuspath) im Audi R8 LMS GT3 Evo II #27 von Rutronik Racing Sechster wurde. Markenkollege Patric Niederhauser (30/CH) folgte im Audi R8 LMS GT3 Evo II #15 auf Rang sieben. Serien-Rückkehrer Marvin Dienst (25/Lampertheim) verbesserte sich zusammen mit Jan Marschalkowski (19/Inning) im Mercedes-AMG GT3 Evo #8 vom Mercedes-AMG Team ZVO um elf Positionen auf Rang acht. Die Youngster Niklas Krütten (19/Trier) und Ben Green (24/GB) sammelten im BMW M4 GT3 #10 von Schubert Motorsport als Neunte noch sieben Punkte.

Stimmen der Sieger:

Tim Zimmermann: „Ich bin total happy über diesen Sieg. Wir waren unheimlich fleißig und hatten das Potenzial schon lange. Im Rennen habe ich gar nicht gewusst, dass ich in Führung liege, denn der BMW war vor dem Boxenstopp ja noch vor uns. Erst nach drei Runden wurde mir über Funk mitgeteilt, dass ich Erster bin. In den letzten drei Runden hat die Hinterachse ein wenig abgebaut, aber ich konnte das Rennen nach Hause bringen.“

Christopher Mies: „Wir haben das ganze Jahr hart gearbeitet und heute ist endlich der Knoten geplatzt. Ich habe den Reifen ein bisschen geschont, obwohl ich etwas schneller hätte fahren können. Aber es ist unheimlich schwer, zu überholen, da alle in etwa den gleichen Speed haben und ich wollte für Tim die Reifen ein wenig schonen. Es ist ein toller Sieg für unser Team.“

Honda-Pilot Andersen feiert fünften Saisonsieg

  • Andersen hat seit der Sommerpause alle vier Rennen gewonnen
  • Bäckman und Jahr kollidieren in Kurve eins
  • Ladniak bester Junior, Radermecker bester Trophy-Pilot

Andersen holt am Sonntag seinen 5. Saisonsieg
Foto: Jens Hawrda

Das perfekte Wochenende vom Liqui Moly Team Engstler geht weiter. Nach dem Doppelsieg am Samstag sind es am Sonntagmittag erneut Martin Andersen (27, Dänemark, Liqui Moly Team Engstler) und Szymon Ladniak (19, Polen, Liqui Moly Team Engstler) im Honda Civic, die den erneuten Doppelsieg für den Allgäuer Rennstall perfekt machen. Bei noch vier ausstehenden Rennen können Andersen und Ladniak im September mit einem komfortablen Vorsprung an den Sachsenring reisen. Ein dramatisches Rennen erlebte indes Jessica Bäckman (24, Schweden, ROJA Motorsport by ASL Lichtblau) im Hyundai. Die Schwedin startete von der Pole ins Rennen, verpatzte ihren Start und fand sich nach wenigen Metern auf Platz vier wieder. Das sollte es aber nicht gewesen sein. Nachdem sich die zweite der Fahrerwertung wieder an die Top-3 herangekämpft hatte, verbremste sich ihr Teamkollege und Teamchef Robin Jahr (31, Potsdam, ROJA Motorsport by ASL Lichtblau) und erwischte Bäckman in Kurve eins am Heck, sodass die Schwedin das Rennen auf dem achten Platz beendete. Nach dem Rennen sagte sie sichtlich enttäuscht: „Die Meisterschaft ist entschieden.“

Sehr viel glücklicher war Martin Andersen, der auf dem Lausitzring seine Saisonsiege vier und fünf feierte. Seit der Sommerpause ist der Däne das Maß der Dinge in der Tourenwagenserie des ADAC, schon am Nürburgring konnte der 27-jährige beide Rennen für sich entscheiden. Mit etwa sieben Sekunden Vorsprung kam der Däne nach 21 Runden ins Ziel und freute sich über seinen Doppelsieg in der Lausitz. „Es war ein wirklich gutes Wochenende. Ich hatte einen guten Start und konnte das Rennen von da an gut kontrollieren. Das Auto war erneut herausragend“, beschreibt der Däne das Rennen. „Der Vorsprung in der Meisterschaft hat sich vergrößert, aber wir werden weiter pushen und uns nicht zurücklehnen. Natürlich werden wir in den letzten Rennen kein allzu großes Risiko mehr eingehen, dennoch wollen wir weitere Rennen gewinnen.“

Hinter dem Dänen war es Junior-Pilot Szymon Ladniak, der auch das zweite Rennen des Wochenendes auf dem zweiten Platz beendete und erneut wichtige Punkte für die Junior-Wertung sammelte. „Es war ein nahezu perfektes Wochenende für das Team. Ich bin super happy, da wir auf dem Papier auf dieser Strecke eigentlich nicht das schnellste Auto haben. Das wir dennoch so erfolgreich waren zeigt, wie stark wir sind“, sagt der junge Pole nach dem Rennen. „Über das Wetter habe ich mir wenig Gedanken gemacht, da ich es nicht kontrollieren kann, aber ich habe die regnerischen Bedingungen gestern sehr genossen, da ich es liebe im Regen zu fahren.“

Kampf um Platz drei – Radermecker bester Trophy-Pilot

Spannend war es über das gesamte Rennen im Kampf um den dritten Platz, den sich am Ende Jonas Karklys (32, Litauen, NordPass) in seinem Hyundai i30 sichern konnte. Jedoch musste der Litauer dafür hart kämpfen. Lange Zeit waren die die ROJA-Hyundai in seinem Nacken und setzten ihn gehörig unter Druck. Die Kollision zwischen Bäckman und Jahr half Karklys, der letztendlich als dritter über die Linie fuhr. Jahr musste seinen Hyundai Veloster im Folge des Crashes mit einem Schaden abstellen.

Als vierter kam Junior-Pilot René Kircher (22, Hünfeld, ROJA Motorsport by ASL Lichtblau) ins Ziel. Der Deutsche, der im ersten Lauf noch als dritter auf dem Podest stand, feierte auf dem Lausitzring ein erfolgreiches Wochenende. Fünfter und erneut bester Trophy-Fahrer wurde Vincent Radermecker (55, Belgien, Maurer Motorsport) im Holden Astra TCR. Dahinter gingen die Plätze sechs und sieben an Trophy-Pilot Roland Hertner (62, Heilbronn, Liqui Moly Team Engstler) und Junior Max Gruhn (22, Dannenberg, Gruhn Stahlbau Racing) im Audi RS3. Jessica Bäckman kam als achte ins Ziel, Patrick Sing (30, Crailsheim, RaceSing) im Hyundai i30 und Michael Maurer (29, Schweiz, Maurer Motorsport) im Holden Astra TCR vervollständigen die ersten zehn des Sonntagsrennens auf dem DEKRA Lausitzring.

Für die Fahrer und Fahrerrinnen der ADAC TCR Germany stehen nun eine vierwöchige Pause an. Am Wochenende vom 23. bis zum 25. September geht es im Rahmen des ADAC GT Masters auf dem Sachsenring weiter.

Weitere Stimmen zur ADAC TCR Germany

Max Gruhn (Gruhn Stahlbau Racing, Siebter): „Ich bin zufrieden mit dem heutigen Tag, das war ein gutes Rennen. Ich bin im ersten Sektor immer nah an Roland Hertner rangekommen, hatte aber dann Probleme beim beschleunigen. Dennoch war es heite ein guter Tag.“


Honda-Fahrer Andersen trotzt dem Regen und siegt auf dem Lausitzring

  • Meisterschaftskandidatin Bäckman scheidet früh aus
  • Andersen baut Vorsprung auf 54 Punkte aus
  • Doppelsieg für das Liqui Moly Team Engstler

Martin Andersen feiert im Regen seinen vierten Saisonsieg
Foto: ADAC-Motorsport

Großer Jubel beim Liqui Moly Team Engstler: Der Allgäuer Traditionsrennstall feiert auf dem DEKRA Lausitzring einen Doppelsieg und baut seine Meisterschaftsführung aus. „Das war ein sehr guter Tag“, erkannte auch Manager Kurt Treml nach dem Rennen an. Im Regen vom Lausitzring war Polesetter Martin Andersen (27, Dänemark) im Honda Civic TCR der schnellste Fahrer. Zwar verlor der Däne seine Führung in Kurve eins an seinen Teamkollegen Szymon Ladniak (19, Polen), holte sich diese aber schon eine Runde später wieder. Nach 16 Runden und 30 Minuten Rennzeit, war es Andersen, der mit über 6,5 Sekunden Vorsprung die karierte Flagge als erster sah und seinen Vorsprung in der Meisterschaft deutlich ausbaute. Als Zweiter und bester Junior beendete Ladniak das Rennen, der den Engstler-Doppelsieg perfekt machte und die Führung in der Junior-Wertung weiter ausbaute. Andersens ärgste Titelkonkurrentin Jessica Bäckman (24, Schweden, ROJA Motorsport by ASL Lichtblau) schied bereits in Runde drei aus und verlor somit viele Punkte in der Fahrerwertung. Nach neun Rennen führt Andersen diese mit 54 Punkten Vorsprung an.

„Es ist ein unglaublicher Tag für das Team und mich. Meinen Vorsprung so weit ausbauen zu können ist mega und gibt mir viel Sicherheit. Es war ein herausragender Job vom gesamten Team“, freut sich Andersen über seinen vierten Saisonsieg. Im Anschluss erklärte der Däne die schwierigen Bedingungen auf der Strecke: „Es war super rutschig. Wir mussten den Grip finden und bin ich happy, dass ich ihn anscheinend als erster gefunden habe. Ich bin sehr sicher gefahren und wollte nie zu spät bremsen. Das gute Auto hat mir sicherlich geholfen. Dennoch bin ich froh, dass es morgen wohl wieder trocken sein soll.“

Bäckman im Kies - Kircher kämpft gegen Karklys

Bereits beim Rennstart gab es einige Positionswechsel. Andersen und Ladniak tauschten für eine Runde die Spitzenposition und auch Jessica Bäckman hatte sichtliche Probleme beim Start. Schon nach wenigen Metern war die Schwedin von Platz zwei auf Platz sechs zurückgefallen. Danach war Bäckman drauf und dran wieder Zeit gut zu machen und war bereits auf Position 5 vorgefahren, als sie in Kurve sieben ihr Heck verlor und sich ihr Hyundai Veloster im Kiesbett wiederfand. Vergebens versuchte sich die Schwedin zu befreien, die das Rennen letztendlich mit null Punkten beenden musste.

Weiter hinten im Feld gab es viel Action auf der Strecke. Nachdem die von Bäckman ausgelöste Safety-Car-Phase ein Ende gefunden hatte, waren es Jonas Karklys (32, Litauen, NordPass) und René Kircher (22, Hünfeld, ROJA Motorsport by ASL Lichtblau) in zwei Hyundai i30, die sich einen langen Fight um den dritten Platz lieferten. Der Litauer musste sich dem deutschen Junior-Pilot geschlagen geben und wurde vierter. Kircher fuhr etwa 50 Tausendstelsekunden vor Karklys ins Ziel und sicherte sich den dritten Platz. Zwei Sekunden hinter den beiden Hyundai-Piloten kam Vincent Radermecker (55, Belgien, Maurer Motorsport) im Holden Astra TCR als fünfter und bester Trophy-Fahrer ins Ziel. Robin Jahr (31, Potsdam, ROJA Motorsport by ASL Lichtblau) komplettiert die besten sechs in seinem Hyundai Veloster.

Die Plätze sieben und acht gingen an Trophy-Pilot Roland Hertner (62, Heilbronn, Liqui Moly Team Engstler) im Honda Civic und Patrick Sing (30, Crailsheim, RaceSing) im Hyundai i30. Junior Max Gruhn (22, Dannenberg, Gruhn Stahlbau Racing) im Audi RS3 und Michael Maurer (29, Schweiz, Maurer Motorsport) im Holden Astra TCR vervollständigen die ersten zehn des Samstagsrennens auf dem DEKRA Lausitzring.

Weitere Stimmen der ADAC TCR Germany:

René Kircher (ROJA Motorsport by ASL Lichtblau, Dritter): „Es war extrem glatt auf der Strecke, besonders im ersten Sektor. Die Bedingungen waren extrem schwierig. Aber natürlich bin ich super happy mit dem Podium. Heute morgen hätte ich nicht damit gerechnet von P5 auf P3 zu fahren, da ich im Qualifying nicht so gut zurecht gekommen bin.“

Vincent Radermecker (Maurer Motorsport, bester Trophy-Pilot): „Es war ein hartes Rennen, da die Bedingungen super schwierig waren. Nichtsdestotrotz hat es viel Spaß gemacht und ich bin sehr glücklich das Rennen als fünfter und als bester Trophy-Fahrer beendet zu haben.“